Fünf Jahre Pause?

Von Florian Hesse

„Ich bin auf Lichtrouten. Komm! Ist cool!“ Für Tom Groll, Kurator des zehntägigen Lichtspektakels, war die mitgehörte Handy-Konversation eines der persönlichen Schlüsselereignisse des Festivals. Kulturbegeisterte, Lichtkunstfans und einfach eventhungrige Lüdenscheider waren unterwegs. Etwa 45000 Besucher haben die Assistenzen an den 20 Standorten gezählt – oder eher geschätzt. Genaue Angaben seien kaum möglich, wenn die ganze Stadt voller Menschen sei, räumen Jörg Marré und Andre Westermann aus der Geschäftsführung der Lüdenscheider Stadtmarketing GmbH als Veranstalter ein.

LR 2013 l App fuer Smartphone

QR-Codes an den Stationen, Infos übers Smartphone, Kommunikation über Soziale Netzwerke wie Twitter und Facebook. Die Lichtrouten 2013 hatten einiges an Neuerungen zu bieten. Foto: Lichtrouten.de

Man habe die Wirkung nach innen für Lüdenscheid, aber auch verstärkt für Auswärtige erreicht, sagt Marré im Gespräch mit dem Lichtstadt-Blog. Als Beispiel nennt er die Beteiligung am Publikumspreis für die interessanteste Installation. Die Vorschläge dafür seien aus ganz Europa gekommen.

Eine Rolle dabei hat offenbar die neue Inszenierung des Festivals gespielt. Erstmals konnten Gäste mit einer App für Smartphones durch die Stadt navigieren, QR-Codes scannen, über Facebook und Flickr selbst interagieren. Wer wollte, konnte twittern oder – ebenfalls Premiere – auf diesem Lichtkunst-Blog Insider-Geschichten oder Betrachtungen am Rand nachlesen. „Wir haben“, sagt Marré, „zehn Tage lang die Stadt gut dargestellt.“

Wie es mit den Lüdenscheider LichtRouten weiter geht, bleibt an dieser Stelle bewusst offen. „Wir gehen davon aus, dass es in drei Jahren stattfindet“, sagt Marré als LSM-Geschäftsführer. Doch er verweist auch auf die erforderlichen Beschlüsse im Aufsichtsrat der Gesellschaft und die finanzielle Ausstattung des Projekts, das in diesem Jahr immerhin 360000 Euro gekostet hat.

Doch es könnte auch anders kommen. Denn der Löwenanteil zur Finanzierung kommt von Sparkasse, Stadt Lüdenscheid, Stadtwerken und Wirtschaftsförderung Kreisstadt Lüdenscheid (WKL) als Gesellschafter der Stadtmarketing GmbH. 60000 Euro schießen externe Sponsoren zu.

Interessant wird es beim Blick auf die Stadt selbst. Lüdenscheid hat sich bedingungslos dem Haushaltssicherungskonzept verpflichtet. Mehrausgaben sind nicht drin. Gleichzeitig lebt die Stadt von der Enervie-Dividende, den Erlösen ihrer früheren Stadtwerke-Tochter. Doch der geht es genau so schlecht. Die Energiewende bringt den regionalen Versorger in heftige Probleme.

Vor diesem Hintergrund bedeutet der neue Vorschlag von Bürgermeister Dzewas, die Lichtrouten zum 750jährigen Stadtjubiläum 2018 stattfinden zu lassen, vielleicht auch Folgendes: fünf Jahre Pause.

Publikum wählt Knapper Schule

Knapper Schule

Die Knapper Schule als „Dancing House“. Klaus Obermaiers Mapping-Projektion wurde 2013 zum Publikumsliebling. Foto: Ulrike Hesse

Von Florian Hesse und Wolfgang Teipel

Der Publikumspreis der LichtRouten2013 geht an Klaus Obermaier. Der 58-jährige Österreicher, der in seine Heimatstadt Linz und in Venedig arbeitet, galt mit seiner Mapping-Installation an der Fassade der Knapper Schule schon früh als Geheimtipp für den Preis der LichtRouten-Gänger, die sich unter 20 Installationen zu entscheiden hatten. Vier Preise im Wert von jeweils 150 Euro hatte die Lüdenscheider Stadtmarketing GmbH als Veranstalter des Lichtkunst-Festivals für die Teilnehmer ausgelobt.

