Lichter der Besinnung

 

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Bei den Lichtern der Besinnung bieten die Kirchen einen Ort der Stille.

Die Evangelische Allianz sowie St. Jospeh und Medardus bieten ein umfassendes Programm zu den LichtRouten 2013. „Wir freuen uns, dass die evangelischen Kirchengemeinden, die Friedenskirche, die Freie Evangelische Gemeinde, das Blaue Kreuz und die katholische Kirchengemeinde St. Joseph und Medardus an dem gemeinsamen Angebot der Kirchen zu den Lichtrouten beteiligt sind“, so Bärbel Wilde, Vorsitzende der evangelischen Allianz in Lüdenscheid. Unter der Federführung der evangelischen Allianz ist ein abwechslungsreiches Programm mit Vorträgen, Konzerten, Jugendaktionen und vielem mehr zustande gekommen.

Musik von „joyfull spirit“

Pünktlich zum Start der Lichtrouten beginnt am Freitag, 27. September, um 19.30 Uhr auch der Impulsabend mit Hanspeter Wolfsberger in der Freien Evangelischen Gemeinde an der Börsenstraße. Der ehemalige Direktor der Liebenzellermission spricht zum Thema „Was wirklich wichtig ist im Leben“. Für Musik sorgen „joyful spirit“.

„Mir geht ein Licht auf“ heißt es am Samstag, 28. September, um 17 Uhr beim Monatsschlussgottesdienst in der Christuskirche. Am selben Tag um 19.30 Uhr findet außerdem ein Konzert mit der Band „2B“ in der Auferstehungskirche statt.

Feuerschale und Stockbrot

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Bärbel Wilde (Mitte) stellt gemeinsam mit den Mitgliedern der evangelischen Allianz und Lichtrouten-Kurator Tom Groll (hinten Mitte) das Programm der Kirchen zu den Lichtrouten vor.

Während der beiden Lichtrouten-Wochenenden am 27. und 28. September sowie vom 4. bis zum 6. Oktober laden die Christuskirche, die Freie Evangelische Gemeinde und St. Joseph und Medardus im Rahmen der überkonfessionellen Arbeit „Gemeinsame Wege“ immer von 19 bis 22 Uhr zu den offenen Kirchen ein. Bei den Lichtern der Besinnung bieten die Kirchen einen Ort der Stille. Die Erlöserkirche beteiligt sich am 29. September, am 4. und 6. Oktober an den offenen Kirchen. Auf dem Kirchplatz sind zu dieser Zeit Feuerschale und Stockbrot im Angebot. Am Samstag, 5. Oktober, um 19.30 Uhr gibt es in der Erlöserkirche einen besonderen Leckerbissen: ein Klavierabend bei Kerzenschein mit Kantor Dimitrie Grigoriev.

 

„Das Jugendding“ startet am Mittwoch, 2. Oktober, um 19.30 Uhr ebenfalls in der Erlöserkirche. Im Anschluss ist eine Lightpainting-Aktion der Jugendlichen an verschiedenen Stationen geplant, bei dem sie per Langzeitbelichtung auf Fotografien mit Licht malen. So ist das Thema Licht über den gesamten Zeitraum der Lichtrouten vom 27. September bis 6. Oktober im Veranstaltungsprogramm der Kirchen präsent.                                                                             (lsm)

 

LichtRouten werden lebendig

Gothaer Haus

Hans Moskob beobachtete mit seiner Kamera den Probelauf im Innenhof des Gothaer Hauses.

von Wolfgang Teipel

Wenn es dunkel wird in Lüdenscheid, werden die LichtRouten lebendig. Die ersten Tests vor der Eröffnung des Internationalen Forums für Licht in Kunst und Design vom 27. September bis 6. Oktober laufen. www.lichtstadt-luedenscheid.de zeigt exklusiv ein Bild vom Probelauf aus dem Innenhof des Gothaer Hauses. Am Freitagabend beobachtete Hans Moskob aus seiner Wohnung an der Knapper Straße, wie die ersten Arbeiten des Künstlers Quayola über die Wand des Gebäudes flimmerten. Das Foto stellte er www.lichtstadt-luedenscheid.de zur Verfügung. Auch an der Stirnseite des Hochschulgebäudes an der Bahnhofsallee wurde eifrig geprobt. Und auf dem Parkplatz des Kunststoff-Institutes und in der Post war das LichtRouten-Team ebenfalls unterwegs.

Quayola

Quayola wurde 1982 in Rom geboren. Er lebt und arbeitet in London.

