Reise durch die zeitgenössische Kunst

Sebastian Ludwigs Werk "Scorpio". Foto: Wolfgang Teipel

Sebastian Ludwigs Werk „Scorpio“. Foto: Wolfgang Teipel

von Wolfgang Teipel

Die Begleitinformationen zu Sebastian Ludwigs Werk „Scorpio“ im Katalog zur Ausstellung „Kunst jetzt!“ sind eher rätselhaft. Es handelt sich um einen abgewandelten Song-Text des Band-Projekts „Nine Inch Nails“ von Trent Reznor. Das Bild selbst ist mit Abmessungen von 1,45 x 2,20 Meter riesig. In der Komposition aus Acryl, Sprayfarbe und Lack auf Leinen lässt sich einiges entdecken.

Kostenlose Führung ab 15 Uhr

Hilfestellung gibt am Sonntag, 8. Dezember, Dr. Carolin Krüger-Bahr. Sie wird die Besucher einer  weiteren öffentlichen Führung durch die Ida-Gerhardi-Förderpreis-Ausstellung in der Städtischen Galerie über Künstler und Werke informieren (Beginn15 Uhr). Der Eintritt ist frei.

15 Künstler stellen aus

Die Ausstellung zeigt noch bis zum 9. Februar einen Querschnitt durch die zeitgenössische in Nordrhein-Westfalen. 15 der über 130 jungen Künstlerinnen und Künstler, die sich um den Ida-Gerhardi-Förderpreis 2013 der der Sparkasse Lüdenscheid stellen einen Teil ihres Schaffens aus. Es handelt sich um die Beiträge, die die Jury in besonderer Weise überzeugen konnten.

Ida-Gerhardi-Förderpreis seit 1989

Darunter befinden sich auch die beiden Objekte von Gesine Grundmann, der Preisträgerin 2013. Neben Installationen Malerei, Grafiken, Objekten sind auch Video-Arbeiten.

Die Sparkasse Lüdenscheid schreibt zusammen mit der Städtischen Galerie den Ida-Gerhardi-Förderpreis bereits seit 1989 aus. Bewerben dürfen sich alle Künstlerinnen und Künstler im Alter bis zu 39 Jahren. Eine weitere Bedingung: Die Bewerber müssen einen klaren Bezug zu Nordrhein-Westfalen haben. Eigenständigkeit und Originalität der Werke sollten erkennbar sein.

Die Ausstellung „Kunst jetzt!“ heißt es im begleitenden Katalog verstehe sich „als Aufforderung, als kreative Momentaufnahme und als anregenden Diskurs.

Weitere öffentliche Führungen finden am 12. Januar und am 9. Februar (jeweils ab 15 Uhr) statt. Auch sie sind kostenlos.

 

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Die Jugend und das Land Napoleons

2012 war eine Gruppe französicher Schüler in Lüdenscheid zu Gast. Zusammen mit den Gastgebern besuchten sie den heimischen CDU-Bundestagsabgeordneten Matthias Heider in Berlin.

Die Ausstellung „Wider Napoleon“ im Lüdenscheider Heimat- und Geschichtsmuseum (bis 23. März) wird von einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm begleitet. Nach der Eröffnung am Sonntag geht’s gleich am Mittwoch, 4. Dezember, weiter. Das Thema lautet ab 18 Uhr: Die Staberger Gymnasien „Unsere Nachbarn im Westen verstehen“ – Städtepartnerschaften und Schüleraustausch als Mittel der Verständigung

Engere Bande knüpfen

In seiner „Ansprache an die Jugend“ im Hof des Ludwigsburger Schlosses am 9. September 1962 stellte der damalige Präsident Frankreichs, Charles de Gaulle, fest, dass es der deutschen und französischen Jugend obliege, „alle Kreise, bei Ihnen und bei uns, dazu zu bestreben, engere Bande zu knüpfen, einander immer näher zu kommen, und besser, sich besser kennen zu lernen.“

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Das Collège et Lycée Henri Martin in Saint-Quentin.

Dies ist auch die Grundlage des Schüleraustausches, den die Staberger Gymnasien seit nunmehr 34 Jahren mit ihrer Partnerschule, dem Collège et Lycée Henri Martin in Saint-Quentin, unterhalten. Wie dieser Schüleraustausch entstand, wie er sich entwickelte und inwieweit er das Verständnis deutscher und französischer Jugendlicher für den Partner beeinflusste, soll im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen.

Am Sonntag, 8. Dezember, folgt um 18 Uhr ein Vortrag von Museumsleiter Dr. Eckhard Trox.  „Unbekannte Geschichte – unbekannte Objekte“  lautet sein Thema. Er stellt  zahlreiche bedeutsame Dokumente, Zeitungen und Zeitschriften sowie Gemälde vor, die bei der Produktion der Ausstellung „Wider Napoleon“ entdeckt bzw. wiederentdeckt worden sind.

