Dein Bild von Deiner Stadt

paint your city

Die Stirnseite des FH-Gebäudes an der Bahnhofsallee wird zur riesigen Projektionsfläche.

von Wolfgang Teipel

Dein Bild von Deiner Stadt – erstmals können sich Lüdenscheider selbst an den LichtRouten beteiligen. Beim internationalen Forum für Licht in Kunst und Design haben sie Gelegenheit, mit Fotos, Bildern, Filmen und Zeichnungen darzustellen, wie sie ihre Stadt sehen und was sie mit Lüdenscheid verbindet. Dabei wird die Stirnseite der Fachhochschule an der Bahnhofsallee zur überdimensionalen (9 x 12 Meter) Projektionsfläche.

Schulklassen schon dabei

Tom Groll

Kurator Tom Groll wartet auf kreative und persönliche Antworten.

„Die ersten Einsendungen liegen bereits vor“, freut sich Marit Schulte vom LichtRouten-Büro. Schulklassen haben Stadtansichten gemalt. Auch ein Bild von Hulda am Markt ist dabei. „Wir hoffen, dass viele Menschen bei der Aktion ‚Paint Your City‘ mitmachen“, sagt Marit Schulte. Das Thema der Aktion heißt „Die Zukunft der Stadt“. „Wir haben das Thema bewusst weit gefasst“, sagt Tom Groll, der zusammen mit Bettina Pelz die künstlerische Leitung des Festivals vom 27. September bis 6. Oktober übernommen hat. „Wir wollen uneingeschränkte Kreativität, das ganz persönliche Gefühl bei der Antwort auf die Frage: Was siehst Du, wenn Du Deine Stadt siehst?“

Ansichten anderer Städte sind dabei durchaus erwünscht. Die Denkfabrik, die sich mit dieser Aktion in die LichtRouten 2013 einbringt, versteht sich nämlich durchaus als städteübergreifend.

Alle eingereichten Beiträge laufen täglich zu den Öffnungszeiten der LichtRouten in einer Endlosschleife auf der Fassade der Fachhochschule. Darüber hinaus bekommen die Teilnehmer einen persönlichen Code zugesendet. Wenn sie diesen den Standortbegleitern an der Fachhochschule nennen, können diese das persönliche Kunstwerk oder Bildserien von Schulklassen und Gruppen aufrufen. Abrufbar werden immer die Kunstwerke sein, die bis spätestens 11 Uhr am Vormittag des gleichen Tages eingereicht wurden.

Gezeigt werden alle eingereichten Werke. Ein Rechtsanspruch auf die großformatige Projektion entsteht nicht. Die Lüdenscheider Stadtmarketing GmbH behält sich vor, Bildwerke, die beleidigende, gewaltfördernde, pornografische, rassistische, sexistische oder ähnliche Inhalte zeigen, nicht zu veröffentlichen.
Für Fragen und Anmeldungen steht Marit Schulte vom LichtRouten-Team telefonisch unter 02351-171 616 oder per Mail unter denkfabrik@lichtrouten.de zur Verfügung.

Was kann ich einreichen?

Pro Person ist ein Beitrag möglich. Eingereicht werden können
• analoge Bilder – am Besten im Format 21 x 18,2 cm (verkürzte DIN A4-Seite) oder dem gleichen Seitenverhältnis z.B. 15×13 cm. Die Bilder werden im Lichtrouten-Büro digitalisiert und auf das Format angepasst
• digitale Bilder – als jpg- oder tif-Datei. Die Bilder sollten mindestens 15 x 13 cm groß sein, 300 dpi oder mindestens 1772 x 1535 Pixel haben.
• Filmsequenzen – in den Formaten wmv, mpg, avi, dvix oder h264 in einer Länge von maximal zwei Minuten

Alle Beiträge müssen mit dem vollständigen Namen der Bildautor/inn/en versehen sein.

Wo gebe ich meinen Beitrag ab?

Per E-Mail: denkfabrik@lichtrouten.de
Per Post: Koordinierungsbüro der LichtRouten c/o Lüdenscheider Stadtmarketinggesellschaft, Mathildenstraße 20, 58507 Lüdenscheid
Persönlich: Koordinierungsbüro der LichtRouten c/o Lüdenscheider Stadtmarketinggesellschaft, Lutherstraße 9, 58507 Lüdenscheid. Öffnungszeiten: Mo-Do 9.00 bis 17.00 Uhr und Fr. 9.00 bis 15 Uhr, Tel. 02351/ 1064-234

Einsendeschluss ist der 6. Oktober, 11 Uhr

Wann kann ich mein Kunstwerk sehen?