Davide Quayola, der unter dem Markenzeichen Quayola firmiert, wird die LichtRouten-Besucher im Innenhof des Gothaer Hauses mit einer Arbeit überraschen, bei der die Grenzen zwischen Film, Design und Kunst zerfließen. Fotografie, Film, Software-Programmierung, audiovisuelle Performances und interdisziplinäre Arbeitsformen sind Teil seiner künstlerischen Praxis.

„Strata“-Serie

Beispielhaft sind die Projektionen der “Strata”-Serie. Ausschnitte aus dieser Serie wurden eigens für die LichtRouten in Lüdenscheid zusammengestellt.  Quayola zerlegt Kunst- und Architekturwerke, beispielsweise Kirchenfenster, in geometrische Formen. Es entstehen geometrische Ensembles, vergleichbar dem Kubismus.

So überträgt Quayola die Logik des Blicks und es entstehen zwei- oder dreidimensionale, digitale Zeichnungen und bewegte Visualisierungen, die den analogen Bild- oder Architekturaufbau als dynamisches Formgefüge wiedergeben. In videobasierten Collagen inszeniert er den Übergang von der analogen in die digitale Dimension als einen Prozess, in dem einander scheinbar wesensfremde Realitäten miteinander verwoben werden.

Besondere Form des Mapping

Es handelt sich um eine besondere Art des Mapping (Überformung), bei dem die gemappten Bilder losgelöst vom Herkunftsort zu einer eigenständigen Form werden. Damit arbeitet Quayola so ganz anders als beispielsweise Klaus Obermaier oder Refik Anadol. Bei ihnen verschmelzen digital verfremdete Fassaden mit den realen Gebäuden.

 

 

Onkel Willi riesengroß

Onkel Willi

Auch dieses Bild von Claudia Ackermann wird während der Aktion „Paint Your City“ zu sehen sein.

von Wolfgang Teipel

„Die Kunst der Projektion“ – auch  Onkel Willi und Felix, eins der Lüdenscheider Wahrzeichen, werden sie erleben. Die Kiersper Malerin Claudia Ackermann hat ein Gemälde für die Aktion „Paint Your City“ eingereicht. Sie nennt es „Onkel Willi“ und zeigt einen Teil der von Waldemar Wien geschaffenen Skulptur. Die Bronzestatue steht seit 1978 vor der Gaststätte „Hulda am Markt“, exakt auf dem Platz, der bis 1938 dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal vorbehalten war.

Riesige Bilder

Für die Aktion „Paint Your City“ können Lüdenscheider und Menschen aus der Region Bilder, Zeichnungen und auch Videoclips einreichen. Sie werden während der LichtRouten vom 27. September bis 6. Oktober (Motto „Die Kunst der Projektion“) auf die Stirnseite der Fachhochschule an der Bahnhofsallee projiziert. Immerhin in einer Größe von 9 x 12 Metern. Onkel Willi riesengroß.

Claudia Ackermann

Die Kiersper Malerin Claudia Ackermann.

Der aus Dortmund stammende Bildhauer Waldemar Wien hat an vielen Plätzen in Lüdenscheid und in der Region seine Spuren hinterlassen. Dass Onkel Willi mit Hut, Zigarre und Hund Felix seinen Platz vor Hulda am Markt  einnehmen konnte, ist Spenden der Stadtwerke Lüdenscheid sowie den Unternehmen Erco und Rothmann Immobilien zu verdanken.

Claudia Ackermann hat eine besondere Beziehung zu Onkel Willi. Ihr Onkel Willi stand in Wiens Kiersper Atelier Modell für den Mantel. Vorlage für die Skulptur war ein ehemaliger Prokurist des Kiersper Chemie-Unternehmens Kuhbier. Auch er hieß witziger Weise Willi.

Ruhm als Freiheitskämpfer

Onkel Willi wurde nicht nur zu einem der Lüdenscheider Wahrzeichen. Er erlangte ebenfalls einen gewissen Ruhm als Freiheitskämpfer. In der Diskussion um den NATO-Doppelbeschluss, der vorsah, ab 1983 auch in Deutschland Pershing-Raketen zu stationieren, pappte die Lüdenscheider Friedensgruppe Onkel Willi ein Protestplakat auf den Bauch. „Der Hund und auch der Opa woll’n Frieden in Europa“, texteten damals die Protestler. 2007 erschien dann Onkel Willi mit dem Banner auf dem Titelblatt der Zeitschrift „Wissenschaft & Frieden“.

Wer sich an der Aktion „Paint Your City“ beteiligen möchte, kann Bilder, Zeichnungen oder Videoclips einreichen, die zeigen, was ihn mit Lüdenscheid verbindet.

