Wortgewaltiger Witz in Versen

kbl180112__9.pass_-320x480

Michael Feindler vereint Kabarett und Dichtkunst. www.michael-feindler.de

von Wolfgang Teipel

Wer sich auf Michael Feindler einen Reim machen möchte, der sollte den Wettstreit um die „Lüdenscheider Lüsterklemme“ nicht versäumen. Der Kabarettist zeigt im Rahmen der Lüdenscheider Kleinkunsttage am 21. Februar, dass sich Kabarett und Dichtkunst einander wunderbar ergänzen können. Feindler ist einer der fünf Kandidaten, die sich um den von der Sparkasse Lüdenscheid gestifteten Kleinkunstpreis bewerben.

Nach seinem preisgekrönten Debüt-Programm „Allein unter Menschen“ präsentiert Michael Feindler Wortgewaltiger nun mit „Dumm nickt gut“ ein kompromissloses Stück Kabarett, das scharf und gleichzeitig feinfühlig, augenzwinkernd und doch melancholisch daherkommt. Er reimt, singt, stellt fest – und das wie immer auf seine ganz eigene Art, die selbst dann noch harmlos wirkt, wenn die wortgewaltige Waffe längst geladen ist.

In der Tradition von Kästner und Tucholsky

Michael Feindler, geboren in Münster, hatte ursprünglich vor, seine Kindheit und Jugend in einer sonnigen Weltstadt zu verbringen. Mit seiner Familie zog er jedoch schon früh nach Wuppertal, lernte dort lesen und schreiben, und brachte in den darauf folgenden Jahren regelmäßig Ideen zu Papier. Hierzu zählen vor allem satirische, gesellschaftskritische, humoristische und nachdenkliche Gedichte, die sich in der Tradition von Autoren wie Erich Kästner und Kurt Tucholsky begreifen.

Immer wieder bei Poetry Slams

2004 gehörte Michael Feindler zu den Gründungsmitgliedern des Kabaretts „Notbremse“, mit dem er in den Folgejahren fünf Programme schrieb und aufführte. Zudem steht er immer mal wieder bei Poetry Slams auf der Bühne und war von 2007-2010 jährlich für die deutschsprachigen Meisterschaften des modernen Dichterwettstreits nominiert.

2008 und 2009 war er Preisträger des Karl-Marx-Poesie-Preises der Stadt Trier. Das Bundesverdienstkreuz hat er für 2030 fest im Visier, aber nur, um es abzulehnen.

Inzwischen lebt Michael Feindler in Berlin und studiert Politikwissenschaften, Philosophie und Publizistik an der Freien Universität. Da er dabei hin und wieder den Praxisbezug vermisste, kamen ihm die Studentenproteste und Hörsaalbesetzungen im November 2009 gerade recht. In diesem Rahmen konnte er auch seinen ersten Fernsehauftritt bei Phoenix verzeichnen.

Preise für zwei Solo-Programme

Für seine beiden ersten Soloprogramme “Allein unter Menschen” und “Dumm nickt gut” erhielt er diverse Preise, u. a. das “Fohlen von Niedersachsen” (2010) und die “Oltner Sprungfeder” (2013). Ende März 2009 erschien Michael Feindlers erster Gedichtband unter dem Titel “Rufe aus dem Publikum”, im April 2013 folgte das Buch zum Kabarettprogramm “Dumm nickt gut”. Seit 2010 gehört der Autor der Celler Schule an.

Die Lüdenscheider Kleinkunsttage  dauern vom 16. bis 25. Februar. Alle Vorstellungen beginnen um 19.30 Uhr in der Garderobenhalle des Kulturhauses. Die Bewirtung während der Pausen ist gewährleistet.

Vorverkauf hat begonnen

Karten sind im Vorverkauf an der Theaterkasse des Kulturhauses (Tel. 0 23 51/17 12 99) zu erhalten. Sie kosten für eine Veranstaltung 15 Euro plus zehn Prozent Vorverkaufsgebühr. Wer gleich alle fünf Vorstellungen bucht, zahlt nur für vier.

In den nächsten Tagen wird www.lichtstadt-luedenscheid.de mit Frank Grischek und Sabine Domogala die weiteren Teilnehmer des Wettbewerbs um die „Lüdenscheider Lüsterklemme“ vorstellen. Die Texte zu Anna Piechotta und Sascha Korf sind bereits erschienen.