Alle eingereichten Beiträge laufen täglich zu den Öffnungszeiten der LichtRouten in einer Endlosschleife auf der Fassade der Fachhochschule. Darüber hinaus bekommen die Teilnehmer einen persönlichen Code zugesendet. Wenn sie diesen den Standortbegleitern an der Fachhochschule nennen, können diese das persönliche Kunstwerk oder Bildserien von Schulklassen und Gruppen aufrufen. Abrufbar werden immer die Kunstwerke sein, die bis spätestens 11 Uhr am Vormittag des gleichen Tages eingereicht wurden.

Gezeigt werden alle eingereichten Werke. Ein Rechtsanspruch auf die großformatige Projektion entsteht nicht. Die Lüdenscheider Stadtmarketing GmbH behält sich vor, Bildwerke, die beleidigende, gewaltfördernde, pornografische, rassistische, sexistische oder ähnliche Inhalte zeigen, nicht zu veröffentlichen.
Für Fragen und Anmeldungen steht Marit Schulte vom LichtRouten-Team telefonisch unter 02351-171 616 oder per Mail unter denkfabrik@lichtrouten.de zur Verfügung.

 

 

Fuchsfeuer auf der Insta-Fassade

Earth_aurora borealis_335396

Solche Lichterscheinungen werden in Finnland und Lappland „Fuchsfeuer“ genannt.

von Wolfgang Teipel

Für Tobias Link ist Lichtkunst etwas ganz Besonderes. „Sie ist für uns ein Quell der Inspiration und lässt die Arbeit mit Licht in all seinen Facetten zu. So ungezwungen und vor allem unabhängig lässt es sich im normalen Projektgeschäft selten arbeiten“, sagt der Mediendesigner. Schwerpunktmäßig befasst er sich mit interdisziplinären Projekten, die Licht-, Medien-, Sound- und Architekturaspekte zu einem neuen Ganzen verbinden.

Mit einer Arbeit des Mannes aus Saarbrücken beteiligt sich das Unternehmen Insta in diesem Jahr an den LichtRouten in Lüdenscheid (27. September bis 6. Oktober). „Fuchsfeuer“ von Tobias Link wird am neuen Lagergebäude an der Hohem Steinert zu sehen sein (Freischaltung während der Veranstaltung von der Dämmerung bis zum Morgengrauen).

Programmierte Lichtszenen

Durch die programmierten Lichtszenen des Lichtkünstlers Tobias Link erhält das Gebäude durch die farblich gestalteten LED-RGB-Fassaden-Lichtlinien seinen eigenen Charakter. Interessierte Besucher und Betrachter bekommen so einen Einblick in die moderne LED-Technik von Insta und können sich so von der Leistungsfähigkeit des Unternehmens und der für LED-Technik zuständigen Business Unit Lightment überzeugen.

Legenden ums „Fuchsfeuer“

Der Titel der Link-Installationen „Fuchsfeuer“ verweist auf eine der Legenden, die sich um die Lichterscheinungen „Aurora Boreales“ ranken. Es sind Lichterscheinungen wie Bänder, Schleier und Felder aus farbigem Licht, die vornehmlich in den arktischen und antarktischen Erdregionen den Himmel erleuchten. In den Mythen Finnlands und Lapplands werden diese Lichtbilder von einem Fuchs an den Himmel gezeichnet.

Tobias Link arbeitet seit 1990 im Bereich der szenografischen Beleuchtung. Zu Beginn schuf er für Theater und TV emotional ausdrucksstarke Inszenierungen. 1995 begann er erste Arbeiten im Bereich kinetischer Inszenierungen in der Architektur. Den Schwerpunkt seiner Arbeit legt er je nach Aufgabenstellung in das mehr klassische Lichtdesign oder in den stark emotional geprägten künstlerischen Bereich. Neben der reinen Lichtschöpfung entwirft er auch raumbildende Skulpturen, die er wiederum mit Licht belebt.

Die neue Lust auf Licht

Tobias Link ist inzwischen auch als Autor in Erscheinung getreten. Sein Titel „Die neue Lust auf Licht“ zeigt er zusammen mit dem Lichtgestalter Oliver Jene, wie sich ein gelungenes Lichtdesign auf Räume auswirken kann und wie Licht prinzipiell auf Menschen wirkt.

Tobis Link1

Tobias Link taucht die Fassade des neuen Insta-Lagergebäudes in Licht.