Unter den durchweg sehenswerten Arbeiten der LichtRouten2013 hatte das „Dancing House“ die Gäste aus Lüdenscheid wie von auswärts von Anfang an in den Bann gezogen. Die Projektion wird gesteuert über die Bewegungen der Zuschauer vor der Kamera.

Mit 20 Prozent der Stimmen habe die Arbeit klar vorn gelegen, hieß es am Schlusstag bei der Bekanntgabe am Info-Stand im Postgebäude. Auf Rang zwei fand sich die Laser-Installation Reiner Plums, auf drei die Arbeit von Robert Sochacki am Wiedenhof, auf vier das Duo Atsara in der Damroschhalle und auf dem fünften Platz Refik Anadols Fassadenbearbeitung am Stern-Center. Größte Medienpräsenz hatte allerdings die Wiedenhof-Installation gefunden. Sie sei „das Gesicht der LichtRouten“ gewesen, so Kuratorin Bettina Pelz.

Klaus Obermaier (links) im Gespräch mit Kuratorin Bettina Pelz und den Assistenzen der LichtRouten. „Das ist euer Team“, stellt Pelz die Gruppe dem österreichischen Künstler beim letzten Rundgang vor. Foto: Wolfgang Teipel

 

Klaus Obermaier selbst über seine Installation: „Im Zeitalter von Social Media wie Facebook, YouTube und Google verändert sich die Erwartungshaltung vor allem der jüngeren Generation gegenüber Kunst, insbesondere jener im öffentlichen Raum. Interaktive Installationen gehen über die passive Rezeption, das bloße Staunen, hinaus und schaffen ein immersives, kommunikatives Erlebnis. Erst durch die aktive Teilnahme der Besucher/innen, durch den spielerischen Umgang, wird das Kunstwerk lebendig. Aus passiven Rezipienten werden kreative Akteure. In Dancing House ist der/die User/in aufgerufen, sich zu bewegen, zu springen, um dadurch – wie im Titel angedeutet – das Gebäude und sich selbst zum Tanzen zu bringen.”

Die Preise der Lüdenscheider Stadtmarketing GmbH gewinnen Anna Blumert aus Lüdenscheid und Claudia Ackermann aus Kierspe, die sich mit Karten am Voting beteiligt hatten. Unter den Online-Votern sind es Stefan Robisch (Hagen) und Annette Schwarze aus Lüdenscheid. Mitgemacht hatten bei der Abstimmung LichtRouten-Fans aus ganz Europa, hieß es am Rande der Bekanntgabe.

Glücksfee der Ziehung war übrigens Ute Hessmert, „die gute Seele der LichtRouten“, die sich mit Kaffee und Brötchen um das Befinden der Helfer gekümmert hat. Die technischen Fragen im Hintergrund hatte bekanntlich ihr Mann Charly geregelt…

Unsere LichtRoute

Die Knapper Schule als „Dancing House“. Foto: Wolfgang Teipel

 

Von Wolfgang Teipel und Florian Hesse

Noch drei Lichtnächte in Lüdenscheid, Tausende Besucher aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland haben bereits die LichtRouten 2013 gesehen und erlebt. 20 Installationen an einem Abend sind allerdings kaum zu schaffen. Der Lichtblog www.lichtstadt-luedenscheid.de versucht sich daher an dieser Stelle an einem Rundgang, der ohne Stress in knapp drei Stunden zu bewältigen sein dürfte.

Als Start empfiehlt sich die Post am Rathausplatz. An der Info-Theke im 1. OG gibt’s aktuelle Informationen, und am Platanenhain kommt man dann ohnehin nicht vorbei. Station 1: Reiner Plum, Zerfließende Räume, Laser-Installation.

Refik Andadol Stern Center

Refik Andadol, Stern Center. Foto: Florian Hesse

Nur wenige Schritte weiter, unübersehbar: Station 2. Detlef Hartung und Georg Trenz bespielen die Fassade des Allen-Hauses von zwei Seiten mit Texturen. Ein Durchlauf dauert 12 Minuten. Ganz anders wird die Fassade des Stern-Centers bearbeitet. Station 3: Refik Anadol zerlegt 16 Minuten lang die triste Betonfassade. Am besten zu sehen von der Thünentreppe aus (hinter der Zufahrt zum Parkhaus).