Per E-Mail: denkfabrik@lichtrouten.de
Per Post: Koordinierungsbüro der LichtRouten c/o Lüdenscheider Stadtmarketinggesellschaft, Mathildenstraße 20, 58507 Lüdenscheid
Persönlich: Koordinierungsbüro der LichtRouten c/o Lüdenscheider Stadtmarketinggesellschaft, Lutherstraße 9, 58507 Lüdenscheid. Öffnungszeiten: Mo-Do 9.00 bis 17.00 Uhr und Fr. 9.00 bis 15 Uhr, Tel. 02351/ 1064-234

Weitere Informationen zu den LichtRouten 2013 sind auch auf der Fan-Seite der Veranstaltung zu finden:

Drei Wörter sorgen für Aufsehen

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Ein Vorgeschmack auf die Installation am Allen-Haus. Foto: Wolfgang Teipel

von Wolfgang Teipel

Ein einziges Wort sorgte in Jerusalem für großes Aufsehen. Detlef Hartung und Georg Trenz projizierten in Englisch, Hebräisch und Arabisch „Light“ auf die alte Stadtmauer von Jerusalem. Rund 300 000 Besucher sahen vom 5. bis 13. Juni 2013 das Lichtspektakel auf dem historischen Gemäuer. In Lüdenscheid haben die beiden Lichtdesigner ein hochmodernes Gebäude für ihre Installation ausgewählt. Sie spielen mit dem 2009 fertiggestellten „Allen-Haus“ am Sternplatz.

Und das gleich im doppelten Wortsinne. „Spiel Raum Stadt“ – diese drei Begriffe werden in ungezählte Variationen über die Fassaden des weißen Würfels flimmern und zum Gedankenspiel über das haus und seine Umgebung anregen. Dazu kommt eine Besonderheit: Bei den LichtRouten 2013 vom 27. September bis zum 6. Oktober präsentierten Hartung und Trenz ihre erste Farbarbeit.

Visuelle Poesie

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Die Arbeit „Light“ auf der historischen Stadtmauer von Jerusalem.

Beide sind inspiriert von der visuellen Poesie des Hörfunkautors Ferdinand Kriwet. Er überraschte in den 1960er Jahren das Publikum mit seinen „Sehtexten“. Hartung und Trenz arbeiten seit 1998 mit Text und Licht. Wie bei „Light“ in Jerusalem, wo sich die ständig wandelende Schrifttextur mit der faszinierenden Struktur der alten Stadtmauer vermischten, so wird die Fassade des Allen-Hauses  mit den leuchtenden Begriffen „Stadt Spiel Raum“ eine strahlende Einheit bilden. Hartung und Trenz regen so zum Nachdenken über die Lesbarkeit der Dinge und über das Licht als ihre Grundvoraussetzung an.

Interpretation von Wahrnehmung

„Seit nahezu 20 Jahren beschäftigen wir uns mit dem Verhältnis von Wort und Bild, den beiden wichtigsten visuellen Möglichkeiten, Wahrnehmung zu interpretieren und zu archivieren“, heißt es auf ihrer Homepage. Ort und Licht bilden bei Hartung und Trenz immer eine Einheit. Ein Beispiel: Ende Juni projizierten sie die Worte „Ave Maria“ in den Altarraum der Kirche des Klosters Fürstenfeld.

Hoher technischer Aufwand

Die beiden Lichtdesigner arbeiten mit hohem technischen Aufwand. Für ihre erste Installation verwendeten sie im Jahr 1998 immerhin 62 Dia-Projektoren. In Jerusalem verzauberten sie das Publikum mit einer Vier-Kanal-Videoinstallation, vier LED-Projektoren und vier Mediaplayern.

Mit ihrer Arbeit am „Allen-Haus“, benannt nach dem irischen Investor Burt Allen,  erfüllen Hartung und Trenz ein wesentliches Merkmal der diesjährigen Lichtrouten. Noch nie zuvor in der zehnjährigen Geschichte des internationalen Forums für Licht in Kunst und Design gab es ein so hohes Maß an Arbeiten, die eigens für die LichtRouten entwickelt worden sind oder so nur in Lüdenscheid zu sehen sein werden.

Führungen mit viel Herzblut

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Die LichtRouten-Assistenzen sind an allen Tagen dabei. Sie haben jede Menge Informationen im Gepäck.

Sie kennen sich aus mit den Installationen und Künstlern der Lichtrouten 2013. Seit Monaten bereitet sich das Team der Assistenzen mit viel Engagement auf seine Aufgaben als Standortbegleiter und Gästeführer vor. Dem Aufruf der Lichtrouten-Veranstalter waren wieder viele Lichtrouten-Enthusiasten aus Lüdenscheid und Umgebung gefolgt. Rund 50 Frauen und Männer gehören inzwischen dazu und werden während der Lichtrouten im Einsatz sein, teilt das Organisationsbüro der LichtRouten 2013 mit.