Wertvolle Gemälde und Erinnerungsstücke

Galerieleiterin Dr. Susanne Conzen widmet sich am Donnerstag, 16. Januar, ab 18 Uhr  unter dem Thema „Unbekannte Geschichte – unbekannte Objekte“ einigen Ausstellungsstücken. Für die Schau „Wider Napoleon“ erhielten die Museen der Stadt Lüdenscheid wertvolle Leihgaben aus Schloss Arenenberg, dem Wohnsitz Hortense de Beauharnais, der Schwägerin Napoleons und deren Sohn Louis Napoleon, des späteren Kaisers Napoleon III.  Vorgestellt werden an diesem Abend Gemälde, Erinnerungsstücke sowie Preziosen kunstgewerblicher Art, die die Verbindung nach Frankreich und zum Empire napoleonischer Prägung in sich tragen.

Meter

Der Meter brauchte ein halbes Jahrhundert, um sich als einheitliches Längenmaß durchzusetzen.

Am Sonntag, 26. Januar, 18 Uhr, lädt Dr. Martin Klöffler zu einer kleinen Revue revolutionärer Wissenschaftsgeschichte ein. Vorgestellt werden historische Instrumente. Die Französische Revolution und die napoleonische Zeit stürzten nicht nur Gesellschaften und Staaten um, sondern revolutionierten auch die Wissenschaften.

Universelles Längenmaß

Es war die Zeit, ein universelles Längenmaß, gültig für die gesamte Menschheit, zu erfinden. Der heute so geläufige Meter brauchte dennoch ein halbes Jahrhundert, um sich endgültig durchzusetzen.

Originaler französischer Urmeter

Der Referent erzählt in anschaulicher Form über die historischen Zeitumstände im revolutionären Paris, die Ideen zur Vermessung und die abenteuerliche Expedition der beiden Astronomen Méchain und Delambre. Er erläutert die Vermessung mit zeitgenössischen Instrumenten und präsentiert am Schluss einen originalen französischen Urmeter (Mètre des Archives).

Weitere Veranstaltungen folgen.

 

Ausstellung rüttelt am Napoleon-Klischee

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Eine Nachbildung der Quadriga weist in der Eingangshalle des Museums am Sauerfeld unübersehbar auf die Ausstellung hin. Fotos: Wolfgang Teipel

von Wolfgang Teipel

Wer war Napoleon? Zitat aus einer Umfrage: „Eben ein kleiner Mann mit großem Ego. Ich fand, er war als Kaiser nicht gerade ein großer Mann, er konnte zwar in Frankreich nach der Revolution die Macht übernehmen, aber wirklich geholfen hat das auch nicht.“ An diesem klischeehaftem Bild möchte die Ausstellung „Wider Napoleon“ rütteln. Die Schau im Städtischen Museum wurde am Sonntag eröffnet. Sie wird, begleitet von einem umfangreichen Rahmenprogramm, bis zum 23. März 2014 zu sehen sein.

Franzosenzeit hat Spuren hinterlassen

„Die sogenannte Franzosenzeit hat ihre Spuren in Lüdenscheid hinterlassen“, sagte Bürgermeister Dieter Dzewas in seinem Grußwort zur Ausstellungseröffnung. Begriffe wie „Portemonnaie“, „Toilette“ oder auch „Akquise“ seien noch heute in aller Munde. Die Spuren aus der Zeit des kleinen großen Herrschers reichen aber noch weiter.

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„Wider Napoleon“: Rund 100 Gäste kamen am Sonntag zur Ausstellungseröffnung.

Sein Versuch, ein neues Europa zu schaffen setzte im damaligen Ruhrdepartement, zu dem Lüdenscheid gehörte, zahlreiche Reformen in Gang. Gesellschaftlicher Aufbruch kennzeichnet diese Epoche ebenso wie die Kriege Napoleons und eine wachsende Ablehnung gegen alles, was französisch war. Männer aus Lüdenscheid starben im Dienste des Kaisers in Spanien oder auch bei der entscheidenden Niederlage Napoleons, der Völkerschlacht von Leipzig im Oktober 1813.

Symbol für die Demütigung Preußens

Ausgangspunkt für die Ausstellung ist die Tatsache, dass Napoleon nach der vernichtenden Niederlage Preußens 1806 gleichsam als Demütigung die Quadriga vom Brandenburger Tor abbauen und nach Paris bringen ließ. Schon damals ein Symbol von großer geschichtspolitischer Strahlkraft, wurde das Gespann mit den vier Pferden und der Siegesgöttin 1814 durch die Städte der Grafschaft Mark, die sich im Kampf wider Napoleon verdient gemacht hatten, unter dem Jubel der regionalen Bevölkerung nach Berlin zurückgeführt.

Aus dem Fundus von Mario Barth

Im Entrée des Museums weist eine Nachbildung der berühmten Skulptur unübersehbar auf die Ausstellung hin. Die vier Pferde, von der Siegesgöttin Viktoria im Streitwagen befehligt, bringen es auf eine stattliche Höhe von 2,90 Meter. Sie stammen übrigens aus dem Fundus des Comedian Mario Barth, der die Quadriga als Kulisse für seine Shows benutzt hat.

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Klaus Crummenerl dankte Dr. Susanne Conzen und Museumsleiter Dr. Eckhard Trox für „ein weiteres Opus magnum“ in der 25-jährigen Geschichte des Museums.

