Gutes Licht erhöht die Leistungsfähigkeit

Das Kunststoff-Institut in Lüdenscheid veranstaltet am 26. Juni bereits zum neunten Mal die Tagung zum Themenkomplex Lichtdesign. Foto: www.kunststoff-institut-luedenscheid.de

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Licht sind nicht nur Photonen, die von A nach B wandern – Licht verleiht dem Menschen Emotionen. Licht erfüllt unterschiedlichste Aufgaben: Es unterstützt das Auge, gibt Orientierung, dient als Warnung, beeinflusst den Bio-Rhythmus, schmückt die Umgebung und kann für funktionelle Aspekte genutzt werden. Lichtdesign und Lichttechnik gehen als Bereich der Lichtplanung längst weit über rein funktionale Aspekte hinaus. Gute Lichtverhältnisse sind für die Leistungsfähigkeit, das Sicherheitsbedürfnis und das Wohlbefinden von hoher Bedeutung. Continue reading

Sonnabend setzt auf deutsche Texte

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Die jüngste Band von Klaus Sonnabend trägt schlicht den Namen „Sonnabend“.

Ende 2012 ruft Klaus Sonnabend (Gesang & Gitarre) seine Mitstreiter Martin Szalay (Bass & Gesang), Philip Ritter (Keyboards & Gesang) und Claus Schulte (Schlagzeug) zusammen. Es folgen spontane Kurztournee, Label, Debüt-Album. Der Beginn einer außergewöhnlichen Geschichte, von denen die Band auch in ihren Songs einige auf Lager hat. Die kleinen Dinge und die großen Gefühle des Lebens, die Irrungen und Wirrungen des Hier und Jetzt.

Pointierte Alltagspoesie

In pointierter Alltagspoesie und mit charismatischer Stimme macht Sänger Klaus den Zuhörer zum Eingeweihten, lädt ein zum Mitgehen, Innehalten und Nachdenken. All dies verpackt in knackig-frische Arrangements mit viel Platz für die Vollblutmusiker an ihren Instrumenten individuell zu glänzen.
„Sehr persönliche Songs, in denen sich das ganz normale Leben mit seinen Höhen und Tiefen spiegelt…musikalisch bewegten sich die tiefgründigen, emotionalen Songs, die um große Gefühle, Erwartungen, Wünsche, Enttäuschungen, Glück, Schmerz und Tod kreisten, zwischen Soul und Pop…“ (Lüdenscheider Nachrichten Nov. 2012).

Passionierte Musiker

„Brillant arrangierte Eigenkompositionen, die in ihrer Form so nur von passionierten Musikern mit langjähriger Erfahrung dargeboten werden konnten . . . Hooklines und Refrains, dem Gitarrenpop entliehen, so einprägsam, griffig, dass einfach jeder dabei mitgehen kann.“ (Westfälischen Rundschau März 2013)
„Viel Funk, Schwung und gute Laune gab es auf der Bühne, auch mal ein nachdenklicher Song dazwischen, kompetente Musiker mit einem Sänger, der sich auch gerne einmal ein Duett mit Stimme und E-Gitarre lieferte.“ (General Anzeiger Bonn Nov. 2013)
Zurücklehnen und Genießen? Feiern und Mitsingen? Alles erlaubt – Sonnabend eben!

In vielen Bands und Projekten aktiv

Klaus Sonnabend ist in vielen Bands und Projekten aktiv. „Daneben ist es mir besonders wichtig, eigene Songs und Ideen umzusetzen. Ich explodiere förmlich jeden Tag vor lauter Ideen und die müssen ihren Weg nach Draußen finden”, heißt es aus seiner Website www.klaussonnabend.de . Sonnabend, das steht für eine vielschichtige Art von Musik, stimmungsgeladen und energetisch, einfach und doch perfektioniert.

Sonnabend singt über die Liebe und Leid, über Erwartungen und Enttäuschungen, über Gefühle und Gedanken – über das ganz normale Leben. Doch seine Texte sind alles andere als profan. Sie sind meist einfach, aber immer einfallsreich, mit Hintergrund und Spiel zur Interpretation. „Mit meiner jüngsten Band, die schlichtweg den Namen Sonnabend trägt, setze ich wieder auf meine Muttersprache. Das ist nicht ungewöhnlich im Genre, aber ungewöhnlich für mich, der ich doch weiß: Soul- und Funkmusik mit deutschen Texten sind auch für die heutige Zeit noch sehr unüblich“, sagt der Musiker.