„Die neue Lust auf Licht“ löst nicht nur tatsächlich die Lust auf eine gelungene, eigene Licht-Installation aus sondern animiert den Leser selbst, auf seine Lichteinrichtungen Zuhause Einfluss zu nehmen. Tobias Link und Oliver Jene stellen anschaulich dar, auf was zu achten ist und zeigen dem angeregten Leser/ der Leserin, wie Licht auf wirkt. Erschienen ist das Werk von Tobias Link bei ppv-medien.

„Die neue Lust auf Licht“, heißt es in einer Buchbesprechung, sei eine gelungene Einführung in die Lichtgestaltung, die ein solides Grundwissen vermittele, praktische Tipps für die einzelnen Bereiche des Hauses liefere und somit Theorie und Praxis mit einem gehörigen Schuss Ästhetik und Ambiente vereine. So sei mehr Lust auf Licht garantiert.

 

 

Der erste Multimedia-Künstler

Lazlo 1

László Moholy-Nagy hüllte sich gern in feines Tuch.

von Wolfgang Teipel

Ein Foto von László Moholy-Nagy aus dem Jahr 1926 in Dessau und ein früheres aus dem Jahr 1923 in Berlin zeigen den Künstler in seinem Atelier an der Staffelei in Blouson und Bundhose. So oder so ähnlich könnte auch der Mann an einer Tankstelle draußen ausgesehen haben. Moholy-Nagy befand sich aber schon damals in einer herausgehobenen Position. Unter den  Bauhausstars wie Gropius oder Feininger war er der jüngste und leitete zu dieser Zeit die Metallwerkstätten. Die Berufskleidung des Mannes, der privat gern im eleganten Tuch daherkam, zeigt viel vom Selbstverständnis des Künstlers. Was macht Moholy-Nagy beim der zeitgenössisch geprägten Forum für Licht in Kunst und Design? Die LichtRouten feiern in diesem Jahr ihr zehnjähriges Bestehen. Das wird gefeiert. Und dazu gehört auch ein Blick in die Geschichte der Lichtkunst.

Genie und Arbeiter

Moholy-Nagy war unumstritten ein Genie und zugleich ein Arbeiter beim Ausbau der industriellen Moderne. Das 1895 in Ungarn geborene Multitalent experimentierte mit seinem vielfältigen Kunstanspruch und –verstand zum Nutzen der Industriekultur und der folgenden Konsumgesellschaft. Er sah als erster die Gleichzeitigkeit der Medien und versuchte sie in seinem Werk zu zeigen. Später gingen viele Künstler darauf ein.

Freie Geister im Bauhaus

Warum zog das von dem Architekten Walter Gropius 1919 gegründete staatliche Bauhaus den vielseitigen Mann so an? Erklärtes Ziel dieser Kunstschule war es, als neue Form der Arbeitsgemeinschaft die Trennung zwischen Künstlern und Handwerkern aufzuheben, gesellschaftliche Unterschiede zu beseitigen  und zur Völkerverständigung beizutragen. Im Bauhaus arbeiteten freie Geister. Noch heute gilt es als die Heimat der Avantgarde der Klassischen Moderne auf allen Gebieten der  freien und angewandten Künste.

Post_3-1

Den berühmten Licht-Raum-Modulator entwickelte László Moholy-Nagy zusammen mit einem Ingenieur der AEG.

Filme, Fotogramme, Bühnenbilder und Beleuchtungskonzepte fesselten den vielseitigen Mann. Im Licht lag für ihn der Ursprung der Kunst. Bei der Darstellung von entmaterialisierten Lichtphänomenen bevorzugte er die neuen technischen Medien. Höhepunkt seiner lichttechnischen Experimente war die Konstruktion des „Lichtrequisits“ (Licht-Raum-Modulator 1922 – 1930) – eine bewegliche Skulptur aus Metall und Glas. Mit diesem Werk wurde László Moholy-Nagy zum prophetischen Vorreiter späterer kinetischer Skulpturen. Die Lichtartikulation dieser rotierenden Skulptur verfilmte er 1930 in den visuell eindrucksvollen Überblendungen seine Experimentalfilms „Lichtspiel Schwarz-Weiß-Grau“.

Dieser Apparatur ist das LichtRouten-Projekt gewidmet (Standort: Forum am Sternplatz). Im Film zu sehen sind viele Detailaufnahmen, die Scheiben, Rastern, Objekten und ihren Erscheinungsformen im Licht zeigen und zugleich Einblick in das ausgeklügelte System von mechanischen Bewegungen, Projektionsverläufen und Betrachtungsperspektive gewähren.