Vor dem Hintergrund der triumphalen Rückkehr der Quadriga versucht die Ausstellung auf der Grundlage der reichhaltigen Überlieferung mit Inszenierungen und Medien einige damals tonangebend handelnde Persönlichkeiten verständlich und zugleich sinnlich erfahrbar zu machen. Deren Motive und Handlungsmuster waren deutlich vielfältiger als das Bild von Demütigung und späterem Jubel zu vermitteln vermag.

Forschungen auf neue Grundlage gestellt

Südwestfalen gehörte während der napoleonischen Ära zur französischen Einflusssphäre, zum Großherzogtum Berg. Das Territorium der ehemaligen Grafschaft Mark war zu einem Teil des Ruhrdepartements geworden. Die Forschungen zur Geschichte des Ruhrdepartements, speziell zum Gebiet der ehemaligen Grafschaft Mark, werden durch den wissenschaftlichen Begleitband zur Ausstellung auf eine neue Grundlage gestellt.

Viele unbekannte Objekte

Viele bisher unbekannte Objekte und Dokumente zu einer weitgehend vergessenen historischen Epoche – teilweise aus privaten Sammlungen – werden in einer großen Präsentation zu sehen sein. Regionale, nationale und internationale Leihgeber unterstützen mit ihren Objekten und Dokumenten das Projekt.

Geschichtsmuseum: Sauerfelder Str. 14-20, 58511 Lüdenscheid
Tel.: 0 23 51/17-14 96
Fax: 0 23 51/17-17 09
E-Mail: museen@luedenscheid.de

Öffnungszeiten:  mittwochs – sonntags 11 – 18. Uhr
montags und dienstags geschlossen

Museumscafé: mittwochs – sonntags 13.30 – 18 Uhr
montags und dienstags geschlossen

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Drei Jahre von der Idee bis zum Buch

Die besten Tage (4)

Dr. Dietmar Simon und Michael Nürenberg stellten ihr Werk in der Stadtbücherei vor. Fotos: Wolfgang Teipel

von Wolfgang Teipel

Die Farbe Orange ist bekannt als Kraftspender. Sie repräsentiert vitale Stärke und Aktivität. Orange Farbe hebt die Stimmung: Orange ist die Farbe der Freude, des Humors, der Geselligkeit. Orange lockert und aktiviert jeden, der im grauen Gewohnheitsalltag erstarrt ist. Genug der Farbsymbolik. Jetzt dürfte klar sein, warum die Macher des Buches „Die besten Tage unseres Lebens“ Orange für den Einband gewählt haben. Auf 288 Seiten dokumentiert es nämlich die bunten, wilden und spannenden Jahres des Aufbruchs in der Zeit zwischen 1960 und 1980.

Die besten Tage (7)

Dr. Dietmar Simon griff gern zum Füller und signierte einige Exemplare.

Prall wie das leben

Ein Buch, so prall wie das Leben junger Leute zu dieser Zeit. Viele Lüdenscheider erinnern sich gern an diese Epoche. Und an „Gotti“ Schumann, eine schillernde Persönlichkeit, die im Amt des Stadtjugendpflegers damals das Leben zahlloser Jugendlicher beeinflusst hat.

Seit Freitag ist das Buch „Die besten Tages unseres Lebens“ auf dem Markt. „Zu einem demokratischen Preis von 19,80 Euro“, sagte Dr. Dietmar Simon bei der öffentlichen Vorstellung in der Stadtbücherei. Das war eine bewusst gewählte Formulierung. Jeder, der diese Zeit miterlebt hat, jeder, der selbst im Buch vorkommt, soll es erwerben können. Das ist eine Hommage an die Zeit zwischen 1960 und 1980. Jugendliche und junge Erwachsene forderten mehr Teilhabe an der Gesellschaft und ein selbstbestimmtes Leben.

Mit Liebe zum Detail produziert

Bilder von gestern präsentiert mit Hilfe der Technik von heute: Das sieht man dem Buch an. Es wurde mit viel Liebe zum Detail bei Seltmann produziert. Das Unternehmen steht für Qualität. Die Arbeit der Lüdenscheider Bücherdrucker ist preisgekrönt. Anfang November wurden sie mit dem Druck&Medien-Award 2013 ausgezeichnet. Er gilt als eine der renommiertesten Preise der Branche.

Viele Gespräche mit Zeitzeugen

Die Autoren Dr. Dietmar Simon und Michael Nürenberg haben drei Jahre intensive Arbeit in das Werk gesteckt.  Recherche im Stadtarchiv, Gespräche mit Zeitzeugen, Sichtung des umfangreichen Materials – das dauert. Bis nach Goslar führte die Suche, denn dort wohnt Jutta Kronemann, die Schwester des damaligen Jugendpflegers Gotti Schumann.

Die besten Tge 10

Am Freitag wurde das Buch gleich stapelweise gekauft.