Kollegen:

www.komplett-magazin.de

unserlünsche

www.sesekegefluester.de

www.nordstadtblogger.de

www.rundblick-unna.de

bergkamen-infoblog.de

Tödlicher-Spätsommer

www.tongebiet.de

 

Anna Piechotta hat den Schalk im Nacken

Anna_Piechotta klein

Anna Piechotta gibt ihre Bewerbung um die „Lüdenscheider Lüsterklemme“ am 19. Februar um 19.30 Uhr im Kulturhaus ab. Foto: www.annapiechotta.de

von Wolfgang Teipel

Anna Piechotta hat sich für 2014 so Einiges vorgenommen. Sie freut sich auf die Teilnahme an den Kabarettwettbewerben um den „Rostocker Koggenzieher“ und die „Tuttlinger Krähe“. Ach ja – und auf ihren Auftritt am 19. Februar in Lüdenscheid. Dann geht’s um die „Lüsterklemme“, den vor der Sparkasse Lüdenscheid gestifteten Kleinkunstpreis.

Souveränes Klavierspiel

Ihr souveränes Klavierspiel und ihr perfekter Gesang machen sie zu einer aussichtsreichen Anwärterin auf die Trophäe, die sich kürzlich René Steinberg in der Bergstadt abgeholt hat. Zur Musikalität kommen bei Anna Piechotta schauspielerischer Ausdruck und Bühnenpräsenz dazu.

Skurrile und morbide Texte

Ihre skurrilen mitunter auch morbid gestalteten und nachdenklichen Texte beweisen es und es ist nicht zu übersehen: Zwischen schickem Abendkleid und eleganter Hochsteckfrisur ist weiterhin Platz für eine unerhört riesige Portion Schalk. Das alles präsentiert sie in ihrem Programm mit dem Titel „Komisch im Sinne von seltsam“.

Dabei erlebt das Publikum eine turbulente Show. Voller Verwunderung muss Anna feststellen, dass sich heute eine Operninszenierung mitunter kaum vom Innenleben eines Bordells unterscheiden kann. In einer Internet-Singlebörse lernt sie einen zweiten Til Schweiger kennen, doch der hält für das erste Date eine unangenehme Überraschung bereit. Bei ihr landet Putins Frettchen im Kochtopf und Kinder werden brav, wenn sie ihnen das Plüschtier zerrupft! Komisch ist das alles – im Sinne von seltsam.

Die „zierliche Sängerin mit dem Schneewittchengesicht“ spickt ihre  Texte mit raffinierten Pointen. Sie bilden mit der virtuos eingesetzten Stimme und dem eigenwilligen Klavierspiel eine kongeniale Einheit.

Schon mit 13 komponiert

Anna Piechotta wuchs in Cochem an der Mosel auf. Mit 13 Jahren komponierte sie ihre ersten Lieder. 1997 durfte sie sich bereits Preisträgerin des bundesweiten Wettbewerbs „Treffen junge Musikszene in Berlin“ nennen. Darauf folgte 1999 ein erster Preis beim landesweiten Wettbewerb „Bunte Bühne“ im Bereich Chansons. Anna entdeckte ihre Liebe zur Musik. Erste bundesweite Konzerte setzten den Grundstein für ihren musikalischen Lebensweg. Es folgten mehrere Preise und Auszeichnungen sowie einige CD-Produktionen.

Seit 2004 ausschließlich Kabarett und Chanson

Nach dem Abitur absolvierte sie von 2002-2009 ein Schulmusik- und Gesangsdiplomstudium im Bereich Jazz-Rock-Pop. Parallel schloss sie an der Leibniz Universität Hannover ein Examen in Germanistik ab. Während ihrer Studienzeit machte sie sich als Chansonsängerin und Kabarettistin einen Namen. Parallel gründete sie eine Band, mit der sie ihren musikalischen Horizont erweiterte. Seit 2004 widmet sie sich wieder ausschließlich ihren Chanson- und Kabarettprogrammen.

Neben ihren eigenen Programmen spielt Anna mit Anna Schäfer und Anne Simmering eine der drei „Dramaqueens“. Die Formation gehört zum Ensemble des Theaterschiffs in Hamburg und begeistert ein um das andere Mal mit dem Kabarett-Programm „Versprochen“.

Alle Vorstellungen beginnen um 19.30 Uhr in der Garderobenhalle des Kulturhauses. Die Bewirtung während der Pausen ist gewährleistet.

Vorverkauf hat begonnen

Karten sind im Vorverkauf an der Theaterkasse des Kulturhauses (Tel. 0 23 51/17 12 99) zu erhalten. Sie kosten für eine Veranstaltung 15 Euro plus zehn Prozent Vorverkaufsgebühr. Wer gleich alle fünf Vorstellungen bucht, zahlt nur für vier.

In den nächsten Tagen wird www.lichtstadt-luedenscheid.de auch die anderen Teilnehmer des Wettbewerbs um die „Lüdenscheider Lüsterklemme“ vorstellen.

