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Uraufführung mit Projektionen von Tom Groll und Kuno Seltmann

Wie kommt man am schnellsten vom Ruhrgebiet nach Bagdad oder Teheran? Vom pulsierenden Revier in die traditionsreichen Gefilde uralter Kulturen? Das Künstlerkollektiv KosMoTronix lädt zu einer multidimensionalen Reise ein, die auf faszinierende Weise Brücken zwischen dem musikalischen Reichtum des Mittleren Ostens und den zeitgenössischen Elektro- und Beat-Sounds der Industrieregion schlägt. Die Uraufführung findet am heutigen Samstag (7. Oktober) um 19 Uhr im Anneliese-Brost-Musikforum Ruhr, Marienplatz 1, in Bochum statt. Live-Musik und die Projektionen der Lüdenscheider Lichtkünstler Tom Grill und Kuno Seltmann verweben Impressionen aus morgenländischer Geschichte mit prägenden Bildern des Ruhrgebiets die Geschichten der Migration zu kaleidoskopartigen Erzählungen. So verschmelzen die pulsierenden Kompositionen des multiethnischen Ensembles.

Es besteht aus:

Bassem Hawar (Irak/ Djoze), Maren Lueg (Deutschland/Nay & Saxofone), Kioomars Musayyebi (Iran/Santur), Bernard O’Neill (Irland/Kontrabass), Alireza Ostovar (Iran/Sound-Design, Live-Electronic-Performance), Reza Samani (Iran/ Percussion) zu einer faszinierenden Fusion aus Vergangenheit und Gegenwart.

Die musikalischen Fundamente und Erfahrungen der beteiligten MusikerInnen ermöglichen dem Ensemble, auf spielerische Weise zwischen den traditionellen und aktuellen Elementen persischer, türkischer und arabischer Musiken und den zeitgenössischen Spektren von Techno und anderen Elektrosounds zu wechseln. In ihren Kompositionen werden jahrhundertealte Skalen und Melodieverläufe mit Hilfe elektronischer Samples und Beats zu einem aktuellen Sound transformiert, der dem Lebensgefühl der im Ruhrgebiet lebenden Migranten Ausdruck verleiht. Ziel ist, die mit östlichen Musikkulturen vertrauten Zuschauerinnen und Zuschauern ebenso mitzunehmen wie die Fans von Techno- und Elektrosounds.

Der Eintritt zu den Konzerten in Bochum, Hagen und Essen ist frei! Um eine Spende wird gebeten.

Weitere Informationen unter www.kosmotronix.com

• Die Termine

7. Oktober, 19.00 Uhr, Anneliese Brost Musikforum Ruhr, Marienplatz 1, 44787 Bochum

20. Oktober, 19.00 Uhr, Kulturzentrum Pelmke, Pelmkestr.14, 58089 Hagen

22. Oktober, 17.00 Uhr, Katakomben-Theater im Giradet-Haus, Giradet Str. 8, 45131 Essen

• Die Förderer

Das Projekt wird gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes

Nordrhein-Westfalen, dem Regionalen Kulturprogramm NRW sowie dem NRW

KULTURsekretariat und dem Regionalverband Ruhr.

Weitere Förderer in den Kommunen sind Kulturbüro Stadt Bochum, Kulturbüro Stadt Hagen, Kulturamt Stadt Essen, Kulturzentrum Pelmke Hagen, Katakomben Theater Essen,

Musikschule Bochum und Gesellschaft der Freunde und Förderer der Musikschule Bochum.

• Das Projektensemble KosMoTronix

Maren Lueg. Musikerin, Komponistin und Dozentin. Sie spielt diverse Saxofone, Querflöten und Ney-Flöten. Sie tauchte tief in die Musik des Mittleren Ostens ein und kreiert aktuelle Fusionen östlicher und westlicher Musiken. www.marenlueg.com

Tom Groll. Bildender Künstler, Kurator und Initiator zahlreicher (Licht-)Kunstprojekte. Viele seiner Werke thematisieren den Übergang scheinbar realer Welten in imaginierte Erfahrungsräume. www.tomgroll.de

Bassem Hawar. Djoze-Virtuose und Geigenspieler. Er entwickelte die Djoze weiter, so dass sie alle Formen arabischer und europäischer Musik spielen kann. Nach seinem Entwurf werden heute Djoze gebaut. www.bassemhawar.com

Kioomars Musayyebi. Santurspieler, Komponist, Dozent, Tontechniker und Filmproduzent. Der virtuose Musiker sucht die Verbindung persischer und europäischer Klänge und spielt in mehreren multiethnischen Ensembles. www.kioomars-musayyebi.com