Einkehr am „Orchestra Inn“

Gut fünf Minuten Fußweg dauert es jetzt bis zur Station 4, dem Wiedenhof gegenüber der Polizei. „Orchestra Inn“ nennt Robert Sochacki seine Installation aus märchenhaft anmutenden Bildern und Filmzitaten vielfach aus den 20er-Jahren, angelehnt an die wechselhafte Geschichte des Hauses. Über die Ampel geht es weiter zur Station 5, den Grillen und Menschen von Amy Youngs in einem der leer stehenden Pavillons. Besucher und Insekten finden sich in ihrer Projektion auf der Wand vereint wieder.

Geheimnisvolle Klänge und Licht sind die Bestandteile der Installation des Duos Atsara in der Damrosch-Halle im hinteren Bahnhofsbereich (Station 6).

Spiel mit Klischees

Unsere Station 7 ist die Arbeit von Christoph Giradet im Kreuzungsbereich Bahnhof-/Lutherstraße. „Silberwald“ ist der Titel der Videoinstallation auf dem Parkplatz des Kunststoff-Instituts. Manchmal komisch, oft bedrückend – Silberwald ist eine Sammlung von Klischees aus dem deutschen Nachkriegs-Kino (12 Minuten, Sitzbänke vorhanden). Als Station 8 bietet sich mit wenigen Minuten Fußweg über die Lessingstraße die Knapper Schule an. Bei der interaktiven Installation greifen die Zuschauer selbst in die Fassade der Schule ein, die sich im Sekundentakt eindrucksvoll verändert. Besucher, Projektor und Bewegungsmelder bringen das „Dancing House“ tatsächlich zum Tanzen.

Abschluss mit Quayola

Nur wenige Schritte weiter über den Theodor-Schulte-Platz geht es zur Station 9 an der Nordstraße. Annica Cuppitelli und Christobal Mendoza haben die Ansicht von 201 weißen Gummibändern digitalisiert. Auch hier können Besucher über ihre Bewegungen das Verhalten der Projektion ansteuern. Die letzte Station (10) des Rundgangs findet sich im Innenhof von Gothaer-Parkhaus und Gewerkschaftshaus. In ruhigen Bildern zeigt Quayola Meisterwerke aus Kunst- und Architekturgeschichte, digital zerlegt, die die Grenzen zwischen Design und Kunst verwischen.

Viel Platz fürs eigene Bild

Von Florian Hesse

Bei „Paint Your City“ kann jetzt jeder in die Künstlerrolle schlüpfen und mit seinen Zeichnungen, Bildern, Animationen oder Videos die rückwärtige Fassade der Fachhochschule Südwestfalen an der Bahnhofsallee bespielen. Im Rahmen der LichtRouten 2013 bietet die Denkfabrik im Präsentationsjahr die Möglichkeit, selbst ein kreativer Teil des Festivals zu werden. Weitere Beiträge sind herzlich willkommen.

Sauerfeld

Lichtbild – Sauerfelder Straße bei Nacht. Blick auf das Gebäude Sternplatz 1. Foto:Florian Hesse

 

„Zukunft der Stadt“ ist das Thema, zu dem Kindergärten, Schulen, Weiterbildungseinrichtungen ebenso wie Einzelpersonen, Initiativen und Vereine aktiv werden können.

Wie das bereits aussieht, davon können sich die Besucher der LichtRouten schon heute einen Eindruck verschaffen, bevor sie vielleicht direkt gegenüber das Deutsche Institut für Lichttechnik besuchen, das heute zum Tag der offenen Tür in den Neubau einlädt. Die Teilnahmebedingungen für „Paint your City“ finden Sie hier.

Was geht App?

App

Von Florian Hesse

Angekündigt ist sie schon lange, die ersten LichtRouten-Fans haben sie längst auf Tablet und/oder Smartphone. Kuratorin Bettina Pelz behagt das gar nicht. Denn: Die LichtRouten-App wird noch optimiert. Rechtzeitig zum Lichtfest werde alles fertig sein, verspricht sie. Wer sie jetzt lade, müsse sie unter Umständen löschen und neu installieren.

Lichtstadt-luedenscheid.de hat sich den Erlkönig natürlich trotzdem abgegriffen. Testmöglichkeiten waren iPhone4, Google Nexus7 und iPad. Letzteres findet im Store noch keine Downloadquelle, aber die anderen funktionieren. Und wie!