„Die Idee wurde am 21. November 2010 geboren“, berichtet Dietmar Simon. Damals hatte er sich mit dem ehemaligen Rundschau-Redakteur Klaus Tietge getroffen, um einen Vortrag über das Konzert von Deep Purple in Lüdenscheid vorzubereiten. Michael „Mike“ Nürenberg, ebenfalls ehemaliger WR-Redakteur kam zum Treffen bei „Hulda“ hinzu. Dann nahm die Sache ihren Lauf. „Er wurde der Beginn einer wunderbaren Freundschaft“, schmunzelt Dietmar Simon.

Bei der Buchvorstellung am Freitag erweckten die Autoren die Zeit der Beatbands, Rocker, Hippies, der Lüdenscheider Außerparlamentarischen Opposition APO), die Zeit der Rocker, der von „Gotti“ Schumann organisierten Auslandsreisen, den Macher Schumann und sein Wirken zu neuem Leben.

15 Kapitel

Rund 50 Interessenten verfolgten den Vortrag von Dietmar Símon und Michael Nürenberg. Aus den ursprünglich geplanten acht Kapiteln wurden schließlich 15. Sie reichen von „Eine neue Zeit“ und „Das Studio 19“ über „Gottis Reisen“ und „Jugend und Kirche im Umbruch“ bis zu „Das Ende der Ära Schumann“ und „Ausblicke und Zugaben“. So spiegelt das Buch in zahlreichen Facetten die Zeit, die zum Ursprung der Lüdenscheider Gegenwart gehört wie kaum eine andere.

„Die besten Tage unseres Lebens“ ist erhältlich an der Info-Theke im Rathaus, in der Buchhandlung Thalia sowie über den Geschichts- und Heimatverein, www.ghv-luedenscheid.de (ISBN 978-3-981325-2-0).

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Heißer Beat statt Sinfoniekonzert

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Sound der 60er: Auch aus einem solchen Radio von Nordmende (Typ: „Carmen 54“) ertönten die Sendungen des Lüdenscheider Schwarzsenders.

 

Wer am Mittwochabend, 5. Juli 1967, das WDR-Sinfoniekonzert eingeschaltet hatte, wunderte sich, dass die getragenen Weisen plötzlich von heißem Beat überlagert wurden. Die holprige Stimme eines Amateuransagers wies den neuen Sender als „Radio Europa-Station“ oder RES aus und kündigte ein volles Beat-Wochenprogramm an.

Grüße an Gaby und Holger

Zwischendurch wurden Grüße an Gaby und Holger übermittelt. Sogar auf Hörerpost hatte sich die neue Sendeanstalt eingerichtet. Die Fans wurde die Nummer eines Lüdenscheider Postfaches genannt.

Konkurrenz für holländische Piratensender

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Discjockey Reiner Corswandt. (Foto aus dem Besitz von Michael Nürenberg)

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Schlagzeile aus de Westfalenpost, die damals noch in Lüdenscheid erschien.

Die Beatanhänger der Bergstadt, bisher eingeschworen auf die Schützenhalle, Radio Luxemburg oder den holländischen Piratensender „Radio Veronica“, lauschten ein paar Tage auf neuer Welle, die abends zwischen 20 und 21 Uhr auf der Frequenz 92.5 MHz fast im ganzen Stadtgebiet zu hören war.

„Für alle, die uns Grüße zu über­mitteln haben, ist morgen um 15 Uhr Treffpunkt bei Krause“, verkündete der Disc-Jockey Reiner Corswandt, der die Station zusammen mit Volker Rudat betrieb. „Gestern um 15 Uhr traf sich tatsächlich eine Gruppe von fünf jun­gen Leuten unter den Arkaden des Kaufhauses in der Lüdenscheider Stadtmitte. Über einem Schaltplan der Senderanlage eröffneten sie eine technische Fachsimpelei“, berichtete die damals noch in Lüdenscheid ansässige Westfalenpost.

Volker Rudat

Mit von der Partie: Volker Rudat.

„Kann ganz schön gefährlich wer­den, wenn‘s rauskommt, was die da machen“, sinnierte einer der RES-Hörer am Treffpunkt. Aber dann gewann das technische Interes­se wieder die Oberhand. „Auf der Hohen Steinert sollen wir nicht mehr zu hören sein? Uns kriegt man sogar in Gevelndorf!“

Enttäuschung  am Donnerstag

Donnerstagabend jedoch kurz nach 20 Uhr wurden die Fans des Lüden­scheider Schwarzsenders enttäuscht. Ansager Reiner meldete sich: „Lei­der müssen wir die Sendungen aus posttechnischen Gründen vorläufig einstellen. Heute hatten zwei Herren die Ehre, uns am vereinbarten Treff­punkt aufzusuchen. Sie gaben zwar nicht zu, von der Post zu sein, aber wir nehmen es stark an. Sie werden wieder von uns hören, der Post zum Trotze. Vielen Dank, meine Damen und Herren. Ich hoffe, Sie sehen unsere Gründe ein.“

Mit dem Versprechen, demnächst die gerade erschienene  Beatles-Langspielplatte „Sgt. Pepper“ zu senden, vertröstete Rainer die Hörergemeinde auf unbestimmte Zeit.

lNoch mehr heute längst vergessen Geschichten finden sich im Buch „Die besten Tage unseres Lebens“, das der Geschichts- und Heimatverein Lüdenscheid am 29. November in der Stadtbücherei der Öffentlichkeit vorstellt.