Festival größer als je zuvor

Seit Monaten setzen sie sich unter Anleitung von Kuratorin Bettina Pelz mit den Künstlern, den Installationen, der Geschichte des Festivals und der Lichtkunst auseinander. In diesem Jahr ist das Lernpensum besonders hoch, da die Lichtrouten 2013 mit ihren 20 Installationen von internationalen Lichtkünstlern und Designern einen größeren Parcours durch die Innenstadt Lüdenscheids bieten als je zuvor. „In den vergangenen Jahren haben wir sehr gute Erfahrungen mit den Assistenzen gemacht. Sie haben den Gästen mit viel Herzblut und Engagement die Lichtinstallationen nahe gebracht. Ich bin überzeugt, dass es auch in diesem Jahr wieder so sein wird“, so Jörg Marré, Geschäftsführer des Lüdenscheider Stadtmarketings. Die Gäste der Lichtrouten können sich in jeden Fall schon auf viele Hintergrundinformationen an den Standorten und abwechslungsreiche Führungen zu den Lichtrouten freuen.

Viele Hotels schon ausgebucht

Die Lichtrouten 2013 in Lüdenscheid erfreuen sich schon jetzt, neun Tage vor Beginn der Veranstaltung, sehr großer Beliebtheit. Das spiegelt sich unter anderem in den Buchungen der Hotels wider. Alle Hotels in direkter Umgebung des diesjährigen Ausstellungsparcours sind am Eröffnungswochenende restlos ausgebucht. Dort haben sich nicht nur zahlreiche Künstler und Techniker einquartiert, auch viele Fachjournalisten und Gäste logieren zwischen dem 27. September und dem 6. Oktober dort. Für Besucher, die noch einen Kurzurlaub zu den Lichtrouten Lüdenscheid planen, ist aber noch nicht zu spät. In Hotels, die nur wenige Kilometer vom Veranstaltungsgebiet der Lichtrouten entfernt liegen, gibt es noch freie Zimmer.

Bei der Suche nach Unterkünften kann folgender Link hilfreich sein: http://www.tourismus.meinestadt.de/luedenscheid/hotel

Dein Bild von Deiner Stadt

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Die Stirnseite des FH-Gebäudes an der Bahnhofsallee wird zur riesigen Projektionsfläche.

von Wolfgang Teipel

Dein Bild von Deiner Stadt – erstmals können sich Lüdenscheider selbst an den LichtRouten beteiligen. Beim internationalen Forum für Licht in Kunst und Design haben sie Gelegenheit, mit Fotos, Bildern, Filmen und Zeichnungen darzustellen, wie sie ihre Stadt sehen und was sie mit Lüdenscheid verbindet. Dabei wird die Stirnseite der Fachhochschule an der Bahnhofsallee zur überdimensionalen (9 x 12 Meter) Projektionsfläche.

Schulklassen schon dabei

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Kurator Tom Groll wartet auf kreative und persönliche Antworten.

„Die ersten Einsendungen liegen bereits vor“, freut sich Marit Schulte vom LichtRouten-Büro. Schulklassen haben Stadtansichten gemalt. Auch ein Bild von Hulda am Markt ist dabei. „Wir hoffen, dass viele Menschen bei der Aktion ‚Paint Your City‘ mitmachen“, sagt Marit Schulte. Das Thema der Aktion heißt „Die Zukunft der Stadt“. „Wir haben das Thema bewusst weit gefasst“, sagt Tom Groll, der zusammen mit Bettina Pelz die künstlerische Leitung des Festivals vom 27. September bis 6. Oktober übernommen hat. „Wir wollen uneingeschränkte Kreativität, das ganz persönliche Gefühl bei der Antwort auf die Frage: Was siehst Du, wenn Du Deine Stadt siehst?“

Ansichten anderer Städte sind dabei durchaus erwünscht. Die Denkfabrik, die sich mit dieser Aktion in die LichtRouten 2013 einbringt, versteht sich nämlich durchaus als städteübergreifend.

Alle eingereichten Beiträge laufen täglich zu den Öffnungszeiten der LichtRouten in einer Endlosschleife auf der Fassade der Fachhochschule. Darüber hinaus bekommen die Teilnehmer einen persönlichen Code zugesendet. Wenn sie diesen den Standortbegleitern an der Fachhochschule nennen, können diese das persönliche Kunstwerk oder Bildserien von Schulklassen und Gruppen aufrufen. Abrufbar werden immer die Kunstwerke sein, die bis spätestens 11 Uhr am Vormittag des gleichen Tages eingereicht wurden.