Am Start war bei der Entwicklung das Entwickler-Team U-Approach B.V., das für das Festival GLOW in Eindhoven das Helferlein gebaut hat. „Wir wollten hier noch einen draufsetzen“, sagt Bettina Pelz. Das hat der App dann auch glatt einen GPS-Navigator für die Lüdenscheider Innenstadt beschert mit allen Attraktionen und Installationen.

QR-Code lichtrouten homepage

QR-Codes wie dieser ermöglichen schnelle und gezielte Information. Sie führen direkt auf eine Internetseite wie in diesem Fall auf www.lichtrouten.de.

 

Das wichtigste Werkzeug dürfte allerdings auf der Startseite ganz oben stehen. „MEHR INFO zu den Installationen“ führt zu jeder Licht-Arbeit mit entsprechenden Erläuterungen samt Standort, was die Orientierung vorab und die ganz persönliche Routenplanung einfacher machen dürfte. Denn 20 Mal Lichtkunst an einem Abend – das ist wohl ein bisschen viel selbst für Hartgesottene.

Zumal es zu allen Arbeiten einiges zu sagen gibt. Das machen direkt an den Standorten QR-Codes, die man – hätten Sie’s gedacht? – ebenfalls mit der App auslesen kann.

Übrigens: Wer von außerhalb kommt, den Lichtblog lichtstadt-luedenscheid.de nicht gelesen hat oder nicht auf der Facebook-Fanseite der LichtRouten unterwegs war, findet immer noch Hilfe, wenn sein Handy schon einen QR-Code-Scanner hat. Entsprechende Codes führen zur Download-Möglichkeit für die App.

Weiter geht’s mit einem direkten Zugang zu Tweeds in Sachen Lichtstadt, einer Top-Ten der Installationen und einem Link zu News aus dem LichtRouten-Team.

Ganz am Ende wird es praktisch und pragmatisch. Wer auf den Balken „Über Lichtrouten“ tippt, kriegt ein bisschen Bleisatz um die Ohren. Aber Öffnungszeiten, Kontakt, Übersicht und Telefonnummern sind an sich ja nichts Schlechtes…

Übrigens: Das Ganze gibt’s kostenfrei für iOS und Android.

Aktuelles wie immer unter www.lichtrouten.de und auf der Facebook-Fanseite.
Ganz altmodisch gibt’s hier aber auch eine Übersicht als pdf-Datei zum Ausdruck.

 

 

 

 

Kunst der leisen Töne

 

Duo Atsara

Roland Devocelle und Audrey Rocher bilden das Duo Atsara, Bradford Catler (r.) bespielt die Planeten-Installation von Jakob Mattner. Foto: Florian Hesse

Von Florian Hesse

„Das musikalische Programm zu den LichtRouten-Installationen“ – das Thema dieser Einladung lässt den termingestählten, allerdings auch kenntnisfreien Berichterstatter zunächst schaudern. Auf der Netzhaut erscheint bei geschlossenem Auge bereits die unvermeidliche Marching-Band – diesmal vielleicht mit Taschenlampen? Aber keine Angst: Musik und Lichtkunst gehen gut zusammen. Zudem ist es eine Premiere in der LichtRouten-Geschichte, wie Kuratorin Bettina Pelz sagt, die im Pressegespräch mit dem Lichtkunst-Blog drei Künstler an zwei Standorten vorstellen kann.

Das Duo Atsara mit Audrey Rocher und Roland Devocelle kommt aus Südwestfrankreich und produziert in der Damrosch-Halle auf dem Bahnhofsgelände „Töne, die sich im Raum bewegen“. Die Geräusche und Töne, die die Franzosen auf Posaune und Klarinette produzieren, haben mit Blasmusik nichts zu tun und bewegen sich an der Grenze der Hörbarkeit. Ein Gluckern, Klopfen und Zwitschern ist zu hören, Devocelle erzeugt u. a. das schöne Geräusch eines Harley-Motor, den man in der Ferne nur ahnt. Diese Klänge in der Installation „einer Wolke aus Lichtflocken“ nimmt jeder Besucher anders wahr. Zusätzliche Lautsprecher transportieren die Töne des Duos unterschiedlich stark in die frühere Halle der Holzhandlung.