Klaus Sonnabend (Gesang und Gitarre)
Philip Ritter (Keyboard)
Martin Szalay (Gesang und Bass)
Claus Schulte (Schlagzeug)

Samstag, 8. Februar, 20 Uhr

Kulturhaus Lüdenscheid

Vorverkauf 10 Euro, jeweils zzgl. 10% Ticketing-Gebühr

An der Abendkasse zzgl. 0,50 Euro wenn nicht anders angegeben.

Theaterkasse des Kulturhauses:
Tel.: 02351 / 171 299
Freiherr-vom-Stein-Str. 9
58511 Lüdenscheid

 

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Lennespiegel

Blütezeit mit „Gotti“ Schumann

Ansturm vor der Bühne der Schützenhalle: Hier spielten die großen Bands. (alle Fotos aus dem Besitz von Michael Nürenberg)

von Wolfgang Teipel

Die besten Tage unseres Lebens – das war für viele Lüdenscheider die Zeit von 1960 bis 1980. Bands schossen aus dem Boden, überall war was los. Es war die Ära der Rockkonzerte in der Schützenhalle und die Epoche, in der Stadtjugendpfleger Gottfried „Gotti“ Schumann mit jungen Leuten Europa bereiste. Kinder rebellierten gegen die Eltern. Das gesellschaftliche und kulturelle Leben in der Bundesrepublik Deutschland veränderte sich nachhaltig. „Die besten Tage unseres Lebens“ – das ist auch der Titel eines Buches von Dietmar Simon und Michael Nürenberg.

Wie es damals war

Es ist der Jugendkultur in Lüdenscheid vom Anfang der 60er bis zum Ende der 70er Jahre gewidmet. „Es verfolgt keinen wissenschaftlichen Anspruch, son­dern will möglichst viele interessierte Menschen erreichen, sowohl diejenigen, die in den Jahren um 1970 Jugendliche waren als auch ihre Nachkommen, die wissen möchten, wie es damals war“, heißt es in einem Exposé zu dem 288 Seiten starken Band. Der Titel ist aus dem Bryan-Adams-Song „Summer of  ‘69“ entnommen.

1967-00-00 Beat-Wettbewerb mit Jurytisch

Die Lüdenscheider Band „Hi-You-There!“ mit den Bracht-Zwilligen und den Wever-Brüdern bei einem Beat-Wettbewerb in Lüdenscheid. Vor der Bühne ist der Jury-Tisch zu sehen.

Nach rund dreijähriger Recherche stellen die beiden Autoren das Buch (Herausgeber ist der Geschichts- und Heimatverein Lüdenscheid) in der Stadtbücherei (Freitag, 29. November, ab 16 Uhr) der Öffentlichkeit vor.

Fast 1000 Fotos und andere Bilder

Dietmar Simon und Michael Nürenberg haben die lokale Presse und andere schriftliche Quellen aus dieser Zeit ausgewertet. Sie haben einige Dutzend von Zeitzeugen befragt. Diese Frauen und Männer berichten über ihre Erlebnisse und Erfahrungen aus den besten Tagen ihres Lebens. Dazu gibt es jede Menge Anschauungsmaterial. Das Buch enthält fast 1000 Fotos und andere Bilder. „Schon mit dem ersten Aufruf 2010 haben wir eine Lawine losgetreten“, erinnert sich Michael Nürenberg.

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Gotti Schumann (links) 1968 bei der Eröffnung des Studio 19 an der Kerksigstraße mit Lord Uli und dem damaligen Manager Udo Scholz aus Brügge.

Tausende beeinflusst

Die Autoren orientieren sich an der Dienstzeit von Stadtjugendpfleger Gottfried Schumann. Er sorgte von 1965 bis 1976 maßgeblich dafür, dass sich die örtliche Jugendkultur stark entwickelte und Tausende junger Menschen davon beeinflusst wurden.

Große Bedeutung hatte die neue populäre Musik. In Lüdenscheid entwickelte sich zusätzlich zur bestehenden Jazzszene starkes Interesse an der Beatkultur. Oft argwöhnisch betrachtet von den Erwachsenen, fanden sich Jugendli­che zu „Beatbällen“ zusammen, gründeten eigene Bands und verbrachten ihre Freizeit mit dieser Musik und ihren Begleiterscheinungen. Um 1970 ent­wickelte sich dies zur Kultur der Rockmusik weiter.

