LichtRouten ziehen Menschen aus aller Welt an

LichtRouten

Aymen Gharbi und Frankie Macaulay am Brunnen auf dem Graf-Engelbert-Platz. Foto: Wolfgang Teipel

Die Lüdenscheider LichtRouten strahlen seit 2002 nicht nur aus in alle Welt. Sie ziehen auch Menschen aus aller Welt an. Für Bettina Pelz ist das immer wieder ein Erlebnis besonderer Art. Sie kuratiert zusammen mit Tom Groll seit 2002 die Lüdenscheider LichtRouten und darüber hinaus Licht-Festivals in aller Welt.

Das Stichwort lautet „international“. Nicht nur die Künstler kommen aus aller Herren Länder. In diesem Jahr hat Bettina Pelz auch einen Teil ihres „Interference“-Teams aus Tunis mitgebracht. Acht Frauen und Männer – sie sind in Sachen Licht ebenso umtriebig wie die Kuratorin. Seit 17. September gehören sie zum Lüdenscheider Leben, arbeiten intensiv an der Produktion des Festivals und bleiben bis zum Ende der LichtRouten am 8. Oktober Teil dieser Stadt.

Das ist ganz nach dem Geschmack von Bettina Pelz. International soll es sein, interkulturell, interreligiös und generationsübergreifend. Daraus leitet sich auch der Anspruch der Lüdenscheider LichtRouten ab. Sie zählen sich neben einigen anderen Veranstaltungen zu den weltweit führenden Festivals mit hohem künstlerischen Anspruch.

Aymen aus Tunis und Frankie aus Halifax

Aymen Gharbi, Architekt aus Tunis, und Frankie Macaulay aus Halifax (Kanada) gehören mit zum Produktionsteam der LichtRouten 2018. Beide waren schon beim „Interference“-Festival in der tunesischen Hauptstadt dabei. Aymen Gharbi hatte als Co-Kurator die Rolle übernommen, die Tom Groll in Lüdenscheid innehat. Frankie Macoulay stand als Ortskundige in Halifax an der Seite von Bettina Pelz. Zusammen mit der Kuratorin überwand sie so manche bürokratische und technische Hürde.

Geschichte der Medina und der Altstadt

Wie international ist Lüdenscheid? Fragen wir den Mann aus der weitläufigen Hauptstadt des nordafrikanischen Staates. Tunis hat etwas mehr als eine Million Einwohner, Lüdenscheid rund 75.000. Gibt es dennoch etwas, was beide Städte verbindet. „Die Altstadt“, sagt Aymen Gharbi. Ringförmige Bebauung rund um ein Gotteshaus hier wie dort. Aymen Gharbi liebt die Medina, die mit ihren 300 Hektar im Vergleich zu den Gassen rund um die Erlöserkirche geradezu riesig ist. Beide verbindet aber sogar eine gemeinsame Geschichte. Die historischen Stadtkerne sollten in den 1960er Jahren modernen Bauten weichen. In Lüdenscheid besann man sich. Auch die Medina von Tunis wurde gerettet. Sie zählt seit 1979 zum UNESCO-Welterbe.

Licht bringt Leben in die Gassen

Gibt es weitere Parallelen? „Nachts ist unsere Altstadt fast wie ausgestorben“, lacht Aymen Gharbi. Naja, das ist in Lüdenscheid nicht anders. „Erst die Lichtkunst brachte Leben in die Gassen.“ So soll es auch in Lüdenscheid sein. Die Stadt aus Stein und die Menschen – sie sollen hier wie dort zu einem belebten Raum werden. In Tunis hat das geklappt. In Halifax eher weniger. „Die Besucherzahlen kann man nicht miteinander vergleichen“, berichtet Bettina Pelz.

Sie hat in Tunis mit einem Team von rund 200 Freiwilligen gearbeitet. Darunter waren auch Cornelia Amtenbrink und Antje Seltmann aus Lüdenscheid. Sie bringen hoffentlich einen Hauch von Tunis mit in die LichtRouten 2018.

Zum Arbeits- und Lebensrhythmus der Frauen und Männer aus Tunesien scheint Lüdenscheid allerdings nicht so gut zu passen. „Wenn wir spät am Abend Hunger bekommen, haben die Lokale geschlossen“, bedauert Aymen Gharbi. Da muss Lüdenscheid an seiner Internationalität sicher noch arbeiten.

Die LichtRouten 2018 finden vom 28. September bis 7. Oktober 2018 von 19.00 bis 24.00 Uhr statt.  Öffentliche Führungen gibt es täglich 19.30, 20.00, 20.30 und 21.00 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen unter http://LichtRouten.de

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