Einen anderen Ansatz verfolgt Bradford Catler, der sich mit Jakob Mattner dessen ältere, für die LichtRouten überarbeitete Installation in den Räumen der Kulturfabrik Berg (Altenaer Straße 23, hinter Fitness Gym) „teilt“. Der gebürtige Amerikaner, der zurzeit in Deutschland lebt und arbeitet, greift mit seiner Komposition Mattners Planeten-Darstellung auf. Multiple melodische Phrasen haben darin ihren eigenen rhythmischen Zyklus und laufen zeitversetzt. Jede der Phrasen besteht dabei aus einem komponierten und einem improvisierten Teil. „Wir freuen uns auf den Sound. Das haben wir in dieser Form noch nicht gehabt“, kündigt die Kuratorin die Klangereignisse an.

Während die Beiträge des Duos Atsara jeweils um 20.30 zu sehen und zu hören sind, wiederholt sich Catler’s Projekt vier Mal im Halbstunden-Turnus ab 20 Uhr.

Aktuelles zu den LichtRouten findet sich wie immer auf der Facebook-Fanseite des Festivals

 

Faszination für Jung und Alt

Von Florian Hesse

Was fasziniert Erwachsene am Lichtkunstfestival von 27. September bis zum 6. Oktober? Und interessiert es auch Kinder? Die Antwort muss wohl lauten, ja! Kinder sind wissbegierig, wollen von sich aus lernen. „Warum ist das so?“ „Wie geht das?“. Eltern kennen diese Fragen gut.

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Ohne Licht gibt es keine Farbe. Dass die Äpfel bunt sind und die Zitronen grau, liegt hier allerdings an der Bildbearbeitung. Foto/Montage: Florian Hesse

Das LichtRouten-Team hat sich darauf eingestellt. Für die Zeit des Festivals geplant sind kostenlose Führungen für Kindergärten, die extra dafür auch an Nachmittagen möglich gemacht werden.

Kostenfrei können aber auch Schulen, Hochschulen und soziale Einrichtungen Führungen buchen. Das werde nicht an allen Tagen möglich sein, „aber an vielen“, verspricht Kuratorin Bettina Pelz.

Die Terminvereinbarung sollte über E-Mail erfolgen an info@lichtrouten.de.

 

Wenn Eltern, Erzieherinnen oder Lehrer das Thema aufgreifen möchten, versucht dieser Licht-Blog, ein bisschen zu helfen. Im Folgenden findet sich eine Link-Sammlung zu Anregungen und Experimenten, Bauanleitungen und Informationen für Kitas und Grundschulen, zusammengestellt von Ulrike Hesse, Leiterin der Kindertagesstätte und des Familienzentrums Wansbeckplatz, Schalksmühle.

http://www.haus-der-kleinen-forscher.de/de/forschen/praxisideen-experimente/licht-farben-sehen/ (Experimente zum Thema Licht und Farben)

http://www.haus-der-kleinen-forscher.de/fileadmin/Redaktion/1_Forschen/Themen-Broschueren/Broschuere-Licht_2012.pdf (Informationen und Anregungen für Erzieher zum Thema Licht)

http://www.nelas-welt.de/nelas_welt.html?no_cache=1 (Interaktive Experimente u. a. mit Licht für Grundschulkinder)

http://www.labbe.de/zzzebra/index.asp?themaid=622&titelid=6055  (Verschiedene Experimente zum Thema Licht)

http://www.einsteinjahr.de/fileadmin/documents/publikationen/Kontexis_Heft_3.pdf (Experimente und Bauanleitungen für Kinder)

http://www.uni-muenster.de/imperia/md/content/fachbereich_physik/didaktik_physik/publikationen/faszination_licht_experimente.pdf (Lern- und Wissensreihe für Kinder / Anregungen für den Schulunterricht)

http://www.chemie.com/uploads/media/Erste_Chemie-Experimente_-_Licht_und_Farben.pdf (Experimente für Kindergarten und Schule)

http://www.physikfuerkids.de/lab1/licht/ (Experimente für Kinder)

http://www.planet-schule.de/wissenspool/achtung-experiment/inhalt/unterricht-grundschule/licht-auf-umwegen.html (Anregungen für den Grundschulunterricht)

http://www.photonikforschung.de/innovations-unterstuetzung/bildung1/lukasforscherland0/ (Interessanter Link für Lehrer)

http://www.photonik-campus.de/schulexperimente/primarstufe-sek-i-lukas-experimente/ (Die Lichtwerkstatt für die Grundschule)

Auf Spurensuche

Installation in der Parkgarage der Städtischen Museen. Spuren sind dort bis heute zu finden.
Foto: Lichtrouten.de

Von Florian Hesse

Wie sehen die Besucher die LichtRouten? Was hat das Lichtkunst-Festival in den vergangenen zehn Jahren mit der Stadt gemacht?