Kollegen:

www.komplett-magazin.de

unserlünsche

www.sesekegefluester.de

www.nordstadtblogger.de

www.rundblick-unna.de

bergkamen-infoblog.de

Tödlicher-Spätsommer

www.tongebiet.de

 

Sascha Korf ist ein Großmeister der Improvisation

04_PR_Foto_SKorf neu

Improvisation und Spontanität: Mit Sascha Korf wird das Lüdenscheider Publikum einen Meister in diesen Diszipinen erleben. Foto: www.sascha-korf.de

von Wolfgang Teipel

René Steinberg hat bei der Verleihung der Lüsterklemme Maßstäbe gesetzt. Daran werden sich die fünf Bewerber messen lassen müssen, die für den Lüdenscheider Kleinkunstpreis 2014 in den Startlöchern stehen. Ab 16. Februar geht es wieder um die von der Sparkasse Lüdenscheid ausgelobte Lüsterklemme, die mit einem Geldpreis über 1500 Euro verbunden ist.

Den Anfang macht am 16. Februar der Wahlkölner Sascha Korf. Er ist u.a. gern gesehener Gast bei „Cindy aus Marzahn und die jungen Wilden“ (RTL), „FunClub“ (RTLII), „Genial daneben“ (Sat.1), Fun(k)haus (WDR), oder „Nightwash“ (WDR/einsfestival). Regelmäßig moderiert der Wortakrobat den Quatsch Comedy Club in Berlin und Hamburg. In Lüdenscheid stellt er sein neues Programm vor. Es heißt „Wer zuletzt lacht, denkt zu langsam“.

Übungen mit dem Publikum

Tatsächlich gilt Sascha Korf als der Großmeister der Spontanität. Sein Publikum soll zudem erfahren, dass diese Gabe erlernbar ist. Er will das Improvisations-Gen auf lustige Art und Weise aus seinem Publikum herauskitzeln. Aus seinem mal mehr, mal weniger ernst gemeintem Ratgeber-Buch „Wer zuletzt lacht, denkt zu langsam“ werden mit dem ganzen Saal witzige Spontanitätsübungen durchgeführt und sogar Rosamunde Pilcher-Filme mit dem Auditorium auf der Bühne nachgestellt. Eins ist klar: An diesem Abend wird keiner still sitzen. Selbstverständlich werden die Zuschauer auch wieder Zeuge von herrlich absurden Geschichten aus dem Leben des „Speedy Korfzales“.

Vier Konkurrenten

Sollte er die Gunst des Publikums gewinnen, wird er Ende 2014 nochmals nach Lüdenscheid kommen, um die Lüdenscheider Lüsterklemme in Empfang zu nehmen. Allerdings: Neben Sascha Korf werden bis zum 26. Februar auch noch Anna Piechotta, Michael Feindler, Frank Grischek und Sabine Domogala auftreten. Ganz so leicht wird’s für Sascha Korf also nicht.

Alle Vorstellungen beginnen um 19.30 Uhr in der Garderobenhalle des Kulturhauses. Die Bewirtung während der Pausen ist gewährleistet.

Vorverkauf hat begonnen

Karten sind im Vorverkauf an der Theaterkasse des Kulturhauses (Tel. 0 23 51/17 12 99) zu erhalten. Sie kosten für eine Veranstaltung 15 Euro plus zehn Prozent Vorverkaufsgebühr. Wer gleich alle fünf Vorstellungen bucht, zahlt nur für vier.

In den nächsten Tagen wird www.lichtstadt-luedenscheid.de auch die anderen Teilnehmer des Wettbewerbs um die „Lüdenscheider Lüsterklemme“ vorstellen.

Kollegen:

www.komplett-magazin.de

unserlünsche

www.sesekegefluester.de

www.nordstadtblogger.de

www.rundblick-unna.de

bergkamen-infoblog.de

Tödlicher-Spätsommer

www.tongebiet.de

 

René Steinberg jubelt: „Hier ist das Ding“

Lüsterklemme 2013 (19) ok

Sparkassendirektor Markus Hacke applaudiert dem Gewinner der Lüdenscheider Lüsterklemme 2013 (rechts Stefan Weippert, Leiter des Kulturhauses). Mehr Fotos auf der Seite „Bilder“. Fotos: Wolfgang Teipel

von Wolfgang Teipel

René Steinberg reißt die Arme in die Höhe. Dann ruft er in den Theatersaal des Kulturhauses: „Hier ist das Ding“ und reckt die Lüdenscheider Lüsterklemme in Richtung Publikum. Bevor es an diesem Kabarettabend so richtig ernst wird, lässt Steinberg erstmal so richtig seine Freude raus.

Lüsterklemme 2013 (14) ok

Sparkassendirektor Markus Hacke überreichte René Steinberg auf der Bühne des Theatersaals Trophäe, Urkunde und den Geldpreis über 1500 Euro.