Lichtlabor in Chicago

Moholy-Nagys Ideen gingen aber noch weiter. So gehörte er auch zu den Vordenker/innen, die sich Lichtfresken, Polykinos und Wolkenprojektionen als Teil zukünftiger Stadtbilder wünschten.Seinen langehegten Wunsch zur Einrichtung eines Lichtlabors konnte László Moholy-Nagy übrigens erst nach seiner Übersiedlung in die USA umsetzen. 1936 wurde er auf Empfehlung von Walter Gropius Leiter des New Bauhaus in Chicago. Jetzt verfügte er endlich über den Freiraum und die finanziellen Mittel, die ihm weitere Arbeiten mit Licht ermöglichten. László Moholy-Nagy starb 1946 an Leukämie.

Faszination für Jung und Alt

Von Florian Hesse

Was fasziniert Erwachsene am Lichtkunstfestival von 27. September bis zum 6. Oktober? Und interessiert es auch Kinder? Die Antwort muss wohl lauten, ja! Kinder sind wissbegierig, wollen von sich aus lernen. „Warum ist das so?“ „Wie geht das?“. Eltern kennen diese Fragen gut.

image

Ohne Licht gibt es keine Farbe. Dass die Äpfel bunt sind und die Zitronen grau, liegt hier allerdings an der Bildbearbeitung. Foto/Montage: Florian Hesse

Das LichtRouten-Team hat sich darauf eingestellt. Für die Zeit des Festivals geplant sind kostenlose Führungen für Kindergärten, die extra dafür auch an Nachmittagen möglich gemacht werden.

Kostenfrei können aber auch Schulen, Hochschulen und soziale Einrichtungen Führungen buchen. Das werde nicht an allen Tagen möglich sein, „aber an vielen“, verspricht Kuratorin Bettina Pelz.

Die Terminvereinbarung sollte über E-Mail erfolgen an info@lichtrouten.de.

 

Wenn Eltern, Erzieherinnen oder Lehrer das Thema aufgreifen möchten, versucht dieser Licht-Blog, ein bisschen zu helfen. Im Folgenden findet sich eine Link-Sammlung zu Anregungen und Experimenten, Bauanleitungen und Informationen für Kitas und Grundschulen, zusammengestellt von Ulrike Hesse, Leiterin der Kindertagesstätte und des Familienzentrums Wansbeckplatz, Schalksmühle.

http://www.haus-der-kleinen-forscher.de/de/forschen/praxisideen-experimente/licht-farben-sehen/ (Experimente zum Thema Licht und Farben)

http://www.haus-der-kleinen-forscher.de/fileadmin/Redaktion/1_Forschen/Themen-Broschueren/Broschuere-Licht_2012.pdf (Informationen und Anregungen für Erzieher zum Thema Licht)

http://www.nelas-welt.de/nelas_welt.html?no_cache=1 (Interaktive Experimente u. a. mit Licht für Grundschulkinder)

http://www.labbe.de/zzzebra/index.asp?themaid=622&titelid=6055  (Verschiedene Experimente zum Thema Licht)

http://www.einsteinjahr.de/fileadmin/documents/publikationen/Kontexis_Heft_3.pdf (Experimente und Bauanleitungen für Kinder)

http://www.uni-muenster.de/imperia/md/content/fachbereich_physik/didaktik_physik/publikationen/faszination_licht_experimente.pdf (Lern- und Wissensreihe für Kinder / Anregungen für den Schulunterricht)

http://www.chemie.com/uploads/media/Erste_Chemie-Experimente_-_Licht_und_Farben.pdf (Experimente für Kindergarten und Schule)

http://www.physikfuerkids.de/lab1/licht/ (Experimente für Kinder)

http://www.planet-schule.de/wissenspool/achtung-experiment/inhalt/unterricht-grundschule/licht-auf-umwegen.html (Anregungen für den Grundschulunterricht)

http://www.photonikforschung.de/innovations-unterstuetzung/bildung1/lukasforscherland0/ (Interessanter Link für Lehrer)

http://www.photonik-campus.de/schulexperimente/primarstufe-sek-i-lukas-experimente/ (Die Lichtwerkstatt für die Grundschule)

Bilder mit Feuer und Flamme

images

Ein Beispiel für die „Feuerbilder“ von Otto Piene.

von Wolfgang Teipel

Otto Piene lebt fast 6000 Kilometer Luftlinie von Lüdenscheid entfernt. Der Künstler, der beinahe bei den LichtRouten 2013 dabei gewesen wäre, sorgt aber auch ohne persönliche Präsenz in Lüdenscheid für Aufsehen. Er schuf für die „Bild“-Zeitung eines seiner berühmten Feuerbilder. Es wurde ganzseitig abgedruckt. Wer will, kann einen der auf 100 Exemplare limitierten Drucke kaufen (490 Euro, Galerie Breckner, Tel. 0211/54221319).