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Marit Schulte vom LichtRouten-Team: Auf Spurensuche in der Damrosch-Halle

Auch diesen Fragen wollen die Veranstalter nachgehen, und dazu greift das Team auf soziale Medien zurück und fragt nach Bildern von vergangenen Veranstaltungen, aber auch von „Spuren“, die die LichtRouten in Lüdenscheid hinterlassen haben.

Ein erster Eindruck ist bereits auf der Foto-Plattform Flickr zu sehen, doch eigentlich müssten Tausende Bilder entstanden sein, vermuten die Kuratoren Bettina Pelz und Tom Groll. Eine Auswahl des eingeschickten Materials wollen sie in der Städtischen Galerie zeigen.

Möglich wird die Zusendung über die verschiedensten Kanäle: als Dateianhang zum Beispiel an die E-Mail-Adresse depot@lichtrouten.com, über die offizielle Facebook-Seite der LichtRouten oder direkt als Upload auf Flickr.

„Wir sind Beziehungsstifter“

Von Florian Hesse

„Wir sind Beziehungsstifter.“ Fragt man Bettina Pelz und Tom Groll danach, was sie als Kuratoren denn eigentlich machen, kann man sich auf unterhaltsame Stunden in dem Café in der Oberstadt einstellen.

Bettina Pelz

Bettina Pelz.
Foto: Florian Hesse

Denn der Kurator ist vom Wortlaut her ein sich Kümmernder, ein Sorgender. Und weil sich das ungleiche Duo nun etwa seit dem Jahr 2000 um die LichtRouten kümmert, das Lichtevent eigentlich erfunden und auch die eigene Lebensplanung daran weiterentwickelt hat, gibt es viel zu erzählen. „Lüdenscheid 2002“, sagt Bettina Pelz, „war ein Schlüsselerlebnis.“

Eigentlich hatte sie Philosophie und Sozialpädagogik studiert und danach soziokulturelle Zentren geleitet. Seit den ersten Lichtrouten kuratiert (kein Scherz, das Wort gibt’s wirklich) sie hauptberuflich und überall auf der Welt. Für Tom Groll, ehemaliger MKK-Stipendiat für Bildende Kunst, gebürtig und wieder ansässig in Herscheid mit Atelier in Lüdenscheid, ist die Tätigkeit als Kurator neben dem künstlerischen Schaffen das zweite Standbein.

„Ich kann Konzepte. Tom kann Kunst beurteilen“, fasst Bettina Pelz die grobe Arbeitsteilung zusammen. Im Übrigen sind beide 49 Jahre alt und ziemlich verschieden. So wirkt Bettina Pelz ohne Laptop etwas unvollständig. Für Tom Groll scheint bereits eine Facebook-Präsenz bestenfalls notwendiges Übel.

Tom Groll

Tom Groll. Foto: Florian Hesse

Trotzdem, und damit zurück zur Ausgangsfrage, haben sich die beiden auch über das Lüdenscheider Ereignis hinaus als schlagkräftiges Team gefunden. Die LichtRouten sind dabei das Heimspiel, denn hier kennen sie das Umfeld, die Stadt, die Akteure. Ganz anders als in festivalgestählten Städten wie Eindhoven oder anderen, sind die Aufgabenfelder hier offener.

Auf dem Weg von der Konzeptidee – in diesem Jahr 100 Jahre Projektion – bis zur Umsetzung wird häufig und zum Teil bis zur letzten Minute improvisiert; undenkbar ohne die Lüdenscheider Stadtmarketing GmbH (LSM) als Veranstalter, aber eben auch als Türöffner und ständiger Unterstützer. Wo ist Raum für den Info-Point, wo brauche ich noch welche Genehmigung, welche technischen Möglichkeiten sind vorhanden oder müssen geschaffen werden? Bei all dieser Rückendeckung durch die LSM genießen die Kuratoren die Freiheit, die sie für die Vereinbarungen mit den Künstlern brauchen. „Wenn das Konzept steht, redet uns niemand mehr hinein.“ Das sei andernorts nicht selbstverständlich.

