Junge Kunst im Amtsgericht

Sandra Opitz, Regina de Sousa, Monika Czuczman und Saxofonist Peter Hiltmann bei der Vernissage im Amtsgericht. Fotos: Wolfgang Teipel

 

 

von Wolfgang Teipel

Kunst neben Fluchtplänen und Wegweisern durch das Amtsgericht Lüdenscheid, das geht. Monika Czuczman, Sandra Opitz und Regina de Sousa haben das Justizgebäude am Dukatenweg mit Bildern geradezu übersät. Die drei jungen Frauen studieren Malerei und Grafik an der Technischen Universität Dortmund. Ihre Werke werden zu den Dienstzeiten des Amtsgerichtes bis 31. Januar zu sehen sein.

Ohne Titel von Monika Czuczman.

Peter Alte, Leiter der Lüdenscheider Justizbehörde, hofft auf viele Besucher. „Man braucht nicht unbedingt eine Vorladung, um ins Amtsgericht zu gelangen“, merkte er bei der Eröffnung der Ausstellung schmunzelnd an.

Drei Etagen gefüllt

Tatsächlich: Die Vielzahl unterschiedlicher Werke auf den drei Etagen des Gebäudes dürfte nicht nur Mitarbeitern, Angeklagten, Zeugen, Gutachtern und anderen Kunden der Lüdenscheider Gerichtsbarkeit gefallen.

Ein Meister am Saxofon: Siegfried Hiltmann.

Die drei jungen Frauen haben Peter Alte überzeugt. „Sie besitzen nicht nur eine unglaubliche Energie. Sie zeichnen sich außerdem durch eine geradezu überschäumende Fröhlichkeit aus.“

Eigenständige künstlerische Positionen

Dazu kommen die eigenständigen künstlerischen Positionen von Monika Czuczman, Sandra Opitz und Regina de Sousa. Ihre Originalität, so Bettina van Haaren, Professorin für Zeichnung und Druckgrafik an der TU Dortmund, ermögliche es ihren Studentinnen schon heute, über die Universität hinaus zu wirken. So wird das Trio ab 31. Januar 2014 mit einer Ausstellung in Smolensk vertreten sein.

Rührend und verstörend zugleich

„Mich rühren und verstören die Bilder von Monika Czuczman“, sagte die Dortmunder Dozentin. Viele ihrer Zeichnungen seien voller Witz. Andere, eher dunkle  Bilder, schilderten Phasen, die die Künstlerin bei ihrer Selbsterkundung durchgemacht habe. „Diese gezeichneten und gemalten Geschichten berichten von Schönheit und Endlichkeit.“

Eine Orang-Utang-Familie, gezeichnet von Regina de Souza.

Regina de Sousa sei eine „schräge Erzählerin“, innovativ in ihrer Technik und eindringlich in der Darstellung, insbesondere in der Serie „Angst und Bedrohung“. Aus anderen Zeichnungen spreche große Zuneigung, beispielsweise zu den mit Kugelschreiber gezeichneten Orang Utangs.

Zeichnerischer Witz

In den Werken von Sandra Opitz spielen Hände, Stifte, Beine und Füße eine große Rolle. Ein gutes Beispiel für den zeichnerischen Witz der Studentin: In der zweiten Etage hängt eine von vielen Grafiken. Sie zeigt Zebras an einer Waschanlage. Sie werden wie Autos für die automatische Reinigung vorbereitet und verlassen die Anlage ohne Streifen.

„In den Werken geht es ganz klar um Neuordnung, Umformung und Verdichtung“, erläuterte Bettina van Haaren. „Bei aller Ironie verlieren die Künstlerinnen nie das Wesentliche aus den Augen.“

Peter Alte wertet die Ausstellung auch als Beitrag zur Nachwuchsförderung. „Alle Bilder sind käuflich“, warb er bei den Besuchern der Vernissage um Unterstützung. Beifall gab es für Siegfried Hiltmann. Der Musiker aus Dortmund begleitete die Ausstellungseröffnung mit seinem Saxofon.

Interessenten können sich direkt an die Künstlerinnen wenden. Kontakt:

Monika Czuczman, Tel. 02351/98 55 814 oder 0173/ 74 11 578; Mail: monika.czuczman@gmx.de

Sandra Opitz: Tel. 0173/18 90 819; Mail: sandra.opitz@t-online.de

Regina de Sousa: Tel. 0176/ 29 10 25 92; Mail: regina.desousa@tu-dortmund.de