„Warum zündet ein Künstler seine eigenen Werke an?“ fragten die Journalisten des Blattes den 85-Jährigen beim Besuch in Groton (US-Bundesstaat Massachusetts).

Symbol der Freiheit

220px-Grubenlampe,_Halde_Rheinpreußen,_Blaue_Stunde,_2010-10-09,_I

Für die ehemalige Zeche Rheinpreußen in Moers schuf Otto Piene diese 35 Meter hohe Grubenlampe. Er nannte sie „Das Geleucht“.

Bei Otto Piene dreht sich nahezu alles um das Thema Licht. Er erlebte als junger Mann während des Zweiten Weltkriegs die Verdunklung vor den Fliegerangriffen. Als das Licht nach Kriegsende wieder ohne Einschränkungen leuchten durfte, wurde es für Otto Piene zum Symbol der Freiheit. Die Magie des Lichtes hat ihn bis heute nicht losgelassen.

Bei seinen Feuerbildern trägt er dicke Lackschichten auf Papier auf. Dann entzündet er den Lack, lässt ihn brennen, sieht, wie er in der Hitze Blasen wirft und eigenwillige Strukturen auf das Papier brennt. Schließlich bläst Piene die Flamme aus. In diesem Moment entsteht das Kunstwerk.

Künstlergruppe ZERO

Otto Piene gehörte in der 1950er Jahren zu den Begründern der Künstlergruppe ZERO. Sie wollte nach dem Krieg in der Kunst bei null beginnen und sich so von allem distanzieren, was vorher war, insbesondere von der figürlichen Kunst der Nationalsozialisten. Die ZERO-Künstler experimentierten mit Feuer, Luft und Licht. Ihr Ziel war es, die Naturelemente ohne Umwege zur Geltung kommen zu lassen. Das war durchaus nicht ungefährlich. Die Männer arbeiteten in ihren Ateliers mit Schneidbrennern. Otto Piene zündete sogar Farbe aus Sprühdosen an.

Otto Piene stammt aus Bad Laasphe in der Nähe von Siegen. Er studierte Malerei, Kunsterziehung und später auch Philosophie. 1964 übernahm er eine Gastprofessur in den USA. Später wechselte er an das berühmte Massachusetts Institut of Technology (MIT).

„Zusammen sehen wir alles“

Piene ist in zweiter Ehe mit Elizabeth Goldring verheiratet. Sie ist Künstlerin, Dichterin und Wissenschaftlerin. Derzeit arbeitet sie zusammen mit ihrem Mann an einem Buch über ihre Farm in Groton. „Meine Frau schreibt, und ich mach das Visuelle“, berichtet Piene. Die Sehkraft seiner Frau ist seit einer Diabetes-Erkrankung in jungen Jahren stark eingeschränkt. Zusammen aber meistern sie aber ihr Leben. „An manchen Tagen denken Otto und ich: Zusammen sehen wir alles“, sagt Elizabeth Goldring-Piene.

RWL macht LichtRouten Beine

lichrouten_rwl

Die Erstvertretung von Rot Weiß Lüdenscheid läuft im September mit dem LichtRouten-Logo auf. Foto: RWL

Die LichtRouten 2013 machen den Kickern der Erst-Vertretung von Rot Weiß Lüdenscheid Beine: In diesem Monat laufen die Bezirksliga-Fußballer mit dem Logo der LichtRouten auf ihren Trikots auf. Hauptsponsor Nagler Normalien hat sozusagen die Brust freigegeben, damit auf den Sportplätzen in der Region die Werbetrommel für das internationale Forum für Licht in Kunst und Design (27. September bis 6. Oktober) gerührt werden kann.

Der Verein freut sich, im Sinne seines Leitbildes „Wir kicken für unsere Stadt“ für die Bergstadt und für die weit über Lüdenscheid hinaus bekannte Veranstaltung werben zu dürfen.

Ein besonderer Dank des Vereins geht auch an die Lüdenscheider Stadtmarketing GmbH (LSM). Die LSM-Verantwortlichen fanden die Idee einfach klasse und unterstützten die Fußballer bei der Umsetzung.

Die 20 RWL-LichtRouten-Trikots werden nach dem Ende der Veranstaltung am 6. Oktober zu Gunsten der Rot-Weiß Jugendabteilung versteigert. Der Startpreis beträgt je 75,- Euro für das eingerahmte Trikot. Die ersten Interessenten haben sich schon für die Nummern 4; 10 und 11 angemeldet, so dass sich Jugendleiter Stefan Grappendorf und Marketingbeauftragter
Stefan Pietzner sicher sind, für alle Trikots einen Liebhaber zu finden.

