LichtKunstKalender: Am 19. Dezember langer Film

Collage: Wolfgang Teipel

Lichtkunst auf der Erlöserkirche: Am Samstag, 19. Dezember, wird es in der Lüdenscheider Oberstadt wieder spannend. Ab 17 Uhr sind auf dem 300 Quadratmeter großen Seitenschiff es ältesten Lüdenscheider Gotteshauses 19 Sequenzen des 1. Lüdenscheider LichtKunstKalenders als langes Video zu sehen.

Was die Künstler*innen Katharina Berndt, Tom Groll, Oliver Iserloh, Kuno Seltmann und Robert Sochacki sowie Sam Khatam (Sounds) geschaffen haben, ist weitaus mehr als ein Lichtblick, der die durch Corona gedämpfte Stimmung in der Vorweihnachtszeit aufhellen kann. Über die Zeit vom 1. bis einschließlich 26. Dezember grenzt das Projekt schon an ein Lichtkunstfestival.

Die Künstler kenn sich seit längerer Zeit und waren alle bereits Akteure bei den Lüdenscheider Lichtrouten. Tom Groll, seit Beginn der Lichtrouten zusammen mit Bettina Pelz Kurator des Festivals, realisiert bereits seit Anfang der 1990er Jahre Ausstellungen im In- und Ausland. In seinem künstlerischen Werkprozess geht es ihm um die Erfahrung kontinuierlicher Transformation. In der Polarität von Erfahrbarem und Vorstellbarem ist es sein Ziel, jenseits von Wahrnehmungsroutinen, Wirklichkeit zu erfassen und Leerstellen aufscheinen zu lassen. Seit 2001 arbeitet er bevorzugt mit Licht in Installationen und Interventionen im öffentlichen Raum.

Kuno Seltmann stammt aus Lüdenscheid. Seit 2004 dreht er Kurzfilme und nimmt an Festivals teil. Von 2008 bis 2010 arbeitete er als Produktionsassistenz bei Markenfilm Berlin. Ab 2011 studierte er Medienwissenschaft an der Uni Siegen. 2015 erwarb Kuno Seltmann den Bachelor of Science in Medienwissenschaft. Seit 2016 Studium der Bildenden Künste mit Schwerpunkt Film an der Hochschule für bildende Künste Hamburg.

Sam Khatam ist besser bekannt als Persian Empire. Er ist ein aufstrebender Musikproduzent aus Deutschland. Der Autodidakt dekonstruiert die traditionelle Struktur der Musik und verwandelt seine Samples in einen detaillierten elektronischen Klang.

Katharina Berndt beschäftigt sich seit 2010 beschäftigt sie sich insbesondere mit dem Medium Licht. „Es fasziniert mich, Gebäude für einen kurzen Zeitraum ohne Materialaufwand zu verwandeln.“ Als Illustratorin arbeitet sie dabei am liebsten ortspezifisch, beschäftigt sich mit der Geschichte des Gebäudes und taucht die Fassade in ein Kleid aus Bildern, die sie speziell dafür zeichnet und auch animiert.

Sie gewann 2011 mit ihrer Lichtprojektion „Dornröschen – poetische Märchenadaption ohne Worte“ den Publikumspreis bei der Blauen Nacht in Nürnberg. Mit ihrer raumgreifenden Arbeit „Schönheit der Sehnsucht“ war sie maßgeblich am Lichtkunstfestival „Lichtströme“ der Bundesgartenschau 2011 beteiligt und gewann für den Scherenschnitt am Frankfurter Heizkraftwerk den Preis für das nachhaltigste, energieeffizienteste Lichtkunstwerk der Luminale 2012. Ihre surreal-poetischen Bildwelten sind von Grafikern wie Horst Janssen beeinflusst und bewegen sich in der Anmutung zwischen japanischem Holzschnitt und Lichtgraffiti. 2010 und 2013 war sie mit Werken („Des Fischers fette Beute“ und „Panoptikum“) auf dem ehemaligen Kino in der Lüdenscheider Oberstadt vertreten.

Robert Soachacki bei der Preview zu den Lichtrouten 2018 an der Erlöserkirche. Foto: Tom Groll

Oliver Iserloh arbeitet als Grafiker in Düsseldorf. Zusammen mit Tom Groll gewann er im Jahr 2000 den ersten Preis beim Theaterfestival Südwestfalen.

Robert Sochacki stammt aus Danzig. Er entwickelt großformatige Architekturprojektionen. Für seine Interventionen verbindet er Zeichnung und Malerei, Foto- und Videographie und Animation. Er entwickelt großformatige Wandbilder, die den Ort und seine Architektur zum Teil einer multimedialen Collage machen. Beispiele seiner Arbeit waren bei den Lichtrouten 2013 auf dem Wiedenhof und 2018 auf der Erlöserkirche zu sehen.

 

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