Zentrum der Beat- und Rockmusik

Lüdenscheid wurde zu einem Zentrum der Beat- und Rockmusik in Westdeutschland. Bis 1970 war die Stadt Schau­platz von Auftritten internationaler Bands wie den „Kinks“, den „Equals“ und „Shocking Blue“ (und deutscher Gruppen wie den „Lords“ und den „Rattles“). In den Jahren danach folgten zahllose Gastspiele von namhaften Vertretern der progressiveren Rockmusik  (z. B. „Deep Purple“, „Eloy“, „Can“, „Ekseption“). Erst Mitte der 70er Jahre ver­lagerten sich die Veranstaltungsorte bekannter Musiker in die größeren Städte. Parallel dazu entwickelte sich die einheimische Musikszene.

Das neue Terrain neben der sogenannten Hochkultur enthielt auch anderes. So wurde Lüdenscheid 1968 auf Schumanns Initiative zum Schauplatz eines „Eu­ropäischen Jugendfestivals“. Es stellte einen gewissen Kontrapunkt zur 700-Jahr-Feier der Stadt Lüdenscheid dar. Im „Studio 19“, einem neuen Musiklokal, blieben junge Leute weitge­hend unter sich.

Jugend aktiver als je zuvor

Schumann organisierte Rei­sen in andere europäische Länder, nach England, in die Tschechoslowakei, nach Rumänien, Jugoslawien und Spanien. Auch die Veränderungen der politischen Alltagskultur gingen an Lüden­scheid nicht vorbei. 1968 bildete sich auch hier eine „APO“. In der Schule und im öffentlichen Leben wurden junge Leute aktiver als jezuvor.

Kommunalpolitik kritisch

Die Arbeit von Gottfried Schumann zog Jugendliche und junge Erwachsene stark an. Die Kommunalpolitik entwickelte allerdings in der ersten Hälfte der 70er Jahre eine kritische Haltung. Jugendpflege sollte mehr sein als nur die Veranstal­tung von Konzerten und Reisen. Dazu kam Schumanns unbüro­kratische Art. Sie führte zu Widerständen in der städtischen Verwaltung. „Gotti“ zog sich schließlich zu Beginn des Jahres 1977 aus dem Amt zurück. Das war das Aus für „die besten Tage unseres Lebens“.

Die Zeit nach der Ära Schumann wird übereinstimmend als eine Phase des Niedergangs der Jugendkultur in Lüdenscheid beschrieben.

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Insta-Licht für den Buschmannshof

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Eine Bodenlichtlinie von Insta schmückt jetzt den Buschmannshof in Herne Wanne-Eickel. Foto: www.insta.de

Lichttechnik aus Lüdenscheid für Herne Wanne-Eickel: Für die Umgestaltung des Buschmannshofs in Herne Wanne-Eickel hat das Lüdenscheider Unternehmen Insta die LED Bodenlichtlinie instalight 1060 geliefert. Sie wurde in eine ACO Drain Entwässerungsrinne „Sideline“ eingebaut.

Anlaufpunkt für Bürger und Besucher

Der Buschmannshof liegt im zentralen Bereich der Wanner Innenstadt. Die Gestaltung dieses großen Stadtplatzes war ein wenig in die Jahre gekommen. Die bestehenden Pavillons mussten den Baumaßnahmen der Emschergenossenschaft zur Errichtung eines neuen Reinwasserkanals weichen. Damit war die Zeit gekommen, den Platz umfassend umzugestalten und ihn in seiner Bedeutung als Anlaufpunkt für Bürger und Besucher zu stärken. Wie Insta mitteilt, wurde nach Fertigstellung des Reinwasserkanals durch die Emschergenossenschaft im Dezember 2011 mit den Bauarbeiten für die Platzgestaltung begonnen.

Anfang Januar 2012 erfolgten die Gründungsarbeiten für die Überdachung der Haltestelle. Anschließend wurde die Stahlkonstruktion der verglasten Kuppel am Boden montiert.