Interessierte wenden sich bitte per Mail an stefan.pietzner@rwl-online.com und geben ihre Wunsch-Nummer und ihr Gebot ab. Quelle: www.rot-weissluedenscheid.de

Mit dem Engel zum „Blind Date“

LR 2013 Rahmenprogramm (1)

Sind gespannt aufs Rahmenprogramm: André Westermann (LSM) Diana Geim (Kleiner Prinz) Bernd Henrichs (Stadtbücherei), Elske Langs (Atelier „x-mal“), Kurator Tom Groll, Yves Bubert (Salon Bubert) und Dagmar Plümer (Stadtbücherei).

Von Wolfgang Teipel

Ein „Dark Angel“, der im Licht badet. Mehr will Yves Bubert noch nicht verraten. Der Art Director des Friseursalons Bubert professionell hat sich für die LichtRouten etwas Besonderes ausgedacht. „Wenn sich ein verrückter Friseur, eine Kostümbildnerin und ein Lichtkünstler zusammentun, da wird schon was bei herauskommen.“ Immerhin lässt er durchblicken: Ein in gut vier Stunden zuvor gestyltes Model wird am Samstag, 27. September, an verschiedenen Stellen im LichtRouten-Aktionsgebiet das Publikum überraschen. „Ich glaube, der Dark Angel wird schweben“, sagt Yves Bubert. Schließlich erhält er Flügel. Die Spannweite umfasst beträchtliche drei Meter.

Wissen rund ums Licht

Weniger spektakulär geht es im LichtRouten-Rahmenprogramm am 1. Oktober von 19.30 bis 22 Uhr in der Stadtbücherei zu. Hier wird auf unterhaltsame Weise in einem 30-minütigen Film Wissenswertes rund ums Licht präsentiert. „Hoffentlich ein Lichtkrimi“, schmunzelt LichtRouten-Kurator Tom Groll. Der Streifen heißt „Lichtvisionen“. Einer der Drehorte bürgt auf jeden Fall für Qualität. Ein Teil der Aufnahmen entstand im Lichtmuseum Unna. „Die Leitung hat uns diesen Film empfohlen“, sagt Bernd Henrichs von der Stadtbücherei.

Essen in der Finsternis

Wie schmeckt Essen eigentlich in totaler Finsternis und wie kommt man überhaupt mit dem Besteck klar? Das Café „Der kleine Prinz“ lädt an vier Abenden (27. und 28. September sowie 4. und 5. Oktober, jeweils ab 20 Uhr) zum „Blind Date“ ein.Blind Date Wer einmal ausprobieren möchte, ob er auch im Dunkeln die Speisen erschmeckt, die er zu sich nimmt, sollte für den Abstecher ins Café rund 30 Minuten einplanen.

Eine Person wird an diesen Abenden mit Sicherheit keinerlei Probleme haben. Es ist die blinde Mitarbeiterin, die den Gästen beim „Blind Date“ die Speisen serviert.Übrigens: Die Gäste können wählen. Es gibt ein vegetarisches Gericht. Alternativ kommt auch Fleisch auf den Teller. Interessenten sind mit fünf Euro dabei.

Malen bis zum Morgengrauen

Mit von der Partie ist auch das Atelier „x-mal“. Elske Langs trifft sich am 27. September um 19.30 Uhr mit Interessenten im Atelier an der Kronprinzenstraße und unternimmt mit ihnen einen Streifzug durch die LichtRouten. Anschließend werden die Eindrücke bei der langen Nacht im Atelier künstlerisch verarbeitet. „Das kann bis in den frühen Morgen gehen“, sagt Elske Langs. Anmeldung unter Telefon 02351 862135. Die Teilnahme ist kostenlos. Material wird gestellt.

Auf Spurensuche

Installation in der Parkgarage der Städtischen Museen. Spuren sind dort bis heute zu finden.
Foto: Lichtrouten.de

Von Florian Hesse

Wie sehen die Besucher die LichtRouten? Was hat das Lichtkunst-Festival in den vergangenen zehn Jahren mit der Stadt gemacht?

DSC_0525

Marit Schulte vom LichtRouten-Team: Auf Spurensuche in der Damrosch-Halle

Auch diesen Fragen wollen die Veranstalter nachgehen, und dazu greift das Team auf soziale Medien zurück und fragt nach Bildern von vergangenen Veranstaltungen, aber auch von „Spuren“, die die LichtRouten in Lüdenscheid hinterlassen haben.