Gezeigt werden alle eingereichten Werke. Ein Rechtsanspruch auf die großformatige Projektion entsteht nicht. Die Lüdenscheider Stadtmarketing GmbH behält sich vor, Bildwerke, die beleidigende, gewaltfördernde, pornografische, rassistische, sexistische oder ähnliche Inhalte zeigen, nicht zu veröffentlichen.
Für Fragen und Anmeldungen steht Marit Schulte vom LichtRouten-Team telefonisch unter 02351-171 616 oder per Mail unter denkfabrik@lichtrouten.de zur Verfügung.

Was kann ich einreichen?

Pro Person ist ein Beitrag möglich. Eingereicht werden können
• analoge Bilder – am Besten im Format 21 x 18,2 cm (verkürzte DIN A4-Seite) oder dem gleichen Seitenverhältnis z.B. 15×13 cm. Die Bilder werden im Lichtrouten-Büro digitalisiert und auf das Format angepasst
• digitale Bilder – als jpg- oder tif-Datei. Die Bilder sollten mindestens 15 x 13 cm groß sein, 300 dpi oder mindestens 1772 x 1535 Pixel haben.
• Filmsequenzen – in den Formaten wmv, mpg, avi, dvix oder h264 in einer Länge von maximal zwei Minuten

Alle Beiträge müssen mit dem vollständigen Namen der Bildautor/inn/en versehen sein.

Wo gebe ich meinen Beitrag ab?

Per E-Mail: denkfabrik@lichtrouten.de
Per Post: Koordinierungsbüro der LichtRouten c/o Lüdenscheider Stadtmarketinggesellschaft, Mathildenstraße 20, 58507 Lüdenscheid
Persönlich: Koordinierungsbüro der LichtRouten c/o Lüdenscheider Stadtmarketinggesellschaft, Lutherstraße 9, 58507 Lüdenscheid. Öffnungszeiten: Mo-Do 9.00 bis 17.00 Uhr und Fr. 9.00 bis 15 Uhr, Tel. 02351/ 1064-234

Einsendeschluss ist der 6. Oktober, 11 Uhr

Wann kann ich mein Kunstwerk sehen?

Alle eingereichten Beiträge laufen täglich zu den Öffnungszeiten der LichtRouten in einer Endlosschleife auf der Fassade der Fachhochschule. Darüber hinaus bekommen die Teilnehmer einen persönlichen Code zugesendet. Wenn sie diesen den Standortbegleitern an der Fachhochschule nennen, können diese das persönliche Kunstwerk oder Bildserien von Schulklassen und Gruppen aufrufen. Abrufbar werden immer die Kunstwerke sein, die bis spätestens 11 Uhr am Vormittag des gleichen Tages eingereicht wurden.

Gezeigt werden alle eingereichten Werke. Ein Rechtsanspruch auf die großformatige Projektion entsteht nicht. Die Lüdenscheider Stadtmarketing GmbH behält sich vor, Bildwerke, die beleidigende, gewaltfördernde, pornografische, rassistische, sexistische oder ähnliche Inhalte zeigen, nicht zu veröffentlichen.
Für Fragen und Anmeldungen steht Marit Schulte vom LichtRouten-Team telefonisch unter 02351-171 616 oder per Mail unter denkfabrik@lichtrouten.de zur Verfügung.

 

 

Fuchsfeuer auf der Insta-Fassade

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Solche Lichterscheinungen werden in Finnland und Lappland „Fuchsfeuer“ genannt.

von Wolfgang Teipel

Für Tobias Link ist Lichtkunst etwas ganz Besonderes. „Sie ist für uns ein Quell der Inspiration und lässt die Arbeit mit Licht in all seinen Facetten zu. So ungezwungen und vor allem unabhängig lässt es sich im normalen Projektgeschäft selten arbeiten“, sagt der Mediendesigner. Schwerpunktmäßig befasst er sich mit interdisziplinären Projekten, die Licht-, Medien-, Sound- und Architekturaspekte zu einem neuen Ganzen verbinden.

Mit einer Arbeit des Mannes aus Saarbrücken beteiligt sich das Unternehmen Insta in diesem Jahr an den LichtRouten in Lüdenscheid (27. September bis 6. Oktober). „Fuchsfeuer“ von Tobias Link wird am neuen Lagergebäude an der Hohem Steinert zu sehen sein (Freischaltung während der Veranstaltung von der Dämmerung bis zum Morgengrauen).

Programmierte Lichtszenen

Durch die programmierten Lichtszenen des Lichtkünstlers Tobias Link erhält das Gebäude durch die farblich gestalteten LED-RGB-Fassaden-Lichtlinien seinen eigenen Charakter. Interessierte Besucher und Betrachter bekommen so einen Einblick in die moderne LED-Technik von Insta und können sich so von der Leistungsfähigkeit des Unternehmens und der für LED-Technik zuständigen Business Unit Lightment überzeugen.