Dynamische und statische Lichtszenen

Der Veranstaltungsplatz im Stufenbereich hat eine 36 Meter lange ACO Sideline Entwässerungsrinne mit einer Aufnahme für die Insta- LED Bodenlichtlinie instalight 1060 erhalten. Die instalight 1060 ist so ansteuerbar, dass sehr kleine Bereiche unabhängig über die Insta-Lichtsteuerung instalight Control angesteuert werden kann. Dadurch sind viele dynamische und statische RGB Lichtszenen möglich. Instalight Control steuert parallel auch die Grundbeleuchtung des Projektes. Gesteuert wird über ein Touch Tableau mit IP-Anbindung. Mittlerweile sind sowohl die Überdachung als auch Kiosk und Technikgebäude fertig gestellt. Im Rahmen des Stadtfestes „Wanner Mondnächte“ wurde der Platz am 30. Mai 2013 feierlich der Öffentlichkeit übergeben.

Die Projektbeteiligten
Architekt: Hummert Architekten
Bauherr: Stadt Herne
Installation Leuchten und Steuerung: Stadtwerke Herne
Planung Beleuchtung/Steuerung Bodenlinie: Tecnoplan Marschke / Herne
LED-Technik: Insta Lightment/Lüdenscheid

Folgende Produkte wurden eingesetzt:
36 Meter Bodenlichtlinie instalight 1060 LX (Ledtrix/RGB), verbaut in der ACO Drain Sidline Entwässerungsrinne

Komplette Steuerung instalight Control
Lichtmanagementsystem mit Lichtsteuertableau, IP-Anbindung, Einbindung in das KNX- System, inkl. der kompletten Projektierung, Programmierung und Inbetriebnahme über das Insta Lichtmanagementsystem wird auch die Beleuchtung der Überdachung mitgesteuert.

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Ida Gerhardi – eine eigenwillige Frau

ida gerhardi can

Ida Gerhardis Tanzbilder gelten als die kraftvollsten Werke ihrer Pariser Schaffenszeit.

von Wolfgang Teipel

Der Name Ida Gerhardi hat in Westfalen und insbesondere in Lüdenscheid einen guten Klang. Wer war diese Frau, zu deren Gedenken die Sparkasse Lüdenscheid 1990 den Ida-Gerhardi-Preis gestiftet hat? Hier ein Steckbrief.

Familie: Idas Vater, der Hagener Arzt August Gerhardi, stirbt 1896. Da ist Ida gerade sieben Jahre alt. Mutter Mathilde siedelt mit Sohn Karl August und der neugeborenen Lilly nach Detmold um. Hier lebt die Familie bei Verwandten. Für Ida wird die Mutter später zum Problemfall. Sie wird depressiv und bereitet der Malerin große Sorgen. Zu ihrem Bruder hält sie immer Kontakt und zieht 1912 ins Haus seiner Familie.

Wünsche: Ida will malen und nimmt Zeichenunterricht. „Wozu die ganze Welt, wenn ich nicht malte“, sagt sie. Sie möchte nach der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff zur zweitbekanntesten Frau in Westfalen werden. Dieser Wunsch erfüllt sich nicht.

Die Frau: „Ich möchte eine Ente sein, eine Ente, die allein schwimmt“, schreibt sie einmal. Dieses Zitat ist ein Dokument für Ida Gerhardis Streben nach Unabhängigkeit. Sie wählt den Weg in die Malerei und schreibt sich 1928 an der Münchener Damenakademie für Malerei ein. Schnell wird ihr in der bayerischen Metropole langweilig. Sie will mehr, packt ihre Koffer und geht nach Paris an die Académie Colarossi. Das Studiengeld stiftet die Hagenerin Emilie Elbers – eine Freundin von Idas Mutter.

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Ida Gerhardi durchstreift mit Käthe Kollwitz (Foto) das Pariser Nachtleben.

Paris: Die französische Hauptstadt wird zum Lebensmittelpunkt der jungen Malerin. Sie lernt die deutsche Grafikerin, Malerin und Bildhauerin Käthe Kollwitz kennen und zieht mit ihr durch die Clubs der sich mondän gebenden Halbwelt von Paris. Die junge Frau glaubt an sich. Sie ist fest davon überzeugt, dass es ihr gelingen wird, mit der Malerei ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Für Männer war das damals ein Kraftakt. Für Frauen nahezu ein Unding. Immerhin: Ida malt und lernt viele Künstlerinnen und Künstler kennen. „Der Kreis, in denen ich augenblicklich verkehre ist außergewöhnlich intelligent und begabt“, hält sie fest.