Die „Lüsterklemme“ besitzt für ihn einen besonderen Wert. Dieser Kleinkunstpreis, gestiftet von der Sparkasse Lüdenscheid, wird vom Publikum vergeben. „Ich freue mich über den Zuspruch aus Lüdenscheid“, sagt Steinberg.

Auch als Sparkasssendirektor Markus Hacke ihm Trophäe, Urkunde und den Geldpreis von 1500 Euro überreicht, scheint der Entertainer aus dem Ruhrgebiet entzückt.

Artiges Kompliment

Dann folgt ein artiges Kompliment. „Sie sehen, der Preis ist in der Welt der Kleinkunst angekommen.“ Zwei Kollegen, mit denen er ab und an auftritt, wurden bereits mit der Lüsterklemme ausgezeichnet. „Die haben damals gesagt: Du wirst doch nicht ohne das Ding zurückkommen.“

Jetzt ist der Druck weg. René Steinberg hat „das Ding“. Und jetzt will er spielen. Er bietet dem Publikum Kabarett und Comedy, begeistert mit Tanzeinlagen und lässt die Besucher im Theatersaal des Kulturhauses an seinen Träumen teilnehmen.

Feldzug gegen Nörgler

In seiner Welt soll es keine Nörgler mehr geben. René Steinberg zieht auf witzige Art gegen solche Zeitgenossen zu Felde, die voller Gram in die Welt blicken, ein schlimmes Ende prophezeien und sowieso alles besser wissen. Nichts von dem will der Mann, der das Leben so ganz anders sieht, gelten lassen. „Wer lacht, zeigt Zähne!“ – der Titel seines abendfüllenden Solo-Programms sollte für Griesgrame zum Lebensmotto werden.

Lüsterklemme 2013 (23) ok

René Steinberg seziert die Politik.

Rezepte gegen die bekloppte Welt

Rezepte dafür, die die bekloppte Welt ausmanövriert werden kann, liefert er gleich. Wer kennt das nicht: Kaffeeverkäufer von Star Bucks nerven ihre Gäste mit Endlos-Tiraden. Eigentlich wollte man ja nur einen Kaffee. Was hält man schließlich in der Hand? Einen völlig überteuerten Iced Flavored Latte. Was tun? „Legen Sie einen Zettel auf die Theke. Aufschrift: Ich möchte einen Kaffee und bin taubstumm.“ So setzt Steinberg zum Gegenangriff auf die aktuell harten, gemeinen und tristen Zeiten an. Denn was soll all das Jammern, Schimpfen und Zetern, wenn man sich auch über die verrückten Zeiten lustig machen kann.

Mit schelmischem Spaß

Er dreht mächtig auf und zeigt, wie absurd und zum Lachen die Welt ist. Ohne Zeigefinger, aber mit schelmischem Spaß an Übertreibungen entblößt er die Beklopptheiten, die Widersprüche und Albernheiten in Politik, Kultur und Gesellschaft.

Steinberg seziert die Politik. So führt er vor, wie das Spitzenpersonal aus Berlin in einer Geheim-Disco vier Etagen unter dem Bundestag tanzt. Peter Altmaier tappst wie ein Bär über die Tanzfläche, Horst Seehofer trommelt auf seine Brust, wie ein Menschenaffe, dessen Testosteronspiegel in unvorstellbare Höhen geklettert ist oder Ursula von der Leyen: Sie kommt als selbstbewusste, schneidige Disco-Queen daher. „Denken Sie mal daran, wenn sie den ein oder anderen sehen“, rät René Steinberg. „Sie werden die Politik mit völlig anderen Augen betrachten.“

Parodien auf Tatort-Kommissare

Hinreißend seine Parodien auf „Tatort“-Kommissare, entlarvend seine Analyse nichtssagender Politiker-Sätze und immer wieder Einspielungen aus dem „O-Ton“-Archiv, die belegen, dass oft reiner Unsinn verzapft wird – das Publikum kringelt sich vor Lachen. René Steinberg ist frech und führt eine spitze Zunge – das kommt an.

Zurzeit bereitet er ein neues Programm vor. Das bekommt auch Bürgermeister Dieter Dzewas zu spüren. Er assistiert dem Kabarettisten als Gendarm und Steinberg läuft als Sarko de Funès, der die politische Bühne erobern will, zu großer Form auf. Damit geht ein turbulenter Abend zu Ende.

Es wird nicht der letzte sein. Die fünf Bewerber um die Lüdenscheider Lüsterklemme 2014 stehen schon in den Startlöchern. Die 35. Auflage der Kleinkunsttage läuft vom 16. bis 25. Februar.