Ein erster Eindruck ist bereits auf der Foto-Plattform Flickr zu sehen, doch eigentlich müssten Tausende Bilder entstanden sein, vermuten die Kuratoren Bettina Pelz und Tom Groll. Eine Auswahl des eingeschickten Materials wollen sie in der Städtischen Galerie zeigen.

Möglich wird die Zusendung über die verschiedensten Kanäle: als Dateianhang zum Beispiel an die E-Mail-Adresse depot@lichtrouten.com, über die offizielle Facebook-Seite der LichtRouten oder direkt als Upload auf Flickr.

post

Büffeln in den Abendstunden

 

von Wolfgang Teipel

Harald ist Architekt und kennt sich von Berufs wegen aus mit Licht und Räumen. Karl-Heinz ist ehemaliger Lichttechniker, Antje arbeitet im Klinikum Hellersen. Dazu kommen 30 weitere Frauen und Männer aus Lüdenscheid. Sie bilden das Team, das vom 27. September bis 6. Oktober bei den LichtRouten 2013 den Kontakt zu Publikum hält. Die LichtRouten Assistenten übernehmen beim Internationalen Forum für Licht in Kunst und Design Führungen und geben als Standortbegleiter Auskunft.

Anspruchsvoller Job

Es ist ein anspruchsvoller Job, den sich die ehrenamtlich arbeitenden Frauen und Männer ausgesucht haben. Seit Mai bereiten sie sich in Workshops mit Bettina Pelz und Tom Groll von der künstlerischen Leitung der LichtRouten auf das große Ereignis vor. Manche sind zum wiederholten Mal dabei. Für viele bedeuten die LichtRouten 2013 aber auch eine Premiere. Gemeinsam ist allen: Sie sind neugierig auf die Künstler und Installationen.

Diese Installation von Klaus Geldmacher war 2002 zu sehen. Foto: Claus Langer

Diese Installation von Klaus Geldmacher war 2002 zu sehen. Foto: Claus Langer

Sie freuen sich auf die Begegnungen mit dem Publikum und sind stolz darauf, bei diesem international anerkannten Forum  für Licht in Kunst und Design dabei zu sein. Auch eine Hoffnung eint alle Assistenten: Sie möchten vom 27. September bis 6. Oktober  nicht allein in Kälte und Regen stehen, sondern ein stimmungsvolles Großereignis mit vielen Menschen in schöner Atmosphäre erleben.

Knifflige Fragen

Dafür arbeiten sie. Alle haben in zahlreichen Abendstunden gebüffelt und sich intensiv mit den Arbeiten der 20 Künstlerinnen und Künstler von Jürgen Albrecht bis Amy Youngs befasst. Alle haben ihren Kolleginnen und Kollegen inzwischen vorgetragen, was sie über deren Werk und Wirken herausgefunden haben. Kuratorin Bettina Pelz hat in den Schulungen für den Feinschliff gesorgt. Dabei tauchen manchmal knifflige Fragen auf. „Spricht man das L im Nachnamen des Fotografen Joseph O. Holmes mit oder nicht?“ Die kleine Debatte beim jüngsten Treffen ist schnell beendet: Eine LichtRouten-Assistentin hat einige Jahre in den USA gelebt. Sie weiß Bescheid. „Klar wird das L gesprochen.“ Bettina Pelz entscheidet: „Es muss ein leicht gehauchtes L sein.“ Alle lachen.

Zehn Jahre ein Grud zum Feiern

Der große Zusammenhang geht darüber nicht verloren. „Die Kunst der Projektion“ lautet das Motto des diesjährigen Forums und weil die LichtRouten seit zehn Jahren bestehen, gibt es Grund zum Feiern. „Deshalb haben wir so viele Künstlerinnen und Künstler eingeladen wie nie zuvor“, sagt Bettina Pelz. Den Stress, die logistischen Klimmzüge, die vollbracht werden müssen und die Unsicherheit darüber, wie die Installationen, die so nur in Lüdenscheid zu sehen sein werden, letztendlich aussehen werden – das alles müssen künstlerischen Leitung und Assistenten bis zuletzt aushalten.

Wenn’s endlich rausgeht in die Lichterstadt Lüdenscheid, dann ist auch dieser Druck vergessen.

