Haus ohne Schalter

Dial Atrium

Ein Blick ins Atrium des DIAL-Neubaus an der Bahnhofsallee.

 

 

Von Wolfgang Teipel

Die Büros auf den drei Etagen des Deutschen Instituts für angewandte Lichttechnik sind angenehm temperiert. Heizkörper sucht der Besucher allerdings vergeblich. Präsenzmelder und Apps steuern das Licht. Das neue DIAL an der Bahnhofsallee ist ein Haus ohne Schalter.

Damit stellt sich das neue Zuhause der zurzeit 72 DIAL-Mitarbeiter den Ansprüchen an modernste Gebäudetechnik. Die Anforderungen an der Neubau waren hoch: „Wir wollten vieles miteinander verbinden“, erläuterte stellvertretender DIAL-Geschäftsführer Andreas Bossow am Dienstag in der Reihe „DIAL informiert“.

Gebäude soll das Image prägen

Modernität, Ästhetik, Energieeffizienz, Wirtschaftlichkeit, perfekte Kommunikation, Updatefähigkeit – das alles sollte in das Gebäude einfließen. Gleichzeitig wollte das DIAL mit dem Neubau sein Image prägen. Geld spielte selbstverständlich auch eine Rolle. Das Budget war auf 4,5 Millionen Euro begrenzt. Bis zu 1,3 Millionen Euro durfte der Bauherr für die Gebäudetechnik ausgeben. „Eine Herausforderung“, sagte Andreas Bossow am Dienstag.

Geheizt wird mit Abwärme

Eine 30 Zentimeter starke Wärmedämmung und die luftdichte Gebäudehülle sind Garant für die hohe Energieeffizienz. Das DIAL wird über eine Anlage belüftet, die sich auf dem Dach des Gebäudes befindet. Sie schickt pro Stunde 24 000 Kubikmeter frische, gefilterte Luft durch die drei Stockwerke. Die Lüftungsanlage ist mit einem hocheffizienten Wärmetauscher ausgestattet. Er überträgt 85 Prozent der Abluft-Energie auf die Zuluft. Geheizt wird also mit der Abwärme, die Menschen, Rechner und Lichtquellen in dem Gebäude produzieren.

Strom die einzige Energiequelle

Nachgesteuert wird, falls notwendig, über sechs Wärmepumpen. Die stromgetrieben Pumpen entziehen im Winter der Außenluft Wärme und führen sie der Innenluft zu. Im Sommer wird Wärme an die Außenluft abgegeben und das Gebäude so gekühlt.

So kommt das DIAL mit Strom als einziger Energiequelle aus. „Wir wollten das Gebäude mono-energetisch haben“, betonte Andreas Bossow. Er setzt darauf, dass Strom langfristig billiger wird, während sich die fossilen Energiequellen verteuern werden.

Der stellvertretende DIAL-Geschäftsführer geht davon aus, dass das Technologiekonzept zu einem Verbrauch führt, der 28 Prozent unter den Forderungen der derzeit gültigen Energieeinsparverordnung liegt.

Unterschiedliche Lichtszenarien

Auch beim Licht wird keine Energie verschwendet. Präsenzmelder schalten die Leuchten in den Büros aus, wenn Mitarbeiter ihre Arbeitsplätze verlassen. Dazu kommt: Die Beschäftigten können sich über Apps auf ihren Handys und auch auf den PC-Monitoren die unterschiedlichsten Lichtszenarien aussuchen.

„Wir wollen, dass es in unseren Räumen hell ist.“ So ist ein Szenario einem herrlichen Sonnentag nachempfunden. „Bei richtig schönem Wetter bedeutet das etwa 2000 Lux“, sagte Andreas Bossow. Das liege deutlich über der Nennbeleuchtungsstärke von 500 Lux für Büros. Und noch schöner: Das Szenario bildet sogar den Ablauf einen schönen Sonnentages mit seiner unterschiedlichen Lichtintensität nach. Das alles kann das Haus ohne Schalter.

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