Bernard O`Neill. Der Multiinstrumentalist spielt Kontrabass, Cello, Bassgitarre, Klavier und Keyboards mit Bravour. Seine musikalischen Wurzeln liegen in zeitgenössischer Avantgarde, seine Liebe gilt den östlichen Musiktraditionen. https://Bozas.com/composers/bernard-oneill/

Alireza Ostovar. Sound-Designer, Musiklehrer, Live-Electronic-Performer und Performancekünstler. Sein großes Interesse an darstellender Kunst, Tanz und Medienkunst brachte viele Kooperationen mit verschiedensten Künstlern. www.aliostovar.com

Reza Samani. Der vielseitige Perkussionist für die traditionellen Trommeln Tombak und Daf beherrscht zudem die östlichen Blasinstrumente Sorna, Karna und Neyanban.

www.rezasamani.com

Kuno Seltmann. Medienkünstler und Mitinitiator von Installationen und Projektionen mit Film, Sound und Lichtdesign. Er hinterfragt gern Wahrnehmungsphänomene und nutzt sie zur Verfremdung, Irritation und Sichtbarmachung. www.kuno.ist

Beitragsfoto: Tom Groll und Oliver Iserloh

Künstler bringen Berlin zum Leuchten

Immer wieder spektakulär – der Potsdamer Platz. Foto: Festival of Lights

Vom 6. bis 15. Oktober wird das Festival der Lichter wieder Berlin verzaubern. Mehr als 70 Denkmäler und berühmte Sehenswürdigkeiten der Stadt werden zur Leinwand für spektakuläre Lichtinszenierungen.

Das Festival der Lichter, von 2005 bis heute, zeigt Berlins Plätze, Wahrzeichen, Straßen, historische Orte und Hotspots der jüngeren Geschichte, hell beleuchtet von lokalen und internationalen Künstlern.  

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Ein Highlight im Spätsommer

Illuminale, 2019, Domfreihof. Foto: Trier Tourismus und Marketing GmbH

Wenn Baumkronen auf einmal geheimnisvoll strahlen, wenn Architektur durch Projektionen ihre verborgenen Geheimnisse preisgibt, wenn Rasenflächen von meterhohen Lampions erobert werden, sanfte Musik durch die Hecken strömt und die ganze Umgebung für einige Stunden funkelt – dann hat sich die Illuminale wieder eine neue Spielfläche erobert. In diesem Jahr findet das Lichterfest in Trier am 29. und 30. September statt.  Es ist seit 2011 ein Highlight des Spätsommers. Zehn- bis fünfzehntausend Menschen strömen während der Veranstaltung in jeweils andere Viertel und Grünanlagen der Stadt, die durch die Illuminale in ganz neuem Licht erscheinen.
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Empfindsame Blumen aus Plastik

Die Natur kommuniziert mit den Menschen. Sie können es nur nicht sehen. Der französische Künstler Pierre Estève macht mit seinen „Flowers of Change“ dieses Phänomen sichtbar. Nähert man sich den fantasievollen Gebilden, die einst Plastikflaschen waren, sehr langsam, so verändern sie ihre Farbe.

Bewegungsmelder in Kombination mit LED-Leuchten lassen die Blüten schimmern. Berühren sollte man die fragilen Gebilde, die an geheimnisvolle Wesen aus den Tiefeb des Meeres erinnern, allerdings nicht. Continue reading

Werke von Himmelstürmer und Lichtkünstler Otto Piene in Teheran

Otto Piene

Otto Piene hat auch in Deutschland zahlreiche Spuren hinterlassen. Diesen „Lichtraum“ schuf er für das Kunstmuseum in Celle. Foto: Julia Otto

Das legendäre, 1977 eröffnete Tehran Museum of Contemporary Art (T-MoCA) wird erstmals in der nahöstlichen Region die Kunst des im vergangenen Jahr verstorbenen Otto Piene mit einer retrospektiv angelegten Einzelausstellung zeigen. Die Ausstellung soll am 24. Februar eröffnet werden.

Für das T-MoCA, eine der ersten und bis heute raren Sammlungen für westliche Kunst in der gesamten Golf-Region, schließt sich so der Düsseldorfer ZERO-Kreis. Und die einzigartige Bedeutung von ZERO für die Deutsche Kunst nach dem Zweiten Weltkrieg wird unterstrichen: Denn vor der nun stattfindenden Ausstellung Otto Pienes wurde in monografischen Ausstellungen die Kunst von Heinz Mack im Jahre 2001 und die von Günther Uecker im Jahre 2012 im Iran gezeigt – sowie die des „Kapitalistischen Realisten“ Gerhard Richter im Jahre 2004. Continue reading

Anna Piechotta ist komisch im Sinne von seltsam

Anna Piechotta (6) ok

Anna Piechotta: souveränes Klavierspiel und perfekter Gesang.

von Wolfgang Teipel

Anna Piechotta spielt souverän Klavier. Sie singt perfekt und ist witzig. Dennoch blieb ihr Auftritt, mit dem sie sich am Mittwoch um die „Lüdenscheider Lüsterklemme“ bewarb, seltsam blass. Der Funke zum Publikum wollte in der Garderobenhalle des Kulturhauses nicht so richtig überspringen.