„Wir müssen Orte für die Installationen finden, sie technisch und von ihrer Bedeutung für die Stadt beurteilen“, so Bettina Pelz. Doch dann gehe es auch darum, diese Arbeiten untereinander in eine Beziehung zu setzen: „Welcher Künstler könnte an welcher Stelle passen?“, sei einer der weiteren Fragen bis zur öffentlichen Sichtbarkeit ab dem 27. September im Umfeld von Bahnhofsareal und Innenstadt. Diesen Prozess werden die erwarteten bis zu 40000 Besucher allerdings nicht zu sehen bekommen. „Nachher sieht alles so aus, als wenn es genau so gewollt war“, sagt Tom Groll. Bettina Pelz: „Wir machen als Kuratoren die Qualitätskontrolle. Wir sorgen dafür, dass es läuft. Und dass es gut wird.“

Gerade in der Endphase vor dem Lichtfestival scheint das ein abwechslungsreicher und zeitintensiver Job zu sein. Geschlafen wird wenig. „Tom, you are looking like an alien“, musste sich Tom Groll bei einem Empfang von einer befreundeten Künstlerin aufziehen lassen. Doch das nehmen die Kuratoren in Kauf für die Gelegenheit, „das in Deutschland vielleicht beste Lichtkunstfestival zu machen“. Oder, vielleicht der schönste Satz im Café-Gespräch: „Aus dem Nichts einen Moment in der Stadt zu schaffen, an dem alles anders ist.“

Aktuelles wie immer auf der offiziellen Facebook-Seite der LichtRouten 2013

Vom DIAL auf die LichtRouten

Jörg Marré, Bettina Pelz, Dieter Polle (v.l.). Foto: Florian Hesse

 

von Florian Hesse

Wer einen möglichst informativen Einstieg in die LichtRouten 2013 sucht, sollte das DIAL näher ins Auge fassen. Das Deutsche Institut für Angewandte Lichttechnik liegt an der Bahnhofsallee 18 im Herzen der Ausstellung und bietet gleich zwei Künstlern, Diana Ramaekers und Nicolas Schöffer, Raum für ihre Installationen. Zugleich will DIAL-Geschäftsführer Dieter Polle am ersten Lichtrouten-Samstag, 28. September, den Besuchern Gelegenheit geben, bei einem Tag der offenen Tür von 19.30 bis 24 Uhr den zukunftsweisenden Neubau kennen zu lernen.

Der Abend steht damit im Zeichen des Lichtevents, und Mitarbeiter des Instituts erklären an sechs Stationen mit interessanten Experimenten Themen rund um die Licht-, aber auch um die Gebäudeplanung. „Die Zusammenarbeit mit dem DIAL liegt natürlich auf der Hand“, findet Jörg Marré, Geschäftsführer der Lüdenscheider Stadtmarketing GmbH als Veranstalter, „und wir sind dankbar, dass das auch am Wochenende zu diesen späten Abendstunden möglich ist.“ So will das DIAL versuchen, „über die lichttechnische Kompetenz den Zugang zur Lichtkunst“ zu erleichtern. Ergänzend können sich die Gäste das erst zum Jahreswechsel bezogene DIAL-Gebäude anschauen, in dem das Unternehmen für Kunden weltweit forscht und entwickelt. „Dynamische Architektur erleben“ nennt Polle als weiteres Ziel des Abends.

Die Bedeutung des im Drei-Jahres-Turnus stattfindenden Lichtevents wird auch an der Terminplanung des Instituts deutlich. Die jährliche Konferenz mit internationalen Kunden und Geschäftspartnern werde nach Möglichkeit auf den Zeitraum der LichtRouten gelegt, so Polle. Und eine hohe Besucherfrequenz zeichnet sich bereits jetzt, einen Monat vor dem Auftakt der Veranstaltung ab. Man habe bereits Führer aus den vergangenen Veranstaltungen angesprochen und um Unterstützung gebeten, weil die Nachfrage nach Führungen immens hoch sei. Zum Teil in Bussen kommen Gruppen aus dem gesamten Bundesgebiet, sagt Bettina Pelz, zusammen mit Tom Groll zum sechsten Mal Kuratorin der Veranstaltung.

Mehr dazu in Kürze hier und in der Tageszeitung.

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