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Blütezeit mit „Gotti“ Schumann

Ansturm vor der Bühne der Schützenhalle: Hier spielten die großen Bands. (alle Fotos aus dem Besitz von Michael Nürenberg)

von Wolfgang Teipel

Die besten Tage unseres Lebens – das war für viele Lüdenscheider die Zeit von 1960 bis 1980. Bands schossen aus dem Boden, überall war was los. Es war die Ära der Rockkonzerte in der Schützenhalle und die Epoche, in der Stadtjugendpfleger Gottfried „Gotti“ Schumann mit jungen Leuten Europa bereiste. Kinder rebellierten gegen die Eltern. Das gesellschaftliche und kulturelle Leben in der Bundesrepublik Deutschland veränderte sich nachhaltig. „Die besten Tage unseres Lebens“ – das ist auch der Titel eines Buches von Dietmar Simon und Michael Nürenberg.

Wie es damals war

Es ist der Jugendkultur in Lüdenscheid vom Anfang der 60er bis zum Ende der 70er Jahre gewidmet. „Es verfolgt keinen wissenschaftlichen Anspruch, son­dern will möglichst viele interessierte Menschen erreichen, sowohl diejenigen, die in den Jahren um 1970 Jugendliche waren als auch ihre Nachkommen, die wissen möchten, wie es damals war“, heißt es in einem Exposé zu dem 288 Seiten starken Band. Der Titel ist aus dem Bryan-Adams-Song „Summer of  ‘69“ entnommen.

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Die Lüdenscheider Band „Hi-You-There!“ mit den Bracht-Zwilligen und den Wever-Brüdern bei einem Beat-Wettbewerb in Lüdenscheid. Vor der Bühne ist der Jury-Tisch zu sehen.

Nach rund dreijähriger Recherche stellen die beiden Autoren das Buch (Herausgeber ist der Geschichts- und Heimatverein Lüdenscheid) in der Stadtbücherei (Freitag, 29. November, ab 16 Uhr) der Öffentlichkeit vor.

Fast 1000 Fotos und andere Bilder

Dietmar Simon und Michael Nürenberg haben die lokale Presse und andere schriftliche Quellen aus dieser Zeit ausgewertet. Sie haben einige Dutzend von Zeitzeugen befragt. Diese Frauen und Männer berichten über ihre Erlebnisse und Erfahrungen aus den besten Tagen ihres Lebens. Dazu gibt es jede Menge Anschauungsmaterial. Das Buch enthält fast 1000 Fotos und andere Bilder. „Schon mit dem ersten Aufruf 2010 haben wir eine Lawine losgetreten“, erinnert sich Michael Nürenberg.

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Gotti Schumann (links) 1968 bei der Eröffnung des Studio 19 an der Kerksigstraße mit Lord Uli und dem damaligen Manager Udo Scholz aus Brügge.

Tausende beeinflusst

Die Autoren orientieren sich an der Dienstzeit von Stadtjugendpfleger Gottfried Schumann. Er sorgte von 1965 bis 1976 maßgeblich dafür, dass sich die örtliche Jugendkultur stark entwickelte und Tausende junger Menschen davon beeinflusst wurden.

Große Bedeutung hatte die neue populäre Musik. In Lüdenscheid entwickelte sich zusätzlich zur bestehenden Jazzszene starkes Interesse an der Beatkultur. Oft argwöhnisch betrachtet von den Erwachsenen, fanden sich Jugendli­che zu „Beatbällen“ zusammen, gründeten eigene Bands und verbrachten ihre Freizeit mit dieser Musik und ihren Begleiterscheinungen. Um 1970 ent­wickelte sich dies zur Kultur der Rockmusik weiter.

Zentrum der Beat- und Rockmusik

Lüdenscheid wurde zu einem Zentrum der Beat- und Rockmusik in Westdeutschland. Bis 1970 war die Stadt Schau­platz von Auftritten internationaler Bands wie den „Kinks“, den „Equals“ und „Shocking Blue“ (und deutscher Gruppen wie den „Lords“ und den „Rattles“). In den Jahren danach folgten zahllose Gastspiele von namhaften Vertretern der progressiveren Rockmusik  (z. B. „Deep Purple“, „Eloy“, „Can“, „Ekseption“). Erst Mitte der 70er Jahre ver­lagerten sich die Veranstaltungsorte bekannter Musiker in die größeren Städte. Parallel dazu entwickelte sich die einheimische Musikszene.

Das neue Terrain neben der sogenannten Hochkultur enthielt auch anderes. So wurde Lüdenscheid 1968 auf Schumanns Initiative zum Schauplatz eines „Eu­ropäischen Jugendfestivals“. Es stellte einen gewissen Kontrapunkt zur 700-Jahr-Feier der Stadt Lüdenscheid dar. Im „Studio 19“, einem neuen Musiklokal, blieben junge Leute weitge­hend unter sich.