Bilder: Sie malt Porträts, stimmungsvolle Landschaftsbilder, kraftvolle Szenen der Großstadt, Szenen aus den Kneipen im Pariser Künstlerviertel, Bilder von Tänzern, alle spätimpressionistisch voller Farbenpracht. Sie lässt sich dabei unter anderem von Henri de Toulouse-Lautrec inspirieren. Wie er malt sie unmittelbar vor Ort.

Erfolg: Hin und wieder Anerkennung. Aber: „Meine Geldbörse ist leer“, klagt sie oft. Ida Gerhardi kann sich auf dem von Männern dominierten Kunstmarkt nicht durchsetzen. Auch der Versuch, sich in Paris und Berlin durchzusetzen bringt sie nicht weiter. Sie organisiert Ausstellungen und pflegt Kontakt zum populärsten Kunstmäzen jener Zeit, dem Hagener Karl Ernst Osthaus.

Ihr Leben: Ida  Gerhardi war eine mutige Frau, die sich voller Kraft ins Leben stürzte. Paris hat sie genossen. Sie wetterte aus sicherer Entfernung gegen die reaktionäre Kulturpolitik in der Kaiserzeit und gegen die Ja-Sager, die damals das Ruder übernommen hatten. „Bei uns ist man ja geradezu servil. Man wird nicht Professor, wenn man nicht tut, was der Kaiser will“, schreibt sie einmal. Später wird sie ruhiger und legt beinahe konservative Züge an den Tag. Ihren jüngeren Bruder Karl August warnt sie: „Sozi solltest Du aber auch nicht werden.“ Er ist Sanitätsrat in Lüdenscheid und verfasst philosophische sowie literarische Schriften.

Was bleibt: Heute schätzen Kenner ihre tiefgründigen Porträts, auch die Selbstporträts mit Brille. Ihre Tanzbilder gelten aus die aussagekräftigsten Werke aus der Pariser Schaffenszeit (Susanne Conzen/Annegret Rittmann).Für viele ist sie auch eine Pionierin der Moderne. Dafür stehen ihre Bilder. Aber auch das für die Zeit um 1900 unkonventionelle Frauenleben.

 

Sparkasse fördert junge Talente

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Die Sparkasse hat ihren Kunstförderpreis nach der Malerin Ida Gerhardi benannt.

von Wolfgang Teipel

Zur Förderung junger, talentierter Künstlerinnen und Künstler hat die Sparkasse Lüdenscheid erneut ihren hoch dotierten Ida-Gerhardi-Preis ausgeschrieben. Er ist nach der bekannten heimischen Malerin Ida Gerhardi (1862 bis 1927) benannt. Mit dem Preis ehrt die Sparkasse gleichzeitig die Malerin, die in Lüdenscheid gestorben ist. Die Preisverleihung findet in diesem Jahr am 18. Oktober statt.

Renommierter Kunstpreis

Im 23. Jahr stiftet die Sparkasse den mittlerweile renommierten Kunstpreis, der anfangs märkischen Kunstschaffenden  zugutekam. Claudia Terstappen und der Kiersper Maler Ulrich Kett (Publikumspreis) waren die Ersten, deren künstlerisches Schaffen das heimische Geldinstitut mit dem Preis würdigte. Marcel Hiller ist die Preisträgerin 2011. In dieser Eigenschaft gehört sie in diesem Jahr der Jury an. Weitere Preisrichter sind Prof. Dirk Löbbert (Künstler, Köln), Dr. Doris Krystof (Kuratorin K20, Kunstsammlung NRW, Düsseldorf), Prof. Udo Dzierks (Kunstakademie Düsseldorf) und Dr. Susanne Conzen (Leiterin Städtische Galerie Lüdenscheid).

Künstler aus Nordrhein-Westfalen

Die Vergabe des Preises erfolgt an Künstler/innen, die ihr Studium an einer anerkannten Hochschule oder Akademie abgeschlossen haben. Die Künstler/innen sollen nicht älter als 39 Jahre sein. Bewertet werden die Eigenständigkeit und Originalität des Werkes. Bewerben können sich bildende Künstler, die in Nordrhein-Westfalen leben, hier geboren sind oder hier studiert haben.

Preis mit 5000 Euro dotiert

Für den Preis wählt die Jury aus den eingereichten Unterlagen eine Gruppe von Künstlern, die ihre Arbeiten in einer Ausstellung präsentieren. An Hand der ausgestellten Arbeiten entscheidet die Jury über den/die Preisträger/in. Der/die Preisträger/in wird im Rahmen der Ausstellungseröffnung geehrt. Wie in den Vorjahren ist der Preis mit 5 000 Euro dotiert. Weitere 3 000 Euro stehen als Produktionskosten für eine Edition bereit.