Vor der Pause im schwarzen Kleidchen mit hochgesteckten Haar, im zweiten Teil in Rot – das Haar offen: Die Frau aus der Eifel zog alle Register. Chansons und Kabarett, da kann schon mal einiges durcheinander gehen. Der Manager, der sie nötigt, in unbequemen Schuhe die Bühne zu betreten, der ihr eingeflüstert hat, sie müsse ihre CDs anpreisen taucht in den Beiträgen von Anna Piechotta immer wieder auf.  Als Leitfigur für ihr Programm „Seltsam im Sinne von komisch“ reicht das aber nicht.

Speisekarte rauf und runter

Ihre skurrilen Texte, beispielsweise der Song vom Opernbesuch, bei dem sie die Speisekarte vom Italiener rauf und runter singt, zeigen, dass die gebürtige Hannoveranerin Potenzial hat. Das anrührende Stück vom Besuch bei einer dementen Frau, kam allerdings eher als Stimmungskiller daher. Wahrscheinlich war bei vielen Besuchern der Auftritt von Sascha Korf noch zu frisch im Gedächtnis. Der Kölner hatte am Sonntag das Publikum mit einem wahren Feuerwerk aus Gags bespaßt.

Trockenes „Amen“ als Kommentar

Anna Piechotta ist anders, tatsächlich eher komisch im Sinne von seltsam. Sie setzt auf feine Zwischentöne, manchmal auf geradezu zarte Pointen. Es geht aber auch derber. Etwa wenn sie Typen verspottet, die sich für wahre Witzbolde halten. So in der Art: „Warum kommen Frauen so schlecht aus der Küche? Das ist die Herdanziehungskraft.“ Hahaha. Wer Anna Piechotta mit solch matten Sprüchen kommt, der ist bei ihr unten durch. So recht weiß das Publikum aber nichts mit ihr anzufangen. Das Lied vom treuen Friedhofsgärtner, der sie liebevoll um die Außenseiter unter den Verblichenen auf seinem Gottesacker kümmert, kommentierte ein Zwischenrufer mit einem trockenen „Amen“.

Publikum vergibt die Lüsterklemme

Am Freitag, 21. Februar, tritt Michael Feindler als dritter von fünf Künstlern bei den Lüdenscheider Kleinkunsttagen auf. Die von der Sparkasse Lüdenscheid gestiftete Trophäe ist mit einem Geldpreis von 1500 Euro und einem weiteren Auftritt im Kulturhaus verbunden. Wer die Lüsterklemme erhält, bestimmt das Publikum.

 

Stressfrei parken

Noch häufiger als Temposünder werden in Deutschland Falschparker bestraft. LichtRouten-Besucher können diesem Risiko aus dem Weg gehen.Parken Beim Internationalen Forum für Licht in Kunst und Design passen sieben Lüdenscheider Parkhäuser ihre Öffnungszeiten an die Veranstaltungszeiten an und haben bis zum 6. Oktober länger geöffnet. Hier eine Übersicht:

Parkhaus Stadtmitte, Overbergstraße 2, täglich bis 1 Uhr geöffnet;

Parkhaus Medivital Center, Sternplatz 1 (Zufahrt Sauerfelder Straße, täglich bis 1 Uhr geöffnet;

Gothaer Parkhaus, Martin-Niemöller-Straße, Einfahrt bis 19 Uhr möglich, durchgehend bis zur Ausfahrt geöffnet;

Parkhaus Forum am Sternplatz (Zufahrt Sauerfelder Straße), täglich bis 1 Uhr geöffnet;

Tiefgarage Kulturhaus, Freiherr-vom-Stein-Straße, täglich bis 1 Uhr geöffnet;

Tiefgarage Museum, Sauerfelder Straße (Zufahrt Freiherr-vom-Stein-Straße), täglich bis 1 Uhr geöffnet;

Parkhaus Rathaus, Altenaer Straße, täglich bis 1 Uhr geöffnet.

Diese Parkmöglichkeiten sowie weitere Park- und Stellflächen sind auch in einer Übersichtskarte im LichtRouten-Flyer eingezeichnet. Die Flyer liegen im Stadtgebiet aus. Wer noch keinen hat, kann ihn hier herunterladen.