Jugend aktiver als je zuvor

Schumann organisierte Rei­sen in andere europäische Länder, nach England, in die Tschechoslowakei, nach Rumänien, Jugoslawien und Spanien. Auch die Veränderungen der politischen Alltagskultur gingen an Lüden­scheid nicht vorbei. 1968 bildete sich auch hier eine „APO“. In der Schule und im öffentlichen Leben wurden junge Leute aktiver als jezuvor.

Kommunalpolitik kritisch

Die Arbeit von Gottfried Schumann zog Jugendliche und junge Erwachsene stark an. Die Kommunalpolitik entwickelte allerdings in der ersten Hälfte der 70er Jahre eine kritische Haltung. Jugendpflege sollte mehr sein als nur die Veranstal­tung von Konzerten und Reisen. Dazu kam Schumanns unbüro­kratische Art. Sie führte zu Widerständen in der städtischen Verwaltung. „Gotti“ zog sich schließlich zu Beginn des Jahres 1977 aus dem Amt zurück. Das war das Aus für „die besten Tage unseres Lebens“.

Die Zeit nach der Ära Schumann wird übereinstimmend als eine Phase des Niedergangs der Jugendkultur in Lüdenscheid beschrieben.

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Stimmung wie vor 40 Jahren

Super-Stimmung im Saal der Gaststätte Dahlmann. (mehr Fotos auf der Seite „Bilder“) Fotos: Wolfgang Teipel

von Wolfgang Teipel

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Peter Wever und Gerd Bracht hauen in die Saiten.

Kompliment für alle Junggebliebenen: „Ihr seht einfach geil aus“, ruft Gerd Bracht in den rappelvollen Saal der Gaststätte Dahlmann. Das Publikum jubelt. Dann greift er zum Bass. Sein Zwillingsbruder Richard schnappt sich die Gitarre und auch Peter Wever greift in die Saiten. Die drei Musiker der ehemaligen Lüdenscheider Kultband „Hi-You-There“ haben nichts verlernt.

Beatmusik wie damals

Zusammen mit ihrem jungen Schlagzeuger bringt die Band die Menge in Stimmung. Die Beatband aus den 60er Jahren hat sich zusammengefunden, um den passenden Rahmen für eine Buchvorstellung zu liefern. Es geht um Jugendkultur in Lüdenscheid zwischen 1960 und 1980. Dr. Dietmar Simon und Michael Nürenberg haben ein Spiegelbild dieser Epoche geschaffen. Es heißt „Die besten Tage unseres Lebens“.

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„Hi-You-There“ Ende der 60er Jahre.

„Hi-You-There“ ist ein Teil davon. 1968 hatte die Truppe ihren ersten öffentlichen Auftritt beim Tanztee (Gerd Bracht: „So hieß das damals.“) im Studio 19. Touren mit Lüdenscheids legendärem Stadtjugendpfleger „Gotti“ Schumann, Wettbewerbe und Gastspiele in der Region folgten. Weitere Bands sprossen aus dem Boden.

Drei Gründungsmitglieder auf der Bühne

„Überall war was los. Eine tolle Zeit“, erinnerte sich eine Besucherin. 1973 war Schluss für „Hi-You-There“. Studienbeginn. 2005 fanden sich die Musiker wieder zu einem Auftritt bei Dahlmann zusammen. Ein weiterer Gig folgte 2010. Am Samstag standen drei der Gründungsmitglieder erneut auf der Dahlmann-Bühne. „Es ist, als würden die besten Tage unseres Lebens nie zu Ende gehen“, schwärmte Buchautor Dr. Dietmar Simon.

Erinnerung ist wach geblieben

Aus Mädchen wurden Frauen, aus Jungs wurden Männer. Gerd Bracht verkündete am Samstag stolz die Geburt seines ersten Enkels. Die Erinnerung an die goldene Zeit in Lüdenscheid ist aber bei allen wach geblieben. Das Konzert und die Vorstellung des Buches (es erscheint am 29. November) das war ein echtes Jahrgangstreffen.

Michael Nürenberg und Dr. Dietmar Simon, die Autoren von „Die besten Tage unseres Lebens“.

Alte Geschichten wurden ausgepackt. „Klappt der Trick aus der Schulzeit noch?“ Seine Fähigkeiten als Schlangenmensch, der in der Schulbank die Beine hinter dem Kopf verschränken kann, hat Frankie inzwischen verloren. Er hat inzwischen einige Jahrzehnte mehr auf dem Buckel. Das gilt für die meisten der Besucher.

Gefühl der 60er und 70er

Die Musik, Titel von den Beatles, den Hollies, den Tremeloes und anderen, bringt für einen Abend das Lebensgefühl der 60er und 70er zurück. Das Buch „Die besten Tage unseres Lebens“ hat diese Erinnerungen konserviert. Es bietet eine Gesamtdarstellung der Jugendkultur in Lüdenscheid und Umgebung vollgepackt mit Erinnerungen vieler Zeitzeugen: Beat, Jazz, Krautrock, Jugend und Kirche, Bildungsreform, Jugendreisen zu Zeiten des Kalten Krieges, Jugendkneipen und mehr.

