Bei Bernhardi Roig ist Licht eine Wucht

Dieses Werk nennt Ruig „Practises to catch the time“. Foto: Bernhard Rot.

Das Lichtkunsxtzentrum Unna zeigt vom 24. November bis 14. April eine Ausstellung mit Werken von Bernhardi Roig. Sie trägt den Titel „Excess“. Bernardi Roig (Palma de Mallorca, 1965) ist einer der wichtigsten Künstler der gegenwärtigen spanischen Kunstszene. Sein Werk umfasst neben Skulpturen und Licht-Installationen auch Videos, Photographien und Zeichnungen. Charakteristisch sind die aus Polyesterharz bestehenden weißen menschlichen Skulpturen in Kombination mit Leuchtstoffröhren. Diese Arbeiten stehen auch im Fokus dieser Ausstellung.

Foto: Bernhard Rot

Die Modelle für Roigs Skulpturen sind zumeist ältere Männer mit hängenden Bäuchen, aufgeknöpften Hosen und vom Licht gequälten Gesichtern. Die weißen Gestalten schreien, können aber nicht kommunizieren. Ihr Schrei ist stumm und bleibt ungehört. Leuchtstoffröhren oder TV-Monitore verleihen dem kräftigen Weiß der von Angst und Isolation gezeichneten Körper ein grausames Leuchten.

Das Licht wird in Roigs Werken weder gebändigt noch zu einem sanften Wahrnehmungsspiel inszeniert. Hier ist das Licht eine Wucht. Und obwohl Licht grundsätzlich die Voraussetzung für das Sehen ist, führt es im Überschuss (englisch: Excess) auch zu dessen Einschränkung.

Roigs Protagonisten sind gezwungen die immer gleichen, bedeutungslosen Handlungen zu wiederholen. Der Künstler ist ein Geschichtenerzähler, der die Bühne für menschliches Drama schafft.

harakteristisch für den Multi-Media Künstler Bernardí Roig sind seine Installationen aus weißen Polyesterharzfiguren mit Neonlicht, welche er teilweise mit Zeichnungen, Fotografien oder Videos interagieren lässt. Auf diese Weise porträtiert er den menschlichen Körper und reflektiert kritisch die massenmedial verursachte und virtuell verbreitete Informations- und Bilderflut. Auch Themen wie Vergänglichkeit und Tod werden in diversen Plastiken durch Feuer, Kohle oder Eis visualisiert.

In all seinen Werken bleibt dabei die Diskrepanz zwischen der Abbildung und dem Wesen des Dargestellten im Vordergrund. Seit 2009 vertritt die Galerie Klüser den gebürtigen Mallorquiner (*1971). Derzeitig lebt und arbeitet er in Madrid und Binissalem, Spanien. Seine Arbeiten wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter der Official Award of the XXI Alexandria Biennale 2003. 2011 war Roig auf der Biennale di Venezia vertreten und 2010 erregte seine Ausstellung „Blow Up“ im Parc Tournay-Solvay in Brüssel große öffentliche Aufmerksamkeit. Zudem widmete das IVAM dem Künstler 2010 eine umfangreiche Ausstellung.

 

 

 

 

 

 

 

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