In einer ersten Jurysitzung hat die hochkarätige Expertenrunde aus den eingereichten Unterlagen Künstler ausgewählt, die ihre Arbeiten in der Städtischen Galerie präsentieren dürfen. Aus dieser Gruppe ermittelt die Jury in zweiter Sitzung den Preisträger.

Ida-Gerhardi-Förderpreis 2013: Nadine Arbeiter, Christian Bögelmann, Tim Cierpiszewski, Marie Gerlach, Gesine Grundmann, Tobias Hantmann, Jonas Hohnke, Sabine Huzikiewitz, Christina Cramer, Sebastian Ludwig, Kevin Pawel Matweew, Jugoslav Mitevski, Markus Saile, Niels Sievers und Janine Tobüren.

Kunst und Kultur im Mittelpunkt

Wir machen weiterDie LichtRouten sind beendet. www.lichtstadt-luedenscheid.de macht weiter.

von Wolfgang Teipel

Das Internationale Forum für Licht in Kunst und Design vom 27. September bis 6. Oktober in Lüdenscheid war ein fantastisches Erlebnis. Große Künstler, ein aufgeschlossenes Publikum und jede Menge Stoff für die Blogger von www.lichtstadt-luedenscheid.de.

Kommt jetzt das böse Erwachen? Stehen die Licht-Blogger plötzlich im Dunkeln, weil die LichtRouten 2013 abgeschlossen sind? Endstation?

Nein. Wir machen weiter.

Über 21 500 Seitenaufrufe

Innerhalb weniger Wochen haben tausende Interessenten unsere Seiten gesehen und uns bisher über 21 500 Seitenaufrufe (Stand 11. Oktober 13 Uhr) beschert. Sie kamen aus Lüdenscheid und der Region sowie aus aller Welt. In 254 Städten von Antalya über New York, Las Palmas, Paris bis hin zu Tokio, Turku, Brighton oder Dubrovnik wurde fleißg gelesen. Damit hatten wir nicht gerechnet. Ein Dank geht an alle, die den Autoren so viel Interesse entgegen gebracht haben.

Lichtblick für Lüdenscheid: Lesen soll weiter Spaß machen. Das wollen die Licht-Blogger erreichen. Deshalb geht es weiter.

Themenfeld wird erweitert

Licht und Lichtkunst werden weiter ein großes Thema bei www.lichtstadt-luedenscheid.de bleiben. Die Lichtkunst und ihre Freunde – das war ein glänzender Start für das Blog. Jetzt erweitern die Licht-Blogger ihr Themenfeld. Wir beschreiten neue Routen. Im Mittelpunkt wird aber immer die Kultur stehen, gleich ob es um Kunst am Bau, um Literatur, Theater oder um Musik geht.

Da ziehen wir mit vielen Institutionen in der Region an einem Strang. Dazu zählt auch die Sparkasse Lüdenscheid. Die Licht-Blogger freuen sich darüber, das Kreditinstitut als ersten Sponsor auf der Seite www.lichtstadt-luedenscheid.de begrüßen zu können.

Der Anspruch, den die Schreiber von www.lichtstadt-luedenscheid.de an sich selbst stellen, bleibt unverändert hoch. Es gilt das Motto: Kultur ist nämlich die Angewohnheit, sich mit dem Besten zufrieden zu geben und zu wissen warum. (Henry van Dyke, 1852 – 1933).

Anregungen sind jederzeit willkommen: Tel. 02351 78 134 oder 0170 833 7053, E-Mail: wolfteipel55@gmx.de

Kunos coole Clips

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Das passt: Die Installation „Augen“ von Dieter Kiessling in der Post und Kuno Seltmann. Er war als Auge für die LichtRouten 2013 unterwegs. Foto: Wolfgang Teipel

von Wolfgang Teipel

Lebe lieber ungewöhnlich – der Titel des rund sechsminütigenVideo-Clips, den Kuno Seltmann gedreht hat, könnte auch für das Lebensmotto des jungen Mannes stehen. Auffällige Frisur, Piercings, orange-farbene Schuhe und ein Gesamt-Outfit, das signalisiert: Hier kommt jemand, der sieht die Welt mit anderen Augen.