Kollegen:

www.komplett-magazin.de

unserlünsche

www.sesekegefluester.de

www.nordstadtblogger.de

www.rundblick-unna.de

bergkamen-infoblog.de

Tödlicher-Spätsommer

www.tongebiet.de

 

René Steinberg zeigt Zähne

bild_renesteinberg05_gross

René Steinberg ist Gewinner des Kleinkunstpreises „Lüdenscheider Lüsterklemme“. Foto: Sebastian Mölleken

Von Wolfgang Teipel

„Wer lacht, zeigt Zähne“ heißt das Programm, mit dem René Steinberg die Lüdenscheider Kleinkunsttage 2013 eröffnete. Und nun hat er selbst guten Grund, Zähne zu zeigen – das Publikum wählte ihn zum Preisträger der „Lüdenscheider Lüsterklemme 2013“. Am Freitag, 20. Dezember, erhält der Kabarettist und Comedian den von der Sparkasse Lüdenscheid gestifteten Kleinkunstpreis.

Publikum wählt den Sieger

In den vier Kategorien Aufbau/ Konzeption, Aussage/Intention, Ausführung/ Verwirklichung, Gesamteindruck/Gesamtwirkung erteilte das Publikum Steinberg gute Noten. Schließlich gewann er mit einem Wert von 1,34 den Wettbewerb. Die von der Lüdenscheider Sparkasse gestiftete „Lüsterklemme“ ist mit einem Preisgeld von 1500 Euro dotiert.

Lustig machen über verrückte Zeiten

René Steinberg, der auch durch seine Comedy-Sendungen im Radio bekannt ist, nimmt das Preisgeld, Trophäe und Urkunde entgegen, wenn er am 20. Dezember am Freitag ab 20.30 Uhr erneut die Lachmuskeln des Publikums strapazieren wird.

Dabei setzt er zum Gegenangriff auf die aktuell harten, gemeinen und tristen Zeiten an. Denn was soll all das Jammern, Schimpfen und Zetern, wenn man sich auch über die verrückten Zeiten lustig machen kann. So dreht der Kabarettist mächtig auf und zeigt m, wie absurd und zum Lachen die Welt ist. Ohne Zeigefinger, aber mit schelmischem Spaß an Übertreibungen entblößt er die Beklopptheiten, die Widersprüche und Albernheiten in Politik, Kultur und Gesellschaft.

Schöpfer von „Die von der Leyens“

René Steinberg kam über ein Newcomer-Seminar des Frühstyxradios (Kalkofe, Wischmeyer, Welke) in die Humorschmiede von SWR 3. Zwei Jahre später wechselte zu 1Live. Bald kamen WDR 2 und WDR 5 als weitere Stammsender hinzu und mit der Einrichtung seines Heimstudios belieferte er nahezu alle ARD-Stationen mit Glossen, Satiren, Sketchen, Parodien und Comedies wie u.a. „Die von der Leyens“ oder „Schloss Koalitionsstein“. Von da aus war es nur noch ein kleiner Schritt zu Live-Auftritten.

Die Preisverleihung findet während des Auftritts von René Steinberg  in der bistro-K-Reihe statt. Karten sind an der Theaterkasse des Kulturhauses erhältlich. Aufgrund der starken Nachfrage wurde die Veranstaltung in den Theatersaal verlegt.

Kollegen:

www.komplett-magazin.de

unserlünsche

www.sesekegefluester.de

www.nordstadtblogger.de

www.rundblick-unna.de

bergkamen-infoblog.de

Tödlicher-Spätsommer

www.tongebiet.de

Reise durch die zeitgenössische Kunst

Sebastian Ludwigs Werk "Scorpio". Foto: Wolfgang Teipel

Sebastian Ludwigs Werk „Scorpio“. Foto: Wolfgang Teipel

von Wolfgang Teipel

Die Begleitinformationen zu Sebastian Ludwigs Werk „Scorpio“ im Katalog zur Ausstellung „Kunst jetzt!“ sind eher rätselhaft. Es handelt sich um einen abgewandelten Song-Text des Band-Projekts „Nine Inch Nails“ von Trent Reznor. Das Bild selbst ist mit Abmessungen von 1,45 x 2,20 Meter riesig. In der Komposition aus Acryl, Sprayfarbe und Lack auf Leinen lässt sich einiges entdecken.

Kostenlose Führung ab 15 Uhr

Hilfestellung gibt am Sonntag, 8. Dezember, Dr. Carolin Krüger-Bahr. Sie wird die Besucher einer  weiteren öffentlichen Führung durch die Ida-Gerhardi-Förderpreis-Ausstellung in der Städtischen Galerie über Künstler und Werke informieren (Beginn15 Uhr). Der Eintritt ist frei.

15 Künstler stellen aus

Die Ausstellung zeigt noch bis zum 9. Februar einen Querschnitt durch die zeitgenössische in Nordrhein-Westfalen. 15 der über 130 jungen Künstlerinnen und Künstler, die sich um den Ida-Gerhardi-Förderpreis 2013 der der Sparkasse Lüdenscheid stellen einen Teil ihres Schaffens aus. Es handelt sich um die Beiträge, die die Jury in besonderer Weise überzeugen konnten.