Legenden ums „Fuchsfeuer“

Der Titel der Link-Installationen „Fuchsfeuer“ verweist auf eine der Legenden, die sich um die Lichterscheinungen „Aurora Boreales“ ranken. Es sind Lichterscheinungen wie Bänder, Schleier und Felder aus farbigem Licht, die vornehmlich in den arktischen und antarktischen Erdregionen den Himmel erleuchten. In den Mythen Finnlands und Lapplands werden diese Lichtbilder von einem Fuchs an den Himmel gezeichnet.

Tobias Link arbeitet seit 1990 im Bereich der szenografischen Beleuchtung. Zu Beginn schuf er für Theater und TV emotional ausdrucksstarke Inszenierungen. 1995 begann er erste Arbeiten im Bereich kinetischer Inszenierungen in der Architektur. Den Schwerpunkt seiner Arbeit legt er je nach Aufgabenstellung in das mehr klassische Lichtdesign oder in den stark emotional geprägten künstlerischen Bereich. Neben der reinen Lichtschöpfung entwirft er auch raumbildende Skulpturen, die er wiederum mit Licht belebt.

Die neue Lust auf Licht

Tobias Link ist inzwischen auch als Autor in Erscheinung getreten. Sein Titel „Die neue Lust auf Licht“ zeigt er zusammen mit dem Lichtgestalter Oliver Jene, wie sich ein gelungenes Lichtdesign auf Räume auswirken kann und wie Licht prinzipiell auf Menschen wirkt.

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Tobias Link taucht die Fassade des neuen Insta-Lagergebäudes in Licht.

„Die neue Lust auf Licht“ löst nicht nur tatsächlich die Lust auf eine gelungene, eigene Licht-Installation aus sondern animiert den Leser selbst, auf seine Lichteinrichtungen Zuhause Einfluss zu nehmen. Tobias Link und Oliver Jene stellen anschaulich dar, auf was zu achten ist und zeigen dem angeregten Leser/ der Leserin, wie Licht auf wirkt. Erschienen ist das Werk von Tobias Link bei ppv-medien.

„Die neue Lust auf Licht“, heißt es in einer Buchbesprechung, sei eine gelungene Einführung in die Lichtgestaltung, die ein solides Grundwissen vermittele, praktische Tipps für die einzelnen Bereiche des Hauses liefere und somit Theorie und Praxis mit einem gehörigen Schuss Ästhetik und Ambiente vereine. So sei mehr Lust auf Licht garantiert.

 

 

Der erste Multimedia-Künstler

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László Moholy-Nagy hüllte sich gern in feines Tuch.

von Wolfgang Teipel

Ein Foto von László Moholy-Nagy aus dem Jahr 1926 in Dessau und ein früheres aus dem Jahr 1923 in Berlin zeigen den Künstler in seinem Atelier an der Staffelei in Blouson und Bundhose. So oder so ähnlich könnte auch der Mann an einer Tankstelle draußen ausgesehen haben. Moholy-Nagy befand sich aber schon damals in einer herausgehobenen Position. Unter den  Bauhausstars wie Gropius oder Feininger war er der jüngste und leitete zu dieser Zeit die Metallwerkstätten. Die Berufskleidung des Mannes, der privat gern im eleganten Tuch daherkam, zeigt viel vom Selbstverständnis des Künstlers. Was macht Moholy-Nagy beim der zeitgenössisch geprägten Forum für Licht in Kunst und Design? Die LichtRouten feiern in diesem Jahr ihr zehnjähriges Bestehen. Das wird gefeiert. Und dazu gehört auch ein Blick in die Geschichte der Lichtkunst.

Genie und Arbeiter

Moholy-Nagy war unumstritten ein Genie und zugleich ein Arbeiter beim Ausbau der industriellen Moderne. Das 1895 in Ungarn geborene Multitalent experimentierte mit seinem vielfältigen Kunstanspruch und –verstand zum Nutzen der Industriekultur und der folgenden Konsumgesellschaft. Er sah als erster die Gleichzeitigkeit der Medien und versuchte sie in seinem Werk zu zeigen. Später gingen viele Künstler darauf ein.

Freie Geister im Bauhaus

Warum zog das von dem Architekten Walter Gropius 1919 gegründete staatliche Bauhaus den vielseitigen Mann so an? Erklärtes Ziel dieser Kunstschule war es, als neue Form der Arbeitsgemeinschaft die Trennung zwischen Künstlern und Handwerkern aufzuheben, gesellschaftliche Unterschiede zu beseitigen  und zur Völkerverständigung beizutragen. Im Bauhaus arbeiteten freie Geister. Noch heute gilt es als die Heimat der Avantgarde der Klassischen Moderne auf allen Gebieten der  freien und angewandten Künste.