Nicht alles ist pure Idylle

Nicht alles ist die pure Idylle. Auch das dunkle Kapitel Drogen wird nicht ausgespart. Dr. Dietmar Simon und Michael Nürenberg haben in dreijähriger Recherche eine Gesamtdarstellung der Jugendkultur zwischen 1960 und 1980 erarbeitet; ein facettenreiches Lüdenscheider Panorama, vollgepackt mit Bildern und Erinnerungen. Dabei haben ungezählte Zeitzeugen geholfen.

Ungezählte Butterbrote

Dazu gehört auch Hanna Wever. Die inzwischen 92-jährige Mutter von Peter Wever verfolgte am Samstag aufmerksam den Auftritt der Musikveteranen. Sie hat den Jungs damals ungezählte Butterbrote geschmiert. Das und die Musik als Brücke zwischen den Generationen, das verbindet.

Das Buch: „Die besten Tage unseres Lebens“ Jugendkultur in Lüdenscheid von 1960 bis 1980 von Dr. Dietmar Simon und Michael Nürenberg, 288 Seiten mit fast 1000 Bildern; ab 29. November erhältlich beim Heimat- und Geschichtsverein Lüdenscheid (www.ghv-luedenscheid.de) und der Buchhandlung Thalia; Preis: 19,80 Euro

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Junge Kunst im Amtsgericht

Sandra Opitz, Regina de Sousa, Monika Czuczman und Saxofonist Peter Hiltmann bei der Vernissage im Amtsgericht. Fotos: Wolfgang Teipel

 

 

von Wolfgang Teipel

Kunst neben Fluchtplänen und Wegweisern durch das Amtsgericht Lüdenscheid, das geht. Monika Czuczman, Sandra Opitz und Regina de Sousa haben das Justizgebäude am Dukatenweg mit Bildern geradezu übersät. Die drei jungen Frauen studieren Malerei und Grafik an der Technischen Universität Dortmund. Ihre Werke werden zu den Dienstzeiten des Amtsgerichtes bis 31. Januar zu sehen sein.

Ohne Titel von Monika Czuczman.

Peter Alte, Leiter der Lüdenscheider Justizbehörde, hofft auf viele Besucher. „Man braucht nicht unbedingt eine Vorladung, um ins Amtsgericht zu gelangen“, merkte er bei der Eröffnung der Ausstellung schmunzelnd an.

Drei Etagen gefüllt

Tatsächlich: Die Vielzahl unterschiedlicher Werke auf den drei Etagen des Gebäudes dürfte nicht nur Mitarbeitern, Angeklagten, Zeugen, Gutachtern und anderen Kunden der Lüdenscheider Gerichtsbarkeit gefallen.

Ein Meister am Saxofon: Siegfried Hiltmann.

Die drei jungen Frauen haben Peter Alte überzeugt. „Sie besitzen nicht nur eine unglaubliche Energie. Sie zeichnen sich außerdem durch eine geradezu überschäumende Fröhlichkeit aus.“

Eigenständige künstlerische Positionen

Dazu kommen die eigenständigen künstlerischen Positionen von Monika Czuczman, Sandra Opitz und Regina de Sousa. Ihre Originalität, so Bettina van Haaren, Professorin für Zeichnung und Druckgrafik an der TU Dortmund, ermögliche es ihren Studentinnen schon heute, über die Universität hinaus zu wirken. So wird das Trio ab 31. Januar 2014 mit einer Ausstellung in Smolensk vertreten sein.

Rührend und verstörend zugleich

„Mich rühren und verstören die Bilder von Monika Czuczman“, sagte die Dortmunder Dozentin. Viele ihrer Zeichnungen seien voller Witz. Andere, eher dunkle  Bilder, schilderten Phasen, die die Künstlerin bei ihrer Selbsterkundung durchgemacht habe. „Diese gezeichneten und gemalten Geschichten berichten von Schönheit und Endlichkeit.“

Eine Orang-Utang-Familie, gezeichnet von Regina de Souza.

Regina de Sousa sei eine „schräge Erzählerin“, innovativ in ihrer Technik und eindringlich in der Darstellung, insbesondere in der Serie „Angst und Bedrohung“. Aus anderen Zeichnungen spreche große Zuneigung, beispielsweise zu den mit Kugelschreiber gezeichneten Orang Utangs.

Zeichnerischer Witz

In den Werken von Sandra Opitz spielen Hände, Stifte, Beine und Füße eine große Rolle. Ein gutes Beispiel für den zeichnerischen Witz der Studentin: In der zweiten Etage hängt eine von vielen Grafiken. Sie zeigt Zebras an einer Waschanlage. Sie werden wie Autos für die automatische Reinigung vorbereitet und verlassen die Anlage ohne Streifen.