Ida-Gerhardi-Förderpreis seit 1989

Darunter befinden sich auch die beiden Objekte von Gesine Grundmann, der Preisträgerin 2013. Neben Installationen Malerei, Grafiken, Objekten sind auch Video-Arbeiten.

Die Sparkasse Lüdenscheid schreibt zusammen mit der Städtischen Galerie den Ida-Gerhardi-Förderpreis bereits seit 1989 aus. Bewerben dürfen sich alle Künstlerinnen und Künstler im Alter bis zu 39 Jahren. Eine weitere Bedingung: Die Bewerber müssen einen klaren Bezug zu Nordrhein-Westfalen haben. Eigenständigkeit und Originalität der Werke sollten erkennbar sein.

Die Ausstellung „Kunst jetzt!“ heißt es im begleitenden Katalog verstehe sich „als Aufforderung, als kreative Momentaufnahme und als anregenden Diskurs.

Weitere öffentliche Führungen finden am 12. Januar und am 9. Februar (jeweils ab 15 Uhr) statt. Auch sie sind kostenlos.

 

Kollegen:

www.unserluensche.de

www.sesekegefluester.de

www.nordstadtblogger.de

www.rundblick-unna.de

bergkamen-infoblog.de

Tödlicher-Spätsommer

www.tongebiet.de

Die Liebe zur blauen Stunde

Ausstellung Rolf Rutzen (6)

Thorsten Haering vom Vorstand der Sparkasse Lüdenscheid zeigte sich von den Bildern beeindruckt. Foto: Wolfgang Teipel

 

 

Ausstellung Rolf Rutzen (3) Neu

Rolf Rutzen erklärt an einem Foto des Homertturms, wie zeitaufwändig Nachtaufnahmen sein können. Foto: Wolfgang Teipel

Wolfgang Teipel

Fotografen lieben die blaue Stunde. Die Phase zwischen Dämmerung und Sonnenuntergang mildert die Kontraste zwischen hell und dunkel ab.

Reizvolle Stimmung

Wer dann fotografiert, verleiht seinen Bildern eine ausgesprochen reizvolle Stimmung. Der Lüdenscheider Fotograf Rolf Rutzen hat die blaue Stunde während der Lichtrouten 2013 genutzt, um die besondere Stimmung während des Festivals für Licht in Kunst und Architektur einzufangen.  Bis zum 22. November sind 28 seiner Bilder im Kundenzentrum der Sparkasse Lüdenscheid zu sehen.

Jeden Abend unterwegs

„Ich war jeden Abend unterwegs“, sagt Rolf Rutzen. Klar, die blaue Stunde verfliegt im Nu und so schaffte er pro Abend maximal zwei der Außeninstallationen im Stadtgebiet.

„Stadt des Lichts – Lichter der Stadt“ so heißt die Schau, weil auch Aufnahmen zu sehen sind, die außerhalb der Lichtrouten 2013 entstanden sind. Die Hochkontrastbilder (HDR), die große Helligkeitsunterschiede sehr detailiert wiedergeben, beeindruckten bei einem kurzen Rundgang auch Markus Hacke und Thorsten Haering vom Vorstand der Sparkasse Lüdenscheid.

Rutzen-Bilder im Sparkassen-Kalender

Rolf Rutzen hat sich in Lüdenscheid und Umgebung seit vielen Jahren einen Namen gemacht. Unter anderem veröffentlichte er einen Bildband über die Bergstadt. In diesem Jahr nutzt die Sparkasse Aufnahmen von Rolf Rutzen zur Gestaltung ihres Bildkalenders. Er ist ab sofort in allen Geschäftsstellen kostenlos erhältlich.

„Wir freuen uns, dass wir unseren Kunden den Fotografen Rolf Rutzen näher bringen könnten“, sagten Hacke und Haering bei der Eröffnung der Ausstellung. In der Sparkassen-Zentrale am Sauerfeld ist eine weitere Arbeit des Lüdenscheider Lichtbildners erhältlich. Rutzen hat ein großformatiges Poster mit Aufnahmen von den Lichtrouten 2013 produziert. Es kostet vier Euro. Das Poster ist außerdem im Bürgerbüro im Lüdenscheider Rathaus zu erhalten.