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Den berühmten Licht-Raum-Modulator entwickelte László Moholy-Nagy zusammen mit einem Ingenieur der AEG.

Filme, Fotogramme, Bühnenbilder und Beleuchtungskonzepte fesselten den vielseitigen Mann. Im Licht lag für ihn der Ursprung der Kunst. Bei der Darstellung von entmaterialisierten Lichtphänomenen bevorzugte er die neuen technischen Medien. Höhepunkt seiner lichttechnischen Experimente war die Konstruktion des „Lichtrequisits“ (Licht-Raum-Modulator 1922 – 1930) – eine bewegliche Skulptur aus Metall und Glas. Mit diesem Werk wurde László Moholy-Nagy zum prophetischen Vorreiter späterer kinetischer Skulpturen. Die Lichtartikulation dieser rotierenden Skulptur verfilmte er 1930 in den visuell eindrucksvollen Überblendungen seine Experimentalfilms „Lichtspiel Schwarz-Weiß-Grau“.

Dieser Apparatur ist das LichtRouten-Projekt gewidmet (Standort: Forum am Sternplatz). Im Film zu sehen sind viele Detailaufnahmen, die Scheiben, Rastern, Objekten und ihren Erscheinungsformen im Licht zeigen und zugleich Einblick in das ausgeklügelte System von mechanischen Bewegungen, Projektionsverläufen und Betrachtungsperspektive gewähren.

Lichtlabor in Chicago

Moholy-Nagys Ideen gingen aber noch weiter. So gehörte er auch zu den Vordenker/innen, die sich Lichtfresken, Polykinos und Wolkenprojektionen als Teil zukünftiger Stadtbilder wünschten.Seinen langehegten Wunsch zur Einrichtung eines Lichtlabors konnte László Moholy-Nagy übrigens erst nach seiner Übersiedlung in die USA umsetzen. 1936 wurde er auf Empfehlung von Walter Gropius Leiter des New Bauhaus in Chicago. Jetzt verfügte er endlich über den Freiraum und die finanziellen Mittel, die ihm weitere Arbeiten mit Licht ermöglichten. László Moholy-Nagy starb 1946 an Leukämie.

Faszination für Jung und Alt

Von Florian Hesse

Was fasziniert Erwachsene am Lichtkunstfestival von 27. September bis zum 6. Oktober? Und interessiert es auch Kinder? Die Antwort muss wohl lauten, ja! Kinder sind wissbegierig, wollen von sich aus lernen. „Warum ist das so?“ „Wie geht das?“. Eltern kennen diese Fragen gut.

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Ohne Licht gibt es keine Farbe. Dass die Äpfel bunt sind und die Zitronen grau, liegt hier allerdings an der Bildbearbeitung. Foto/Montage: Florian Hesse

Das LichtRouten-Team hat sich darauf eingestellt. Für die Zeit des Festivals geplant sind kostenlose Führungen für Kindergärten, die extra dafür auch an Nachmittagen möglich gemacht werden.

Kostenfrei können aber auch Schulen, Hochschulen und soziale Einrichtungen Führungen buchen. Das werde nicht an allen Tagen möglich sein, „aber an vielen“, verspricht Kuratorin Bettina Pelz.

Die Terminvereinbarung sollte über E-Mail erfolgen an info@lichtrouten.de.

 

Wenn Eltern, Erzieherinnen oder Lehrer das Thema aufgreifen möchten, versucht dieser Licht-Blog, ein bisschen zu helfen. Im Folgenden findet sich eine Link-Sammlung zu Anregungen und Experimenten, Bauanleitungen und Informationen für Kitas und Grundschulen, zusammengestellt von Ulrike Hesse, Leiterin der Kindertagesstätte und des Familienzentrums Wansbeckplatz, Schalksmühle.