„In den Werken geht es ganz klar um Neuordnung, Umformung und Verdichtung“, erläuterte Bettina van Haaren. „Bei aller Ironie verlieren die Künstlerinnen nie das Wesentliche aus den Augen.“

Peter Alte wertet die Ausstellung auch als Beitrag zur Nachwuchsförderung. „Alle Bilder sind käuflich“, warb er bei den Besuchern der Vernissage um Unterstützung. Beifall gab es für Siegfried Hiltmann. Der Musiker aus Dortmund begleitete die Ausstellungseröffnung mit seinem Saxofon.

Interessenten können sich direkt an die Künstlerinnen wenden. Kontakt:

Monika Czuczman, Tel. 02351/98 55 814 oder 0173/ 74 11 578; Mail: monika.czuczman@gmx.de

Sandra Opitz: Tel. 0173/18 90 819; Mail: sandra.opitz@t-online.de

Regina de Sousa: Tel. 0176/ 29 10 25 92; Mail: regina.desousa@tu-dortmund.de

Junge Zeichnerinnen im Amtsgericht

Kunst trifft Justiz: Vom 15. November bis 31. Januar stellen drei Studentinnen der Technischen Universität Dortmund im Lüdenscheider Amtsgericht aus.Monika Die Schau mit Werken von Monika Czuczman, Sandra Opitz und Regina de Sousa wird am Freitag, 15. November, um 17 Uhr eröffnet.

Peter Alte, Leiter des Amtsgerichts wir die Gäste dieser Vernissage begrüßen.

Musik von Siegfried Hiltmann

Die Einführung übernimmt Bettina van Haaren, Professorin für Zeichnung und Druckgrafik an der TU Dortmund. Siegfried Hiltmann aus Dortmund wird die Veranstaltung musikalisch begleiten.

Publikumspreis bei „Junge2Kunst“

Monika Czuczman beteiligte sich im Sommer dieses Jahres mit Erfolg am Wettbewerb „Junge2Kunst“ des Freundeskreises Hagen-Smolensk. Sie wurde mit dem Publikumspreis ausgezeichnet. Ihre filigranen Bleistiftzeichnungen in Kombination mit Garn und Heftklammern kamen gut an. Den Preis der Jury erhielt ihre Mitstudentin Sandra Opitz. Ihre Werke werdeb ebenfalls im Amtsgericht zu sehen sein.

Monika Czuczman lebt in Dortmund und Lüdenscheid. 2008 schloss sie ihre schulische Ausbildung mit dem Abitur am Geschwister-Scholl-Gymnasium ab.

„Go on beef“ mit Sogwirkung

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„Go on beef“ nimmt eine ganze Wand der Städtischen Galerie ein. Foto: Wolfgang Teipel

 

Wolfgang Teipel

Was für eine Arbeit. Eine Woche lang hat Tim Cierpiszewski eine 7,82 mal 4,74 Meter große Wand in der Städtischen Galerie mit Kreppband beklebt. Dann wurde die 37 Quadratmeter große Fläche schwarz übermalt. Später entfernte der Mann aus Bottrop das Papier. „Go on beef“ nennt er die Arbeit mit der er sich für den Ida-Gerhardi-Förderpreis 2013 der Sparkasse Lüdenscheid beworben hat.

Besondere Beziehung zu Räumen

Die geometrischen Muster erzeugen eine ungeheure Tiefenwirkung, der sich der Betrachter kaum entziehen kann. Tim Cierpiszewski geht eben eine besondere Beziehung zu den Räumen ein, in denen er arbeitet.

Wieder offene Führung

Zu sehen ist „Go on beef“ in der Ausstellung „Kunst jetzt! Ida-Gerhardi-Förderpreis 2013“. Am Sonntag, 10. November, bietet die Städtische Galerie wieder eine offene Führung durch die Ausstellung an. Ab 15 Uhr können sich Besucher einen Einblick in die zeitgenössische Kunst verschaffen, so, wie sie an den Kunsthochschulen an Rhein und Ruhr lebt.

15 Kunstwerke

Begleitet werden sie bei der Führung von Dr. Carolin Krüger-Bahr. Sie erläutert 15 Kunstwerke, die die Jury des diesjährigen Ida-Gerhardi-Förderpreises überzeugt haben.

Zu sehen sind neben Malerei und Grafik Objekte, Videoarbeiten und Installationen. Die diesjährige Preisträgerin ist Gesine Grundmann aus Köln. Die Bildhauerin zeigt zwei verschiedene Objekte.

Spiel mit der Architektur

Die Arbeit von Tim Cierpiszewski spielt mit der Architektur der Städtischen Galerie. Sie wird zum Teil der Einrichtung, allerdings nur für die Dauer der Ausstellung (bis 9. Februar). „Wie funktional und vertraut die Umgebung auch sein mag, sie wird einer Kraft ausgesetzt, die nur die Kunst zu entfalten in der Lage ist“, schreibt Dr. Ingo Uhlig, Gastprofessor für Philosophie und Ästhetik an der Kunstakademie Münster, im Katalog zur Ausstellung.

Führung und Eintritt zur Ausstellung sind am Sonntag kostenlos. Weitere Führungen finden am 8.Dezember, 12. Januar und 9. Februar (sonntags) statt. Die Städtische Galerie ist von mittwochs bis sonntags jeweils von 11 bis 18 Uhr geöffnet.

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