Blogger-Kollegen:

www.sesekegefluester.de

www.nordstadtblogger.de

www.rundblick-unna.de

bergkamen-infoblog.de

Tödlicher-Spätsommer

Zeitgenössische Kunst mit Witz

DSC_0672

„Feuerstelle“ von Jonas Hohnke: Auf den ersten Blick wirken die 15 aufeinander geschichteten Säcke mit Holzkohle irritierend. Fotos: Wolfgang Teipel

 

 

 

 

 Wolfgang Teipel

Jonas Hohnke hat in der Städtischen Galerie am Sauerfeld 15 Säcke Grillkohle kunstvoll aufgeschichtet. „Feuerstelle“ nennt er die Installation. Sie gehört zu den 15 Werken, die noch bis zum 9. Februar in der Ausstellung „Kunst jetzt! Ida-Gerhardi-Förderpreis 2013“ zu sehen sind.

Etwas verblüfft stehen die Besucher der ersten öffentlichen Führung durch die Ausstellung vor den knallig gelb-roten Holzkohlesäcken. „Man sollte das nicht unterschätzen“, sagt Dr. Susanne Conzen, Leiterin der Städtischen Galerie, zu den etwa 20 Besuchern. Zeitgenössische Kunst mit Witz? Genauso ist es.

Top Paper

Dr. Susanne Conzen erläutert das Werk von Sabine Huzikiewiz.

Jonas Hohnke hinterfragt die Dinge, stellt sie in einen neuen Zusammenhang und irritiert so die Wahrnehmung des Betrachters. Dass das so gewollt ist, zeigen seine Selbstporträts im Nebenraum.

Knöllchen-Fotos

Es handelt sich um sorgfältig gerahmte Fotos. Zu sehen sind die berühmten körnigen unscharfen Schnappschüsse, die die Ordnungsbehörden gern Temposündern nach Hause schicken. Sie zeigen den Künstler, der gerade die Grenzen überschreitet, die ihm die Straßenverkehrsordnung setzt. Man versteht. So gelangt ein Temposünder in die heiligen Hallen der Kunst. 2008 begann Jonas Hohnke diese Knöllchen zu sammeln.

Spiel mit der Wahrnehmung

Die Ausstellung spielt an vielen Stellen mit der Wahrnehmung der Betrachter.  Janine Tobüren hat eine Tuschzeichnung von K.R.H. Sonderborg aus dem Jahr 1993 ins Dreidimensionale übertragen. „Keine Kopie sondern eine Art Übersetzung“, erklärt Dr. Susanne Conzen.

Grundmann

„Exact is a snake“ – ein Teil der Installation von Ida-Gerhardi-Preisträgerin Gesine Grundmann.

Für die Leiterin der Städtischen Galerie ist die Ausstellung ein gutes Beispiel für die zeitgenössische Kunst an Rhein und Ruhr. Was treibt die Maler, Bildhauer, Videoperformer und andere bildende Künstler an? Wie in allen Epochen suchen sie einen eigenen, neuen und auch zeitkritischen Zugang zu Material und Techniken. Sie wollen Betrachter irritieren, gar provozieren.

Anti-idyllische Gemälde

Das gilt für die düsteren anti-idyllischen Gemälde von Niels Sievers ebenso wie für die collagenartigen Werke von Sebastian Ludwig. Er spielt mit der Oberfläche. Manches wirkt wie aufgeklebtes Furnier. An anderen Stellen bleibt die Leinwand frei, lediglich verziert durch einige geschickt angeordnete zerlaufende Flecken.

Katalog zur Ausstellung

Zur Ausstellung ist ein Katalog (Preis: 7,80 Euro) erschienen. Er wird am Empfang des Museums verkauft. An Gestaltung und Produktion waren auch Lüdenscheider beteiligt. Der Katalog wurde bei Seltmann Printart gedruckt. Die Agentur David&Goliath übernahm die Gestaltung. Einige Fotos stammen von Steffen Schulte-Lippern.

Weitere öffentlichen Führungen: 10. November, 8. Dezember, 12. Januar und 9. Februar (Ende der Ausstellung) vorgesehen.

Die Städtische Galerie ist mittwochs bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.

Blogger-Kollegen:

www.sesekegefluester.de

www.nordstadtblogger.de

www.rundblick-unna.de

bergkamen-infoblog.de

 

 

Einblick in Ausstellung „Kunst jetzt!“

Janine Tobüren

Janine Tobüren überträgt Zeichnungen in die Dreidimensionalität. Foto Wolfgang Teipel

 

Wolfgang Teipel

Janine Tobüren interpretiert abstrakt-expressive Werke bekannter Künstler des 20. Jahrhundert. Aus Zeichnungen werden Skulpturen.  Ein Beispiel ist in der Ausstellung „Kunst jetzt! – Ida-Gerhardi-Förderpreis 2013″ der Sparkasse Lüdenscheid in der Städtischen Galerie am Sauerfeld zu sehen.

Was ihr Werk und die Arbeiten weiterer 14 Künstlerinnen und Künstler ausmacht, können Besucher bei einer öffentlichen Führung am Sonntag, 27. Oktober (ab 15 Uhr) erfahren.