Das passt zunächst so gar nicht zu der nahezu amtlichen Bezeichnung für den Job, den Kuno Seltmann bei den LichtRouten 2013 übernommen hatte. Er war zuständig für die digitale Dokumentation.

Abend für Abend unterwegs

Kuno hat nicht eine Minute des Internationalen Forums für Licht in Kunst und Design vom 27. September bis 6. Oktober in Lüdenscheid versäumt. Mit kleiner Ausrüstung (Kamera und Steady Cam Schwebestativ) war er Abend für Abend unterwegs, um seine Sicht auf die 20 Installationen einzufangen. „Mehr Ausrüstung wäre eigentlich nur hinderlich“, sagt Kuno. Klar. Wer will schon zehn Tage lang bis Mitternacht mit kiloschweren Utensilien durch die Gegend laufen.

Aura der Werke das Thema

Was hat er versucht einzufangen? In seinen Filmen wird es um die Aura gehen, die die 20 Lichtkunstwerke zehn Tage lang umgeben hat. Nur Stimmung also? „Nein, die Techniken, die die Künstler verwendet haben, sind auch wichtig. Sie werden zu sehen sein.“ Details spart der junge Mann in seinen Clips aus. „Man soll nicht unbedingt sehen können, wie die Installationen funktionieren.“ Dazu kommt: Bild und Ton werden nicht in jedem Fall synchron laufen. „Das kann durchaus kontraproduktiv sein.“

Wer war der Favorit?

Die unvermeidbare Frage: Was war Kunos Favorit? Der Mann, der sich zehn Tage lang intensiv und professionell mit 20 Lichtkunstwerken auseinandergesetzt hat, kommt ins Grübeln. „Nicht so leicht zu beantworten“, sagt er. War es vielleicht die spektakuläre Installation von Detlef Hartung und Georg Trenz auf dem Allen-Haus? Kuno Seltmann lässt den Blick zurückschweifen. Dann ist alles klar: „Mein Lieblingswerk war das ‚Orchestra Inn‘ von Robert Sochacki auf dem Wiedenhof.“ Ein wenig altmodische Bilder, ruhig vorgetragen und begleitet von coolem Club-Sound. Das passt eigentlich nicht so zum Motto „Lebe lieber ungewöhnlich“. Schön bunt war’s aber auch am Wiedenhof – genauso wie Kunos Outfit. Wer den Sound hören möchte, den Robert Sochacki für seine Installation ausgwählt hatte, findet ihn hier (Lake Powell: „More or Less“).

Kuno Seltmann: Der 24-jährige Lüdenscheider studiert an der Universität Siegen Medienwissenschaft. Im Mittelpunkt des Studiums steht die Medienforschung. Der Praxisanteil beträgt etwa 30 Prozent. Es werden die Bereiche Film, Ton und Print, wahlweise auch Web abgedeckt.

Fünf Jahre Pause?

Von Florian Hesse

„Ich bin auf Lichtrouten. Komm! Ist cool!“ Für Tom Groll, Kurator des zehntägigen Lichtspektakels, war die mitgehörte Handy-Konversation eines der persönlichen Schlüsselereignisse des Festivals. Kulturbegeisterte, Lichtkunstfans und einfach eventhungrige Lüdenscheider waren unterwegs. Etwa 45000 Besucher haben die Assistenzen an den 20 Standorten gezählt – oder eher geschätzt. Genaue Angaben seien kaum möglich, wenn die ganze Stadt voller Menschen sei, räumen Jörg Marré und Andre Westermann aus der Geschäftsführung der Lüdenscheider Stadtmarketing GmbH als Veranstalter ein.

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QR-Codes an den Stationen, Infos übers Smartphone, Kommunikation über Soziale Netzwerke wie Twitter und Facebook. Die Lichtrouten 2013 hatten einiges an Neuerungen zu bieten. Foto: Lichtrouten.de

Man habe die Wirkung nach innen für Lüdenscheid, aber auch verstärkt für Auswärtige erreicht, sagt Marré im Gespräch mit dem Lichtstadt-Blog. Als Beispiel nennt er die Beteiligung am Publikumspreis für die interessanteste Installation. Die Vorschläge dafür seien aus ganz Europa gekommen.