http://www.haus-der-kleinen-forscher.de/de/forschen/praxisideen-experimente/licht-farben-sehen/ (Experimente zum Thema Licht und Farben)

http://www.haus-der-kleinen-forscher.de/fileadmin/Redaktion/1_Forschen/Themen-Broschueren/Broschuere-Licht_2012.pdf (Informationen und Anregungen für Erzieher zum Thema Licht)

http://www.nelas-welt.de/nelas_welt.html?no_cache=1 (Interaktive Experimente u. a. mit Licht für Grundschulkinder)

http://www.labbe.de/zzzebra/index.asp?themaid=622&titelid=6055  (Verschiedene Experimente zum Thema Licht)

http://www.einsteinjahr.de/fileadmin/documents/publikationen/Kontexis_Heft_3.pdf (Experimente und Bauanleitungen für Kinder)

http://www.uni-muenster.de/imperia/md/content/fachbereich_physik/didaktik_physik/publikationen/faszination_licht_experimente.pdf (Lern- und Wissensreihe für Kinder / Anregungen für den Schulunterricht)

http://www.chemie.com/uploads/media/Erste_Chemie-Experimente_-_Licht_und_Farben.pdf (Experimente für Kindergarten und Schule)

http://www.physikfuerkids.de/lab1/licht/ (Experimente für Kinder)

http://www.planet-schule.de/wissenspool/achtung-experiment/inhalt/unterricht-grundschule/licht-auf-umwegen.html (Anregungen für den Grundschulunterricht)

http://www.photonikforschung.de/innovations-unterstuetzung/bildung1/lukasforscherland0/ (Interessanter Link für Lehrer)

http://www.photonik-campus.de/schulexperimente/primarstufe-sek-i-lukas-experimente/ (Die Lichtwerkstatt für die Grundschule)

Bilder mit Feuer und Flamme

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Ein Beispiel für die „Feuerbilder“ von Otto Piene.

von Wolfgang Teipel

Otto Piene lebt fast 6000 Kilometer Luftlinie von Lüdenscheid entfernt. Der Künstler, der beinahe bei den LichtRouten 2013 dabei gewesen wäre, sorgt aber auch ohne persönliche Präsenz in Lüdenscheid für Aufsehen. Er schuf für die „Bild“-Zeitung eines seiner berühmten Feuerbilder. Es wurde ganzseitig abgedruckt. Wer will, kann einen der auf 100 Exemplare limitierten Drucke kaufen (490 Euro, Galerie Breckner, Tel. 0211/54221319).

„Warum zündet ein Künstler seine eigenen Werke an?“ fragten die Journalisten des Blattes den 85-Jährigen beim Besuch in Groton (US-Bundesstaat Massachusetts).

Symbol der Freiheit

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Für die ehemalige Zeche Rheinpreußen in Moers schuf Otto Piene diese 35 Meter hohe Grubenlampe. Er nannte sie „Das Geleucht“.

Bei Otto Piene dreht sich nahezu alles um das Thema Licht. Er erlebte als junger Mann während des Zweiten Weltkriegs die Verdunklung vor den Fliegerangriffen. Als das Licht nach Kriegsende wieder ohne Einschränkungen leuchten durfte, wurde es für Otto Piene zum Symbol der Freiheit. Die Magie des Lichtes hat ihn bis heute nicht losgelassen.

Bei seinen Feuerbildern trägt er dicke Lackschichten auf Papier auf. Dann entzündet er den Lack, lässt ihn brennen, sieht, wie er in der Hitze Blasen wirft und eigenwillige Strukturen auf das Papier brennt. Schließlich bläst Piene die Flamme aus. In diesem Moment entsteht das Kunstwerk.

Künstlergruppe ZERO

Otto Piene gehörte in der 1950er Jahren zu den Begründern der Künstlergruppe ZERO. Sie wollte nach dem Krieg in der Kunst bei null beginnen und sich so von allem distanzieren, was vorher war, insbesondere von der figürlichen Kunst der Nationalsozialisten. Die ZERO-Künstler experimentierten mit Feuer, Luft und Licht. Ihr Ziel war es, die Naturelemente ohne Umwege zur Geltung kommen zu lassen. Das war durchaus nicht ungefährlich. Die Männer arbeiteten in ihren Ateliers mit Schneidbrennern. Otto Piene zündete sogar Farbe aus Sprühdosen an.

Otto Piene stammt aus Bad Laasphe in der Nähe von Siegen. Er studierte Malerei, Kunsterziehung und später auch Philosophie. 1964 übernahm er eine Gastprofessur in den USA. Später wechselte er an das berühmte Massachusetts Institut of Technology (MIT).

„Zusammen sehen wir alles“

Piene ist in zweiter Ehe mit Elizabeth Goldring verheiratet. Sie ist Künstlerin, Dichterin und Wissenschaftlerin. Derzeit arbeitet sie zusammen mit ihrem Mann an einem Buch über ihre Farm in Groton. „Meine Frau schreibt, und ich mach das Visuelle“, berichtet Piene. Die Sehkraft seiner Frau ist seit einer Diabetes-Erkrankung in jungen Jahren stark eingeschränkt. Zusammen aber meistern sie aber ihr Leben. „An manchen Tagen denken Otto und ich: Zusammen sehen wir alles“, sagt Elizabeth Goldring-Piene.