Mogeln mit Lichtschwertern

20051020LIchtschwert5

Beim Science Slam am 2. Oktober wird im Kulturhaus die spannende Frage geklärt, ob Lichtschwerter funktionieren oder ob Hollywood dem Kinopublikum nur etwas vorgaukelt.

von Wolfgang Teipel

Wissenschaft und beste Unterhaltung? Das schließt sich nicht aus. Beim Science Slam im Kulturhaus werden am 2. Oktober (ab 19.30 Uhr) Forscher und Gelehrte die Lacher auf ihrer Seite haben. Während der Lüdenscheider LichtRouten werden sie versuchen, in 15-minütigen Vorträgen allgemein verständlich und durchaus humorvoll Informationen zum Phänomen Licht an die Frau und den Mann zu bringen. So vernetzt sich das Kulturhaus mit dem Internationalen Forum für Licht in Kunst und Design vom 27. September bis 6. Oktober.

Noch schöner: Das Publikum kann einen Sieger küren. „Die Verlierer werden allerdings nicht mit nassen Schwämmen beworfen“, versichert Kulturhaus-Chef Stefan Weippert. Beim Poetry Slam, an dem sich der unterhaltsame Wissenschafts-Wettbewerb orientiert, könne das durchaus schon mal vorkommen.

Kein Fachchinesisch

Fachchinesisch wird das Publikum im Kulturhaus nicht zu hören bekommen. Die Wissenschaftler wollen das Publikum für ihre Fachgebiete begeistern und manche von ihnen entpuppen sich dabei als wahre Show-Talente.

Mit dieser Veranstaltung greift Stefan Weippert auf die Erfahrungen zurück, die er und seine Crew beim ersten Science Slam im vergangenen Jahr gemacht haben. „Das war Infotainment allererster Güte“, sagt der Kulturhaus-Leiter. Der Publikumsliebling 2012, Dr. Sascha Vogel aus Frankfurt, wird übrigens wieder dabei sein. Mit von der Partie sind weiter Professor Dr. Rolf Larisch (Lüdenscheid), Dipl.-Ing. Dieter Polle (Lüdenscheid, Deutsches Institut für angewandte Lichttechnik) und Dr. Amitabh Banerji (Universität Wuppertal). Ein weiterer Wissenschaftler ist angefragt. Stefan Weippert wartet noch auf seine Zusage.

Der Betrug des Fleischers

Die Forscher werden verschiedene Aspekte des Lichts ergründen. Darunter wird die spannende Frage beantwortet „Physik in Hollywood: Funktionieren eigentlich Lichtschwerter“ (Dr. Sascha Vogel). Dieter Polle befasst sich unter dem Thema „Rot – der Betrug des Fleischers“ mit der Wahrnehmung von Licht. Professor Dr. Rolf Larisch, Radiologe am Klinikum Hellersen, stellt die Wirkung von Licht auf den menschlichen Organismus vor. Wie Licht als Kontrollmittel in der Landwirtschaft eingesetzt wird, weiß Dr. Amitabh Banerji.

„Zu den Gewinnern dieser Veranstaltung zählt nicht nur der spätere Sieger, sondern auch das Publikum“, verspricht Stefan Weippert. „Spannende naturwissenschaftliche Themen werden so präsentiert, dass neben guter Unterhaltung auch ein Wissenschaftstransfer stattfindet und mit Vergnügen lernt es sich ja bekanntlich leichter.“

Marian Heuser moderiert

Marian Heuser Moderation

Poetry Slammer Marian Heuser moderiert den unterhaltsamen Abend. Foto: Christoph Neumann

Garant für einen unterhaltsamen Abend ist auch Marian Heuser. Der Poetry Slammer lebt nach dem Motto „Ich rede, also bin ich“. Er wird, wie 2012, die Veranstaltung moderieren. Heuser ist in Lüdenscheid und Umgebung bekannt durch das Poetry-Slammer-Festival „World of Wordcraft“. Es wurde am 15. Februar bereits zum zehnten Mal in der Gaststätte Dahlmann ausgetragen.

An der Theaterkasse gibt es bereits Karten im Vorverkauf (Einheitspreis 8 Euro/ermäßigt 5 Euro zuzüglich 10 Prozent Vorverkaufsgebühr). An der Abendkasse gilt ein erhöhter Eintrittspreis.

Stefan Weippert bittet alle Interessenten, sich möglichst schnell zu entscheiden. Bislang rechne das Kulturhaus mit rund 200 Besuchern im Bühnensaal. Sollten es mehr werden, müsste die Veranstaltung in den Theatersaal verlegt werden. „Wir sind da durchaus flexibel“, versichert Stefan Weippert. „Allerdings müssen wir uns rechtzeitig darauf einstellen können.“ Das gehe nicht von einem Tag auf den anderen.

Theaterkasse: 02351/171299; weitere Informationen www.kulturhaus-luedenscheid.de