Eine Rolle dabei hat offenbar die neue Inszenierung des Festivals gespielt. Erstmals konnten Gäste mit einer App für Smartphones durch die Stadt navigieren, QR-Codes scannen, über Facebook und Flickr selbst interagieren. Wer wollte, konnte twittern oder – ebenfalls Premiere – auf diesem Lichtkunst-Blog Insider-Geschichten oder Betrachtungen am Rand nachlesen. „Wir haben“, sagt Marré, „zehn Tage lang die Stadt gut dargestellt.“

Wie es mit den Lüdenscheider LichtRouten weiter geht, bleibt an dieser Stelle bewusst offen. „Wir gehen davon aus, dass es in drei Jahren stattfindet“, sagt Marré als LSM-Geschäftsführer. Doch er verweist auch auf die erforderlichen Beschlüsse im Aufsichtsrat der Gesellschaft und die finanzielle Ausstattung des Projekts, das in diesem Jahr immerhin 360000 Euro gekostet hat.

Doch es könnte auch anders kommen. Denn der Löwenanteil zur Finanzierung kommt von Sparkasse, Stadt Lüdenscheid, Stadtwerken und Wirtschaftsförderung Kreisstadt Lüdenscheid (WKL) als Gesellschafter der Stadtmarketing GmbH. 60000 Euro schießen externe Sponsoren zu.

Interessant wird es beim Blick auf die Stadt selbst. Lüdenscheid hat sich bedingungslos dem Haushaltssicherungskonzept verpflichtet. Mehrausgaben sind nicht drin. Gleichzeitig lebt die Stadt von der Enervie-Dividende, den Erlösen ihrer früheren Stadtwerke-Tochter. Doch der geht es genau so schlecht. Die Energiewende bringt den regionalen Versorger in heftige Probleme.

Vor diesem Hintergrund bedeutet der neue Vorschlag von Bürgermeister Dzewas, die Lichtrouten zum 750jährigen Stadtjubiläum 2018 stattfinden zu lassen, vielleicht auch Folgendes: fünf Jahre Pause.

Zauberei mit Audrey und Roland

Duo Atsara 1

Atsara verzauberte das LichtRouten-Publikum in der ehemaligen Lagerhalle der Holzhandlung Damrosch. Foto: Florian Hesse

von Wolfgang Teipel

Audrey Rocher und Roland Devocelle können sich kaum von Lüdenscheid trennen. Erst am Dienstag macht sich das Lichtkunst-Duo, das sich den Namen „Atsara“ gegeben hat, auf die Heimreise. Mit dabei: Joshua. Der kleine Sohn des Paares aus Agen in Frankreich hat die LichtRouten 2013 wohl so hautnah erlebt wie kein zweites Kind.

Stirnlampe auf dem Kopf

Joshua wuselte ständig auf dem Gelände der ehemaligen Holzhandlung Damrosch herum, im Dunkeln immer eine Stirnlampe auf dem Kopf. „Damit ich immer weiß, wo er ist“, sagt Mutter Audrey Rocher. Im Dunkeln wurde Joshua so selbst zum Glühwürmchen. Damit ähnelte er ein wenig den Lichteffekten, die seine Eltern über verschlungene Drahtgebilde durch die verlassene Lagerhalle schickten.

Licht und Musik

Audrey Rocher und Roland Devocelle haben die LichtRouten-Besucher mit Musik und Licht verzaubert. Lange lag ihre Installation mit dem Titel „(M)ondes“ in der Publikumsgunst weit vorn. Bei der Vergabe des Publikumspreises landeten sie schließlich auf Platz 4.

Beide sind über Umwege zur Lichtkunst gekommen. Audrey Rocher hat eine Ausbildung zur Performerin (Clown und Tänzerin) absolviert. Roland Devocelle ist eigentlich Musiker.

Nummer 27 für Lüdenscheid

Ihre Installationen nummerieren sie durch. Der Titel besteht aus einem Wortspiel. Es lautet (M)ondes für Welt und Wellen. In Lüdenscheid ist Nummer 27. Für die Lüdenscheider Version der Installationen der Serie „[M]ondes“ haben sie eine dreiteilige Installation entwickelt. Geometrische Farb- und Formsysteme werden auf organisch-geformte Drahtgebilde projiziert.

Wo das projizierte Bild auf reflektierenden Draht trifft, wird es sichtbar, ein großer Bildanteil verschwindet in der dunklen Umgebung. Die animierten Strukturen und Systeme zerfallen in Bildausschnitte, die über das Drahtgebilde zu fließen scheinen.