Die Führung übernimmt Dr. Susanne Conzen, Leiterin der Städtischen Galerie. Eintritt und Führung sind kostenlos.

Querschnitt durch die zeitgenössische Kunst

Zu sehen sind Werke, die einen Querschnitt durch die zeitgenössische  Kunst repräsentieren, so wie sie an den Kunstakademien in Nordrhein-Westfalen lebt. Die Fachjury hat diese Arbeiten aus rund 130 Bewerbungen ausgewählt. Der Ida-Gerhardi-Preis 2013 ging an die Kölnerin Gesine Grundmann.

Zwei Arbeiten der Preisträgerin

Die Bildhauerin ist mit zwei unterschiedlichen Arbeiten aus Holz und Metall in der Ausstellung vertreten. Daneben sind Grafiken, Malerei, Videoarbeiten und Installationen zu sehen. So vielseitig wie die Techniken sind auch die Themen der übrigen Werke: Ganz persönliche Erfahrungen variieren mit politischen Betrachtungen oder der Kritik an der optischen und akustischen Überfrachtung des Menschen im 21. Jahrhundert.

Weitere öffentlichen Führungen: 10. November, 8. Dezember, 12. Januar und 9. Februar (Ende der Ausstellung) vorgesehen.

Die Städtische Galerie ist mittwochs bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.

 

Kunstfreunde feiern Gesine Grundmann

DSC_0648

Zahlreiche Kunstfreunde erschienen zur Verleihung des Ida-Gerhardi-Förderpreises im Lüdenscheider Museum. Foto: Wolfgang Teipel

 

 

 

 

 

 

 

 

 

von Wolfgang Teipel

Für die Einen handelt es sich um Abfallprodukte, die beim Zerspanen entstehen, allenfalls um Recyclematerial. Für Gesine Grundmann sind die metallenen Röhren, die beim Abdrehen eines Stahlrohlings entstehen mehr. Die Trägerin des Ida-Gerhardi-Förderpreises der Sparkasse Lüdenscheid pflegt ihre eigene Sicht auf die Dinge.

Die Schwere des Stahls und die filigranen, farbigen Spiralen haben die Kölnerin inspiriert. Das Ergebnis ist die Arbeit „Exact is a snake“, von deren Eigenständigkeit die fünf Preisrichter beeindruckt waren. Auch die zweite Arbeit, eine Art Liege, die im Untergeschoss der Städtischen Galerie vor „Exact is a snake“ platziert ist, irritiert herkömmliche Sichtweisen.

Mehrdeutig und ambivalent

Das Gebilde aus Holz und Stahl wirkt leicht, das Holz wie von einem Baum abgeschält. Tatsächlich handelt es sich um massive bearbeitete Bretter, die auf einem stabilen Gestell ruhen. „Mit ist daran gelegen, in meiner Arbeit Mehrdeutigkeiten und Ambivalenzen zu erzeugen“, sagt die 39-Jährige Kölnerin. Das ist ihr gelungen.

Katalog zur Ausstellung

Die Arbeiten der Preisträgerin und weitere 14 Werke, vom Veloursteppich über Videos bis zu herkömmlichen Wandbildern sind im Rahmen der Ausstellung „Kunst jetzt!“ noch bis zum 9. Februar zu sehen. Zur Ausstellung ist ein Katalog (Preis: 7,80 Euro) erschienen. Er wird am Empfang des Museums verkauft.

Comicartige Zeichnungen

Die Broschüre stellt alle 15 Künstlerinnen und Künstler vor, die für den Ida-Gerhardi-Förderpreis 2013 nominiert waren.  Darunter ist auch Nadine Arbeiter aus Stuttgart. Eine ihrer comicartigen Zeichnungen lieferte auch das Motiv für die Einladungskarte zur Ausstellungseröffnung. Arbeiters multimediale Arbeit „Leben in der Blase“ regt zum Nachdenken über die Kunst-Welt an. Exzentrisch gekleidete Menschen, Künstler vor ihren Werken, Momentaufnahmen von Titeln, die Kunstmagazinen entnommen sind. Nadine Arbeiter konfrontiert den Betrachter mit seiner eigenen Position in der Welt der Kunst.

Schaffen von NRW-Künstlern

Die Ausstellung (mittwochs bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet) bietet dem Besucher einen Einblick in die große Bandbreite der aktuellen Tendenzen zeitgenössischer Kunst. Zugleich erfährt er Neues über das Schaffen von Künstlern aus NRW und die Arbeit der international ausgerichteten Kunsthochschulen an Rhein und Ruhr.

Blogger-Kollegen:

www.sesekegefluester.de

www.nordstadtblogger.de

www.rundblick-unna.de

bergkamen-infoblog.de